Die Appellation Côte de Bourg liegt am rechten Ufer der Gironde, unmittelbar an der Mündung zum Atlantik. Im Rebsortenspiegel überwiegt hier typischerweise der Merlot. Mit etwa 55 Prozent ist dies auch beim Côtes de Bourg Bordeaux 2017 von Château Falfas der Fall, der übrige Anteil ist überwiegend durch die beiden Cabernet-Sorten abgedeckt, die durch ein wenig Malbec ergänzt werden.
Das Bukett kommt aktuell noch etwas wild daher und ist von fleischig-würzigen Komponenten dominiert. Röstnuancen paaren sich hier mit Pfeffer und feinem Tabakrauch. Wenn auch im Hintergrund, schmeichelt die dunkle und kernige Frucht von Holunder und Schwarzer Johannisbeere. Der Merlot kommt am Gaumen deutlich stärker zur Geltung – eine opulente, auch dezent süßlich wirkende Frucht gibt hier zunächst den Ton an. Die fein ziselierte Säure und die stoffigen, körnigen Tannine setzen dem jedoch einiges entgegen, wodurch ein komplexes und vielschichtiges Gesamtbild entsteht.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Januar 2023
Der kirschrote Château de Falfas Le Chevalier aus dem Topjahrgang 2016 präsentiert sich mit fulminanter Aromatik, die an herbe Kakaobohne und Schwarzkirsche erinnert. Dazu auch Anklänge von Lavendel und rauchiger Würze. Gerösteter Thymian, Rosmarin und Wacholder sind ebenfalls mit von der Partie. Bereits in der Nase gelingt es ihm, die typische Kernigkeit und Kraft eines Bordeaux mit einem gewissen Charme auf gekonnte Weise zu vereinen.
Probiert man den Wein, stößt man auf einen Tropfen, der die Reife und die Wärme des Jahrganges 2016widerspiegelt. Er wartet mit opulenter dunkler Frucht und schokoladigen Anklängen, aber zugleich auch mit Kraft und Finesse auf. Sein Tannin, durch die Fruchtfülle abgemildert, zeigt sich im Nachhall dennoch jugendlich fordernd und verspricht sehr gutes Alterungspotenzial. Kräftige Gerichte mit dunklem Fleisch, gerne auch geschmort, sind Trumpf in der Kombi.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, August 2023
Beim „Terroir“ hatte Philippe Betschart das Ziel, den Kiesböden seiner Weinbergslagen ein Denkmal zu setzen – und das ist ihm mit diesem delikaten und finessenreichen Wein bestens gelungen. Zwölf Monate im 500-l-Eichenfass ausgebaut. Die würzige Cuvée aus 35% Cabernet Franc, 35% Cabernet Sauvignon und 30% Merlot überzeugt bereits an der Nase mit einer zarten, tiefgründigen und fast sahnigen Frucht, die sich auch am Gaumen nahtlos fortsetzt und in einen leicht erdigen und pfeffrigen Charakter übergeht. Hier kommt die Mineralität zum Tragen, unterstützt durch einen feinen Säurenerv, der dem Wein Frische verleiht. Eine kühle, seidige Tanninstruktur befördert den schlanken, aber kraftvollen Körper. Großer Wein für kleines Geld!
Yook vom vinocentral-Team, Februar 2020
Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2016:
„Emilien“ markiert die Einstiegsklasse der Rotweine von Château Le Puy – und das bereits auf einem extrem hohen Niveau. Typisch für das rechte Ufer des Bordeaux dominiert in der Cuvée der Merlot mit 85 %, begleitet von 7 % Cabernet Franc, 6 % Cabernet Sauvignon sowie je 1 % Malbec und die heute sehr seltene Carmènére. Wer das Bordeaux für barrique-geschwängerte Kraftmeierei liebt, muss gar nicht weiterlesen, denn es handelt sich hier um einen überaus eleganten, feinen, ja, für Bordeaux-Verhältnisse geradezu zärtlichen, wenn auch keinesfalls kraftlosen Wein.2016 war ein herausragendes Jahr, das in der Region Weine mit gutem Tanningerüst und lebendiger Säure hervorbrachte. Die Weinberge von Château Le Puy in der Appellation „Francs – Côtes de Bordeaux“ werden seit etlichen Jahren biodynamisch bewirtschaftet. Selektive Handlese versteht sich in dieser Preisklasse von selbst. Der Wein wurde spontan vergoren und für 24 Monate im Barrique ausgebaut, das hier jedoch nur sehr dezente Spuren hinterlassen hat. Keinerlei Schönung oder Filtration – Schwefel kam im gesamten Prozess lediglich kurz vor der Füllung zum Einsatz.Frisch geöffnet zeigt der Wein zunächst noch leicht animalische Noten von weißem Pfeffer, die jedoch schnell in den Hintergrund treten. Verglichen mit 2015 hat der vorliegende Jahrgang ein deutlich üppigeres Bukett mit dichten hell- und dunkelroten Fruchtaromen, dunkler Würze im Hintergrund, dezent erdigen, aber auch floralen Töne und sehr zurückhaltendem Holz. Frucht und Würze setzen sich am Gaumen fort, liegen dabei aber stets schlank und feingliedrig über den seidigen, im jetzigen Stadium noch leicht adstringierenden Tanninen, einem schönen Säurenerv und feiner Mineralität. Ein wundervoller und in kulinarischer Hinsicht ungewöhnlich anschlussfähiger Bordeaux, der beispielsweise zu confierter Gänsekeule mit einem nicht zu süß abgeschmeckten Rotkraut herausragende Dienste leistet.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, Dezember 2020
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Der im Glas violett leuchtende Barthélemy wird über 24 Monaten im Barrique ausgebaut und entwickelt dabei sein nach reifen Trauben duftendes Bouquet. Am Gaumen überzeugt er sowohl durch seine Komplexität als auch durch eine seidig-tiefe Struktur. Ein idealer Begleiter von gegrilltem Fleisch, Wild und Champignons.
Der Winzer über seinen Wein
Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2014:
Mit dem Reserve legt Philippe Betschart im Vergleich zur Cuvée Prestige qualitativ noch eine gute Schippe drauf. Im reifen und sehr runden Bukett tummeln sich jede Menge dunkelrote, vollreife Beerenfrüchte mit würzigen Anklängen. Rauchig mit Noten von Minze und Graphit. Am Gaumen saftig, dicht mit überaus pikanter Cabernet-Frucht. Die Tannine sind noch jung und leicht adstringierend. Auch der Barrique-Einfluss ist deutlich spürbar, aber dennoch harmonisch eingebunden. Ein wunderbarer einfacher Bordeaux zu einem wirklich sensationellen Preis – zudem aus biodynamischem Anbau –, der viele teurere Tropfen recht mühelos in den Schatten stellt.
Yook vom vinocentral-Team, Februar 2020
Margaux ist eine von sechs Gemeinden in der Region Haut-Médoc, die über einen eigenständigen AOC-Status verfügen, und genießt unter diesen einen herausragenden Ruf. Hier findet man rund ein Drittel der berühmten und dadurch kaum noch erschwinglichen Châteaux aus der legendären Bordeaux-Klassifizierung am linken Ufer der Gironde. Aber auch jenseits der ganz großen Namen – und dann oftmals zu wirklich fairen Preisen – entstehen hier mitunter großartige Rotweine. Das Château des Graviers ist ein wunderbares Beispiel dafür. Geleitet wird der Betrieb heute von Christophe Landry, dem Urenkel des Gründers, der die Rebflächen mit dem Jahrgang 2009 auf biologisch-dynamische Bewirtschaftung umstellte. Im Bordelais ist das bis heute noch eher die Ausnahme.
61 % Cabernet Sauvignon, 26 % Merlot, 5 % Cabernet Franc, 3 % Petit Verdot, 3 % Malbec, 2 % Carménère. Die durchschnittlich rund 30 Jahre alten Reben gedeihen auf sanften, von kalkigem Lehm durchsetzten Schotterhügeln mit einem Unterboden aus Lehm und großen Gesteinsbrocken. Streng selektive Handlese. Die einzelnen Rebsortenpartien werden je nach idealer Ausreifung getrennt gelesen und vinifiziert. Spontane Maischegärung über sechs bis acht Wochen. Anschließender Ausbau über zwölf bis 16 Monate in Barriques mit rund 25 % Neuholz. Danach werden die Weine nur grob filtriert, die Partien vermählt und der fertige Wein dann nur kurz vor der Füllung leicht geschwefelt.
Im Bukett dunkle Beerenfrüchte mit feinen Cassis-Anklängen und der pfeffrigen Würze des Cabernet. Dazu etwas Tabak, Leder und geräucherter Speck, aber auch leicht erdige Anklänge und ein Hauch Gewürzschrank.
Im Mund saftig, dicht, mit satter Frucht, feinkörnigen, nur noch dezent adstringierenden Tanninen und einer lang anhaltenden leicht kräutrigen und dunkelfruchtigen Würze. Ein überaus eleganter, leicht verständlicher und trotzdem anspruchsvoller Bordeaux mit einer modernen bzw. eigentlich sehr traditionellen Stilistik.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, November 2023
Für den zweiten Teil ihrer Naturwein-Offensive im Rahmen der vinocentral-Livestream-Reihe 3 Gläser hat vinocentral-Mitarbeiterin Yook das Thema Frankreich gewählt – Mutterland und bis heute unangefochtenes Epizentrum der Naturweinbewegung. Deren erklärtes Ziel ist es bekanntermaßen, authentische, unmanipulierte Weine auf die Flasche zu bringen, denen im Lauf ihres Entstehungsprozesses möglichst nichts hinzugefügt und auch nichts entnommen wurde. So die Faustregel. Im Klartext bedeutet das biologische, besser noch biodynamische Wirtschaftsweise im Weinberg und den Verzicht auf önologische Verfahren wie Mostaufzuckerung, Entsäuerung, Schönung und die Vielzahl an weiteren kellertechnischen Hilfsmitteln und Zusatzstoffen. Lediglich die abschließende Behandlung mit geringsten Schwefelmengen bildet hier bisweilen eine Ausnahme.
Mit ihrer Auswahl zeigt Yook, dass Naturweine ganz große Handwerkskunst sein können und keinesfalls dem Klischee vom dilettantisch zusammengepfuschten, unzugänglichen oder gar fehlerhaften Wein entsprechen müssen.In Loché, einem kleinen Dorf im Süden des Burgunds, arbeiten Céline und Laurent Tripoz bereits seit 2001 biodynamisch und folgen der Naturweinidee – auch mit ihren ungeschwefelten und dennoch überaus feinen und eleganten Crémants.Fabrice Chaillou war etliche Jahre lang als Außenbetriebsleiter eines sehr namhaften Weinguts tätig, ehe er sich gemeinsam mit seiner Frau in der kleinen Loire-Gemeinde Savennières ins Abenteuer Naturwein stürzte und heute mit einfachsten Mitteln und penibelster Arbeit in Weinberg und Keller klare und faszinierende Chenin Blancs in die Flasche zaubert.Last but not least: Château Le Puy – unter Bordeaux-Kenner*innen seit langer Zeit der Geheimtipp schlechthin. Hier werden bereits seit 1990 herausragende „vins naturels“ produziert.
Inhalt von Weinpaket und Gespräch sind folgende Weine:Crémant de Bourgogne Prestige Brut bio demeter, Céline & Laurent Tripoz, Burgund Midion 2018, Fabrice Chaillou, Loire Émilien AOC bio 2019, Château Le Puy, Bordeaux
Passend zum Wein-Paket gab es im März 2021 auf dem vinocentral-YouTube-Kanal einen Livestream mit den vinocentral-Mitarbeitern Geunhye Yook und Alexander Marschall. Wer Lust hat, auch nachträglich mit ihnen gemeinsam die drei Naturweine zu probieren, kann sich hier die Aufzeichnung ansehen:
vinocentral-Livestream 3 Gläser: Naturwein Part IImit Geunhye Yook & Alexander Marschall: Mit einem Klick zum vinocentral-Livestream
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Der Jahrgang 2020 des Saint-Estèphe zeichnet sich durch seine kraftvolle Struktur, intensive Frucht und beeindruckende Tanninqualität aus, wobei er gleichzeitig eine bemerkenswerte Frische und Lagerfähigkeit besitzt.
Derzeit noch etwas jugendlich und sicherlich nicht ganz in der perfekten Balance sollte dieser klassische Bordeaux noch ein paar Jahre reifen, bevor er sein ganzes Potenzial offenbart – oder vorher zumindest ausgiebig belüftet werden. Die Cuvée setzt sich aus 54 % Cabernet Sauvignon, 42 % Merlot , 2 % Prozent Cabernet Franc und 2 % Petit Verdotzusammen. Leicht rauchiges, dunkles und intensives, aber auch sehr feines Bukett von dunklen Beerenfrüchten und saftiger Kirsche mit ausgeprägt floralen Noten.
Im Mund setzen sich diese fort. Im ersten Moment wirkt der Wein dabei fast leicht, breitet dann aber seinen durchaus kräftigen Körper aus. Am Gaumen saftig. Die Fruchtnoten werden von kräutrig-ätherischen Anklängen wie Minze oder Eukalyptus untermalt, aber auch Lorbeer und andere würzige Kräuter scheinen dabei durch – im mineralischen Finish ebenfalls etwas Süßholz und Graphit. Straff mit samtigen, noch nicht ganz trinkreifen Tanninen. Kein hochkomplexer oder schwer verständlicher Wein – aber sicherlich mit sehr gutem Preis-Genuss-Verhältnis.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, Dezember 2023
Erst bescherte der Frühling den Winzern auch im Bordeaux Dauerregen – danach folgte ausgeprägte Trockenheit. Für Familie Tesseron zahlte es sich aus, dass die Weinberge bereits 2004 auf biodynamische Bewirtschaftung umgestellt wurden und die Reben über die Jahre eine hohe natürliche Widerstandsfähigkeit gegenüber solchen Drangsalen entwickeln konnten. Daher hielt sich der Pilzbefall im frühen Stadium in Grenzen und die lebendigen Böden konnten ausreichend Wasser speichern, um die Reben durch die Dürreperiode zu bringen. So konnten trotz der widrigen Umstände kerngesunde und vollreife Trauben gelesen und schließlich dieser charaktervolle und tiefgründige Spitzenjahrgang gefüllt werden.
Die Cuvée setzt sich aus 60 % Cabernet Sauvignon, 35 % Merlot, 4 % Cabernet Franc und 1 % Petit Verdot zusammen. Aus dem Glas strömt ein sehr reifes und tiefgründiges Bukett mit süßen Zwetschgen und viel saftiger, dunkler Kirsche, aber auch erdiger Würze.
Im Mund entfaltet sich der Wein in seiner ganzen fruchtigen Tiefe, einerseits sehr harmonisch und in sich ruhend, andererseits aber auch angenehm ungeschliffen und ungeschminkt. Erdig und würzig. Viel Druck am Gaumen und extrem feine Tannine, aber auch viel Frische und ein etwas wilder Zug zeichnen diesen großen Charakterkopf aus und lassen ihn trotz aller Reife und Kraft keinesfalls behäbig oder fett erscheinen.
Ein absolutes Unikat und einer der spannendsten und eigenständigsten Bordeaux-Weine, die wir aus diesem Jahrgang bislang verkosten durften. Einfach ganz groß! Und das hat natürlich seinen Preis.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, Dezember 2021
70% Merlot, 30% Cabernet Franc. Die seit ein paar Jahren nach den Grundsätzen der Biodynamie und überwiegend mit dem Pferd bewirtschafteten Weinberge sind im Durchschnitt rund 35 Jahre alt. Die Reben stehen auf sandig-lehmigen Böden. 2016 war im Bordeaux wegen des verregneten Frühlings alles andere als ein einfaches Jahr – gerade für den biologischen Weinbau –, aber bei Beauregard hat man dies offensichtlich gut gemeistert.
Im Bukett dominiert eine saftig-süßliche Kirschfrucht, aber auch etwas dunkles Steinobst und kräutrig-ätherische Noten. Am Gaumen ausgesprochen saftig und delikat mit zarten, samtigen Tanninen. Zur Kirschfrucht gesellen sich hier noch feine florale Noten. Der Wein zeigt sich mit etwas Luft bereits enorm zugänglich, hat aber auch noch viele spannende Reifejahre vor sich.
Klar und geschliffen, elegant und dennoch mit sehr schönem Druck am Gaumen und einem filigranen Säurenerv im mineralischen Abgang. Ein herausragender, kraftvoller wie feiner und überaus typischer Pomerol, der Kenner*innen sicherlich viel Freude bereitet, zu dem aber auch Bordeaux-Noviz*innen leicht Zugang finden werden.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, Dezember 2021
Das Château La Brande liegt in der AOC Côtes de Castillon, am rechten Ufer des Flusses Dordogne, in direkter östlicher Nachbarschaft zur berühmteren AOC Saint-Émilion, wo die Familie Todeschini mit Château Mangot ihr Hauptweingut betreibt. Dort findet auch die Vinifikation des Château La Brande statt. Beide Rebflächen sind heute biozertifiziert, befanden sich 2018 aber noch in der Umstellungsphase.
Eine typische Bordeaux-Cuvée aus 67 % Merlot, 22 % Cabernet Franc, 8 % Cabernet Sauvignon und 3 % Petit Verdot. Nach der Handlese und einer zweiten Selektion im Weingut wurden die Trauben in temperaturregulierten Edelstahltanks eingemaischt und spontanvergoren. Der Ausbau erfolgte über zwölf Monate in drei unterschiedlichen Linien: je ein Drittel in Barriques und in 400-l-Eichenfässern – beides mit rund 40 % Neuholz –, der Rest reifte im Edelstahl. Dadurch ist der Wein in seiner Aromatik und Struktur ganz klar vom Holz geprägt, zeigt aber auch die typische Frische und Frucht des Ausbaus im Stahl.
Das vielschichtige Bukett bestimmen Aromen von dunkelroten Beeren- und Steinfrüchten, durchzogen von Zedernholz, getrockneten Rosinen, Veilchen und Kaffee, mit etwas Leder, Teer und kaltem Rauch. Saftig und dicht breitet sich der Wein mit seiner reifen Frucht am Gaumen aus. Die Tannine sind griffig, aber bereits gut entwickelt. Die leichte Adstringenz, ein dezenter Säurenerv und eine feingliedrige Mineralität verleihen dem Château La Brande Castillon Frische und Zug im Finish. Durchaus körperreich, aber ohne jedes Fett.
Ein wirklich schöner und sehr klassischer Bordeaux zu einem sehr fairen Preis, der solo viel Spaß macht, aber auch als Essensbegleiter – beispielsweise zu einem auf Holzkohle gegrillten Rindersteak – hervorragende Dienste leistet.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, Februar 2024
Die Wurzeln des Hauses Château Mangot reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Seit 1976 ist es im Besitz der Familie Todeschini, die es bis heute mit viel Leidenschaft und Kompetenz auch selbst leitet. Dieser ganz klassische Saint-Émilion Grand Cru, der Hauptwein bei Château Mangot, setzt sich zu 80 % aus Merlot, 15 % Cabernet Franc sowie 5 % Cabernet Sauvignon zusammen. Die Reben sind im Durchschnitt etwa 40 Jahre alt und verteilen sich auf 21 von Ton und Kalk geprägte Parzellen in der Umgebung von Saint-Étienne-de-Lisse, wenige Kilometer westlich der Gemeinde Saint-Émilion. Alle Parzellen bzw. Rebsorten wurden separat gelesen und vinifiziert, um die unterschiedlichen Terroirs optimal herauszuarbeiten und später eine möglichst harmonische und ausgewogene Assemblage zu gewährleisten. Auch die malolaktische Gärung und der Ausbau der einzelnen Partien erfolgten separat – je nach Partie für 13 bis 15 Monate in Barriques. Nach rund zwei Jahren wurden die Grundweine sorgfältig assembliert und schließlich gefüllt.
Im Bukett zeigt sich der Wein mit ganz typischen Aromen von dunklen Beerenfrüchten wie Brombeere und etwas Cassis, aber auch reife Pflaume und dunkle Kirsche. Dazu kommen leicht florale Noten, etwas weißer Pfeffer und Leder sowie Anklänge von Bitterschokolade und Zedernholz.
Dieser Eindruck eines Bilderbuch-Bordeaux setzt sich am Gaumen fort: Ein saftiger, großzügiger und vollmundiger Wein, der zugleich viel Finesse zeigt. Die samtige Tanninstruktur wirkt reif und ausgewogen, das Holz ist bereits sehr gut eingebunden und lässt der pfeffrigen Frucht den Vortritt. Eine perfekt ausbalancierte Säure im Hintergrund bringt Frische und trägt das lange mineralische Finish mit delikater Frucht am Gaumen.
Der Wein zeigt sich bereits so offen und trinkreif, dass er eigentlich ohne große Belüftung direkt genossen werden kann. Wer reifere Bordeaux bevorzugt, wird aber auch noch in den nächsten zehn Jahre Freude daran haben.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, November 2023
Der Jahrgang 2017 in Saint-Estèphe brachte elegante, frische Weine mit guter Struktur und präziser Frucht hervor, geprägt von der kühlen Witterung des Jahres und den selektiven Erträgen nach dem Frost im Frühjahr.
Derzeit noch etwas jugendlich und sicherlich nicht ganz in der perfekten Balance sollte dieser klassische Bordeaux noch ein paar Jahre reifen, bevor er sein ganzes Potenzial offenbart – oder vorher zumindest ausgiebig belüftet werden. Die Cuvée setzt sich aus 65 % Cabernet Sauvignon, 34 % Merlot und einem kecken Prozent Cabernet Franc zusammen. Leicht rauchiges, dunkles und intensives, aber auch sehr feines Bukett von dunklen Beerenfrüchten und saftiger Kirsche mit ausgeprägt floralen Noten.
Im Mund setzen sich diese fort. Im ersten Moment wirkt der Wein dabei fast leicht, breitet dann aber seinen durchaus kräftigen Körper aus. Am Gaumen saftig. Die Fruchtnoten werden von kräutrig-ätherischen Anklängen wie Minze oder Eukalyptus untermalt, aber auch Lorbeer und andere würzige Kräuter scheinen dabei durch – im mineralischen Finish ebenfalls etwas Süßholz und Graphit. Straff mit samtigen, noch nicht ganz trinkreifen Tanninen. Kein hochkomplexer oder schwer verständlicher Wein – aber sicherlich mit sehr gutem Preis-Genuss-Verhältnis.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, Dezember 2021
Das Château Ferriere (in der Klassifizierung von 1855 wurde es als 3eme Grund Cru bewertet) bewirtschaftet etwa 24 Hektar Weinberge nach biodynamischen Richtlinien am linken Ufer der Gironde in der weltberühmten Bordeaux-Appellation Margaux.
Dominierend ist bei diesem Wein mit etwa zwei Dritteln der Cabernet Sauvignon, gefolgt von 30 Prozent Merlot und einer geringen Menge Petit Verdot und Cabernet Franc. Nach der Gärung in großen Edelstahl-Bottichen erfolgt der 18-monatige Ausbau zu 80 Prozent im klassischen Barrique-Fass, wovon lediglich die Hälfte aus Erstbelegung besteht. Die restlichen 20 Prozent finden ihren Weg in Amphoren.
Das durchaus heiße Jahr 2020 führte zu einer recht frühen Ernte der Traube mit voller Reifeentwicklung. Nichtsdestotrotz zeigt sich der Wein bereits im Bukett sehr dicht und konzentriert, behält aber die typische Finesse eines Margaux.
Eine dunkle, fast schon schwarze Frucht mit Akzenten von Süßholz und Kaffee dominieren hier. Auch am Gaumen äußerst kraftvoll, aber durch die fein verwobenen, samtigen Tannine und die frische Säure wirkt alles sehr stilvoll und charmant. Eine harmonische Kombination aus Schattenmorelle, wieder die dunklen Beeren und einem Hauch Lakritz. Sehr langer und komplexer Nachhall, der gar nicht enden mag. Ein großer Bordeaux, der auch in seiner Jugend schon Freude bereitet, aber in den nächsten Jahren und Jahrzehnten seine Trümpfe voll ausspielen wird.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, August 2024
2001 übernahm Alain Moueix – Spross einer großen Winzerdynastie im Bordelais – das traditionsreiche Château Fonroque und stellte dort direkt auf biologischen und wenige Jahre später auf biologisch-dynamischen Weinbau um. Damit war er ein absoluter Vorreiter in Saint-Émilion und einer der ersten Spitzenerzeuger im gesamten Bordeaux. Das Château ist mittlerweile übrigens im Besitz einer anderen Familie, Moueix ist dort aber nach wie vor der leitende Önologe.
Kurz zur Bezeichnung des Weins, die bei Bordeaux ziemlich verwirrend ist und von Subregion zu Subregion auch abweicht: „Grand Cru“ bezieht sich im Bordeaux nie auf ein Terroir wie im Burgund. „Grand Cru Classé“ ist vielmehr eine Qualitätsauszeichnung in Bezug auf das Weingut. „Saint-Émilion“ mit dem Zusatz „Grand Cru“ ist darüber hinaus quasi eine eigene Appellation innerhalb der AOC, für die strengere Produktionsregeln (geringerer Ertrag, längere Reifezeit) gelten.
87 % Merlot, 13 % Cabernet Franc. Die Reben stehen auf dem von Kalkstein geprägten Plateau oberhalb der Gemeinde Saint-Émilion und werden seit 2002 biologisch bzw. biodynamisch bewirtschaftet. Extrem ertragsreduzierter Anbau mit nur 40 hl/ha, wobei durch selektive Handlese nur rund die Hälfte davon in diesen sogenannten „Erstwein“ geht.Die Trauben wurden komplett entrappt, in Beton- und Edelstahltanks eingemaischt und spontan vergoren. Ausbau in Barriques mit 30 % Neuholzanteil. Erstaunlich ist die Präsenz, mit der der Wein vom ersten Moment an – also ohne jegliche Belüftung – im Glas steht.
Im dichten Bukett finden sich verführerische Noten von Amarenakirsche mit ihren Bittermandelnoten, aber auch frische, teils eher hellrote Früchte, unterlegt von einer vielschichtigen Würze mit pfeffrigen Noten und Anklängen von Schokolade, was in der Verbindung ein bisschen an Schwarzwälder Kirschtorte denken lässt.
Im Mund setzt sich das üppige Aromenspiel fort, getragen von einem frischen Säurenerv, dezenter Holzwürze und fein polierten, fast seidigen Tanninen. Vollmundig, dicht, druckvoll und zupackend – zugleich fein, frisch und ausgesprochen elegant. Im langen Finish ziehen sich minzige und leicht erdige Noten durch die Frucht. Ganz großes Bordeaux-Kino – und das zu einem sehr vernünftigen Preis.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, August 2025
Das Château Ferriere (in der Klassifizierung von 1855 wurde es als 3eme Grund Cru bewertet) bewirtschaftet etwa 24 Hektar Weinberge nach biodynamischen Richtlinien am linken Ufer der Gironde in der weltberühmten Bordeaux-Appellation Margaux.
Dominierend ist bei diesem Wein mit etwa zwei Dritteln der Cabernet Sauvignon, gefolgt von 30 Prozent Merlot und einer geringen Menge Petit Verdot und Cabernet Franc. Nach der Gärung in großen Edelstahl-Bottichen erfolgt der 18-monatige Ausbau zu 80 Prozent im klassischen Barrique-Fass, wovon lediglich die Hälfte aus Erstbelegung besteht. Die restlichen 20 Prozent finden ihren Weg in Amphoren.
Das durchaus heiße Jahr 2020 führte zu einer recht frühen Ernte der Traube mit voller Reifeentwicklung. Nichtsdestotrotz zeigt sich der Wein bereits im Bukett sehr dicht und konzentriert, behält aber die typische Finesse eines Margaux.
Eine dunkle, fast schon schwarze Frucht mit Akzenten von Süßholz und Kaffee dominieren hier. Auch am Gaumen äußerst kraftvoll, aber durch die fein verwobenen, samtigen Tannine und die frische Säure wirkt alles sehr stilvoll und charmant. Eine harmonische Kombination aus Schattenmorelle, wieder die dunklen Beeren und einem Hauch Lakritz. Sehr langer und komplexer Nachhall, der gar nicht enden mag. Ein großer Bordeaux, der auch in seiner Jugend schon Freude bereitet, aber in den nächsten Jahren und Jahrzehnten seine Trümpfe voll ausspielen wird.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, August 2024
Inhalt:
1.5 Liter
(84,67 €* / 1 Liter)
127,00 €*
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