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Corte Sant'Alda Amarone della Valpolicella VAL**ZZANE Bio 2015
Marinella Camerani – die Gründerin und bis heute der agile Kopf und das Herz von Corte Sant’Alda – wird in der italienischen Weinwelt auch liebevoll „La Mamma di Amarone“ genannt. Denn gerade mit ihren Amarone hat sich die charismatische Selfmade-Winzerin – damals wohl als eine der ersten Frauen – einen legendären Ruf und Kultstatus erarbeitet. Und so handelt es sich hierbei um wahrhaft große Weine, immer eine Spur feiner, finessenreicher und eleganter als die meisten anderen. Die Trauben für den Amarone della Valpolicella Val**zzane – 40 % Corvina grossa, 30 % Corvina, 30 % Rondinella – stammen aus biodynamisch bewirtschafteten Weinbergsparzellen im Val di Mezzane auf rund 350 Metern Höhe mit lehmigen Kalkböden. Die Reben wurden hier mit einer extrem hohen Dichte von bis zu 7.800 Stöcken pro Hektar gepflanzt, wodurch sie von Anfang an gezwungen waren, sehr tief zu wurzeln, was eine bessere Versorgung mit Wasser und Nährstoffen gewährleistet. Nach der streng selektiven Handlese wurden die Trauben – wie beim Amarone üblich – für 120 Tage in offenen, luftdurchlässigen Holzkisten angetrocknet und durch den Wasserverlust konzentriert. Im Februar nach der Lese wurden sie dann eingemaischt und spontanvergoren, was sich durch die kühle Jahreszeit über den ganzen Monat hinzog. Im Anschluss reifte der Amarone della Valpolicella Val**zzane für 48 Monate in großen Eichenfässern mit 1.500 bis 4.000 Litern. Er wurde übrigens ohne jegliche önologische Eingriffe und auch ohne Schwefelzusatz gefüllt. Es handelt sich hier also um einen Naturwein und um ein überaus konzentriertes, vielschichtiges und charaktervolles Weinmonument. Im Bukett wird eine satte, vollreife Kirschfrucht von dunkelwürzigem Pflaumenmus, einem Hauch Lakritz, Bittermandel und von floralen, leicht erdigen und auch ätherischen Anklängen umspielt. Auch leicht schokoladige Noten sind hier im Spiel. Im Mund wirkt der Val**zzane zunächst seidig, fast kühl. Dann breitet er sich mit seiner tiefgründigen Frucht und seinen samtigen Tanninen im gesamten Mundraum aus – überaus kraftvoll und zugleich irgendwie zärtlich – und erzeugt eine wohlige Wärme, ehe er im schier endlosen Finish in eine zurückhaltende Restsüße und die dezente Bitternote ausklingt, die dem Amarone schließlich seinen Namen gibt (amaro = bitter). Das geschieht alles unglaublich geschmeidig, elegant und so harmonisch, dass man die immerhin 15,5 % Alkohol kaum bemerkt. Einfach ganz großes Gaumenkino! Yook & Neser vom vinocentral-Team, August 2022

Inhalt: 0.75 Liter (105,33 €* / 1 Liter)

79,00 €*
Corte Sant'Alda Campi Magri Valpolicella Ripasso Superiore Bio 2018
„Ripasso“ bedeutet so viel wie „erneuter Durchgang“ und bezieht sich auf ein Verfahren bei der Weinbereitung, bei dem einem bereits durchgegorenen Wein die Maische eines anderen, meist höherwertigen Weins zugesetzt wird – hier vom Amarone. Dadurch kommt es zu einer zweiten Gärung, die den Wein mit weiteren Tanninen, Farb- und anderen Stoffen aus den Traubenschalen anreichert und ihn körperreicher und geschmacksintensiver werden lässt. Vor allem aber nimmt der Wein so die eigentlich für den Amarone typischen Bitterstoffe auf. Diese Art des „natürlichen“ Wein-Tunings kam übrigens erst in den 1960er-Jahren auf. Zunächst musste der Wein dann zum Landwein abgestuft werden – erst 2010 wurde der extrem populäre neue Weintyp mit einem eigenen DOC-Status gewürdigt. Viele Ripasso-Weine sind für unseren Geschmack bereits zu überextrahiert – bei Corte Sant’Alda wurde das dagegen sehr sensibel umgesetzt. Die Trauben – 30 % Corvina, 50 % Corvina grossa, 20 % Rondinella – stammen zum größten Teil aus der Lage Campi Magri (kärgliche Felder), aber auch aus anderen biodynamisch bewirtschafteten Lagen. Sie wurden von Hand gelesen und spontanvergoren. Zehn bis 15 Tage dauerte die erste Fermentation. Danach folgte die zweite, sechstägige Fermentation mit dem Amarone-Trester. Anschließend reifte der Wein für zwei Jahre in Fässern aus Kirschholz. Im unaufdringlichen, aber sehr vielschichtigen und konzentrierten Bukett finden sich Anklänge von schwarzen Kirschen, dunklen, aber auch hellfruchtigen Beerenfrüchten, ein Hauch Leder, florale Noten, getrocknete Kräuter und Gewürze.Im Mund zeigt sich der Valpolicella Ripasso Superiore Campi Magri dann überraschend klar, fokussiert und feingliedrig. Vollmundig, aber zugleich schlank, mit einem rassigen, jedoch sehr gut eingebunden Säurenerv und feinem Tanningrip. Bis in den langen Abgang hinein zeigt der Wein eine angenehme Leichtfüßigkeit, ehe sich dann der wärmende Alkohol mit 13,5 Vol.-% sanft bemerkbar macht. Am Ende grüßen die Amarone-Schalen mit einer dezenten Bitternote.  Ein wunderschöner, harmonischer Wein – für uns die spannendste Ripasso-Entdeckung der letzten Jahre. Yook & Neser vom vinocentral-Team, August 2022

Inhalt: 0.75 Liter (37,33 €* / 1 Liter)

28,00 €*
Corte Sant'Alda Ca' Fiui Valpolicella Bio 2022
Den Ruf der einfacheren Valpolicella-Weine haben die Discounter, der Pizzabäcker von nebenan wie auch die zahllosen auf Touristennepp spezialisierten gastronomischen Etablissements im Veneto gehörig ramponiert. Hier steht meistens der schnelle Euro im Fokus – nicht der Geschmack. Dabei kann ein bewusst leichtfüßiger, gerne leicht gekühlter Valpolicella auch für anspruchsvollere Gaumen echtes Trinkvergnügen bieten, wenn die Qualität stimmt. Bei diesem „einfachen“ Valpolicella von Corte Sant’Alda hier haben wir sogar einen wirklich seriösen und gut strukturierten Rotwein im Glas. Die Reben – 5 % Molinara, 30 % Corvina, 50 % Corvina Grossa, 15 % Rondinella – stehen auf teils recht kargen Böden auf 350 Metern Höhe mit Südost-Ausrichtung. Biodynamische Bewirtschaftung, Handlese und anschließende Spontangärung in 4.000-l-Eichenfässern, in denen der Valpolicella Ca’Fiui auch die zweite malolaktische Fermentation durchlief und für mindestens sechs Monate auf der Hefe liegen durfte. Im Bukett finden sich Noten von Sauerkirsche, dunklen Beerenfrüchten sowie leicht nussige und kräutrige Anklänge, vor allem aber eine ausdrucksvolle Würze.Im Mund präsentiert sich der Valpolicella Ca’Fiui von Corte Sant’Alda kühl und seidig mit einem ausgesprochen mineralischen Säurekern. Schlank und filigran, aber gut strukturiert und mit einem schönen Grip auf der Zunge. Gute Länge, fruchtige, tiefe Würze und zum Glück ohne nennenswerten Restzucker. Eine ganz andere Dimension von „einfachem“ Valpolicella, der aufgrund seiner 28 mg Trockenextrakt längst auch die Bezeichnung „Riserva“ tragen dürfte. Das Weingut empfiehlt eine Trinktemperatur von 18-20 °C – für uns darf er gerne ein paar Grad kühler sein. Yook & Neser vom vinocentral-Team, Juli 2025

Inhalt: 0.75 Liter (26,40 €* / 1 Liter)

19,80 €*
Corte Sant'Alda Fienile Soave Bio 2022
Ob der Soave, benannt nach einer Gemeinde östlich von Verona, schon immer ein ziemlich neutrales, seichtes, säurefreies und daher meistens sehr banales Weinchen war, wissen wir nicht. Aber im Großen und Ganzen ist er das heute – ganz ähnlich dem Lugana – und wir mussten lange suchen, ehe wir diesen Ausnahmetropfen gefunden haben, der – ohne seine grundlegenden Wesenszüge zu verleugnen – tatsächlich auch Charakter an den Tag legt. Na also, es geht doch! Denn Marinella Camerani, die hinter dem Weingut Corte Sant’Alda steht und vor allem für ihre naturbelassenen Amarone berühmt ist und vom Gambero Rosso 2024 zur Winzerin des Jahres gekürt wurde, macht eben einiges anders, als das bei den vielen Industrieweinen der Region der Fall ist. Das beginnt mit der biodynamischen Bewirtschaftung im Weinberg, der Handlese und Spontangärung sowie dem Verzicht auf übermäßige Eingriffe im Keller – und das kann man eben auch schmecken: 80 % Garganega, 20 % Trebbiano di Soave. Die Reben stehen auf kalkigen Lehmböden mit Südost-Ausrichtung in 200 bis 300 Metern Höhe im Val di Mezzane und sind teilweise weit über 30 Jahre alt. Nach der Gärung im Edelstahl verblieb der Fienile Soave von Corte Sant’Alda für einige Monate auf der Feinhefe.  Im Bukett finden sich Noten von reifen weiß- und gelbfleischigen Melonen, Zitruszesten sowie steinige, nussige und kräutrige Anklänge. Im Mund zeigt sich der Wein leicht, aber mit guter Struktur, feinem Schmelz, einer milden, aber vitalen Säure und leicht salziger Mineralität. Das Finish ist pikant, mit einer dezenten Bitternote, wie sie für Soave typisch ist. Der Wein klingt noch eine schöne Weile am Gaumen nach. Also: Wenn Soave, dann bitte so. Der nächste stilechte Aperitivo mit Cicheti und Co. kann kommen … Yook & Neser vom vinocentral-Team, Juli 2025

Inhalt: 0.75 Liter (21,20 €* / 1 Liter)

15,90 €*

La Mamma di Amarone

„La Mamma di Amarone“ – so ihr heutiger ehrenvoller Beiname. Das hätte sich Marinella Camerani zu Beginn ihres Lebens als Winzerin wohl nicht träumen lassen. Damals musste sie dafür kämpfen, in einer zutiefst patriarchalen Gesellschaft und der von Männern dominierten Weinbranche als solche überhaupt wahr–, geschweige denn ernst genommen zu werden. Dabei war es gerade die mangelnde Gleichberechtigung in der eigenen Familie, die sie zum Weinbau brachte. Im Unternehmen ihres Vaters musste sie als junge Frau zusehen, wie die Männer der Familie dort die verantwortungsvollen Posten besetzten, während ihr nur eine Assistenzstelle in der Verwaltung zuteilwerden sollte. Damit wollte sich Marinella nicht abfinden. Und so suchte sie nach einem Weg, sich anderweitig selbst zu verwirklichen.

Vom Industriellen-Töchterchen zur Weinbäuerin

1976 hatte ihre Familie ein altes Landgut im nahen Val di Mezzane als Wochenendsitz gekauft. Marinella begann nebenbei, sich dort um den Garten zu kümmern, vertiefte sich immer weiter in die Arbeit mit der Erde und den Pflanzen – und erkannte darin schließlich ihre eigentliche Berufung. 1983 zog sie – im Alter von 25 Jahren – mit Sack und Pack dorthin und brachte das Gut samt der dazugehörigen Rebflächen auf Vordermann. Ab 1986 war sie dann ganz offiziell – allen Widerständen und dem Argwohn der Menschen im Dorf zum Trotz – Bäuerin und Herrin über ihr eigenes Reich. Und sie machte Wein – ohne Ausbildung und schon bald auch ganz ohne Mann, als alleinerziehende Mutter. Unerhört! Ihr Weingut benannte sie kurzerhand nach ihrer kleinen Tochter Alda: Corte Sant’Alda. Sie setzte sich autodidaktisch mit dem Weinbau auseinander, krempelte peu à peu die Weinberge nach den neuesten Erkenntnissen um und feilte am Ausbau ihrer Weine. Jahr für Jahr. Zunächst kaum beachtet, dann noch eher belächelt – schon bald aber mit zunehmendem Erfolg. 1995 gelang ihr schließlich der nationale Durchbruch und Corte Sant’Alda wurde zu einer festen Größe des italienischen Weins. So ganz zufrieden mit sich und der Welt war Marinella Camerani jedoch noch nicht. Denn obwohl ihr Erfolg den Methoden des konventionellen Weinbaus recht zu geben schien, störte sie sich mehr und mehr an diesen.

Zur Galionsfigur des progressiven Weinbaus

2002 begegnete Marinella Camerani schließlich Nicolas Joly, dem charismatischen Großmeister des biologisch-dynamischen Weinbaus und des neuen Terroir-Denkens aus Frankreich – eine Art Erweckungserlebnis, das ihr einen völlig neuen Blick auf ihr Tun und die Zusammenhänge zwischen Reben und Terroir eröffnete. So folgte der zweite große Befreiungsschlag in ihrem Leben. Diesmal ging es nicht um die Überwindung des Patriarchats, sondern um die Emanzipation von Agrochemie und den Dogmen des damaligen Weinbaus. In dieser neu gewonnenen Freiheit entfalteten sich nicht nur ihre Weine, sondern auch sie selbst mehr und mehr zur großen Lichtgestalt des Valpolicella – zur Terroir- und Weinbau-Expertin par excellence und zur weithin anerkannten Meisterin eines modernen Amarone-Stils. Über die Jahre hat sie als eine der Galionsfiguren des progressiven Weinbaus zahllose andere Winzer*innen inspiriert, viele junge Talente um sich versammelt und – neben Corte Sant’Alda – noch weitere Weinprojekte zur Welt gebracht. 2024 kürte sie sogar der eher konservative Weinführer Gambero Rosso zur „Winzerin des Jahres“. Das hätte sich das Weinpatriarchat vor knapp 40 Jahren wohl kaum träumen lassen …