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Silvio Morando Barbera del Monferrato Bio 2022
Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2020: Neben den Gemeinden Asti und Alba ist das Monferrato die dritte wichtige DOC für die Barbera im Piemont, wo sie mit einem Anteil von 60 % die meistangebaute Rebsorte darstellt. Ob sie dort bereits im 7. Jahrhundert eingeführt wurde, ist umstritten, aber ihre historischen Wurzeln reichen jedenfalls weit zurück.Auch im Piemont rücken heute mehr und mehr Winzer*innen vom konventionellen Weinbau ab und verzichten im Keller zunehmend auf das moderne önologische Arsenal. Echte Naturwein-Barberas finden sich jedoch noch selten. Hier haben wir so ein Exemplar. Biologischer Anbau versteht sich dabei von selbst. Im Keller von Silvio Morando gilt das bekannte Credo „Nichts hinzugefügt und nichts entnommen“, also keinerlei Zusätze, Schönung, Filtration oder Ähnliches – bis auf eine fast schon homöopathische Dosis Schwefel zur Füllung. Im Bukett des Barbera del Monferrato von Silvio Morando finden sich dunkle Beerenfrüchte, saftige Pflaume, aber auch tabakige und ledrige Anklänge. Im Mund wird die Frucht von samtig-weichen Gerbstoffen getragen. Der Wein hat dabei eine durchaus kräftige Statur, seine 14,5 % Alkohol sind ihm jedoch kaum anzumerken. Er wirkt angenehm ungezähmt, lebendig und zeigt Ecken und Kanten, bleibt aber als Naturwein immer noch auf der harmonischen Seite. Ein wunderschöner, ungeschminkter Barbera del Monferrato, der schon jetzt viel Freude macht, aber sicherlich weitere spannende Jahre vor sich hat. Bitte beachten: Zum Zeitpunkt der Verkostung hatte der Barbera del Monferrato von Silvio Morando noch etwas Gärkohlensäure. In Verbindung mit den Tanninen empfinden das manche Menschen als störend, weil der Wein auf der Zunge bitzelt. Das lässt sich ganz einfach durch belüften beheben und wird mit zunehmender Reife auch ganz von alleine verschwinden. Yook & Neser vom vinocentral-Team, August 2022

Inhalt: 0.75 Liter (18,67 €* / 1 Liter)

14,00 €*
Silvio Morando Grignolino Bio 2023
An sich hat die Rebsorte Grignolino heutzutage nicht gerade den allerbesten Ruf. Man kennt sie vor allem als sehr leichten, zugegebenermaßen oft auch seichten hellen Wein, der eher an einen Rosé erinnert. Dabei ist die Rebsorte seit vielen Jahrhunderten im Piemont zu Hause, aber wie viele andere alte Rebsorten dort nahezu chancenlos gegen die Übermacht von Nebbiolo und Barbera. Für einen notorisch gegen den Strom schwimmenden Winzer wie Silvio Morando ist vielleicht schon das alleine Grund genug, ihr besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Und es lohnt sich – zumal der Grignolino sich als von allen önologischen Fesseln befreiter Naturwein noch mal ganz anders entfaltet. Im Glas zeigt sich der Grignolino von Silvio Morando der mit dem typischen transparenten und eher hellen Granatrot. Im Bukett finden sich rote Beerenfrüchte wie Himbeere und Johannisbeere. Im Mund überaus lebendig und delikat. Die Frucht wird von einer feinen Säureader und seidigen Tanninen getragen. Zunächst wirkt das alles ganz leichtfüßig und unbeschwert. Dann zeigt der Wein jedoch seine innere Kraft und bringt die 13,5 % Alkohol am Gaumen in Stellung – nicht vordergründig, aber doch wirkungsvoll. Für einen Wein in diesem Preissegment hat das schon ordentlich Struktur, Biss und auch Klasse und dank des Verzichts auf alle kellertechnischen Eingriffe – bis auf eine geringfügige Schwefelung zur Füllung – auch einen leicht wilden, ungestümen Einschlag, der dem Wein letztlich seinen Reiz verleiht. Unbedingt gut belüften – dann zeigt sich hier ein spannender Charakterkopf. Yook & Neser vom vinocentral-Team, Juni 2025

Inhalt: 0.75 Liter (18,67 €* / 1 Liter)

14,00 €*
Silvio Morando Silvio Morando Anarchico Grignolino del Monferrato Casalese Bio 2020
Auch wenn der Anbau des Grignolinos im Piemont seit Jahren deutlich rückläufig ist, kann man davon ausgehen, dass diese originelle und charaktervolle Rebsorte niemals ganz verschwinden wird. Dazu wird auch ihre seit 1974 bestehende geschützte Herkunftsbezeichnung beitragen, die es den Winzer*innen ermöglicht, etwas höhere Preise einzufordern. In kommerzieller Hinsicht wird sie aber neben Barbera und Nebbiolo stets der Underdog bleiben. Für Silvio Morando spielt das keine Rolle. Er schätzt den möglicherweise tausend Jahre alten Grignolino für seinen rebellischen und anarchischen Charakter. Er ist die wilde Opposition zur piemontesischen Barolo-Herrlichkeit – vor allem natürlich, wenn er als Naturwein in Erscheinung treten darf wie hier bei seinem Anarchico Grignolino del Monferrato Casalese. Der Wein braucht noch viel Luft. Dann entfaltet sich ein rotfruchtiges Bukett mit Noten von Himbeere, Johannisbeere, getrockneten Cranberrys, floralen Anklängen und einer ungewöhnlich vegetabilen Würze. Am Gaumen gibt er sich sehr straight und überaus lebendig, mit seidigen Tanninen. Fruchtig, würzig und im Finish erfrischend herb. Wild und ungeschminkt, aber zugleich auch irgendwie fein und elegant. Für Naturwein-Noviz*innen vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig – für uns die reine Freude. Ein außergewöhnlicher und dabei sympathischer Charakterkopf – genau wie sein Macher. Yook & Neser vom vinocentral-Team, August 2022

Inhalt: 0.75 Liter (32,00 €* / 1 Liter)

24,00 €*
Silvio Morando Bastardo Vino Rosato
Hier hat sich die an sich grundanständige weiße Cortese-Traube (99 %) zu einem Techtelmechtel mit dem dahergelaufenen Syrah (1 % – vor allem für die Farbe) hinreißen lassen – und so diesen „Bastard“ in die Welt gesetzt. Pink as pink can be – und ein Wonneproppen par excellence. Im Bukett nicht gerade vorlaut, aber appetitlich mit Noten von Pfirsich, etwas Birne und einem Touch Erdbeere. Frisch, spritzig, saftig, süffig, leicht und mit einer frivolen, aber auch nicht pappigen Restsüße läuft der Bastardo von Silvio Morando über den Gaumen.Ein biologisch erzeugter Low-Intervention-Wein, der gerade genug geschwefelt wurde, dass seine Restsüße nicht versehentlich zu einer zweiten Gärung führt. Sommerrollen, Sundowner, Sex am See … Richtig gut gekühlt ist dieses ausgelassene Lovechild für alles Mögliche zu haben. Yook & Neser vom vinocentral-Team, Juni 2025

Inhalt: 0.75 Liter (19,87 €* / 1 Liter)

14,90 €*
Silvio Morando Naturalmente Rosso Bio
Bei dieser Cuvée von Silvio Morando handelt es sich um einen vollkommen naturbelassenen Wein, der lediglich zur Füllung minimalst geschwefelt wurde. 50 % Barbera, 50 % Bonarda Piemontese. Letzteres ist eine Rebsorte, die einem nicht alle Tage über den Weg läuft. Sie ist bekannt dafür, farbkräftige, alkoholstarke und gleichzeitig säurearme Weine mit ausgeprägten floralen Noten hervorzubringen. Das sind nach landläufiger Meinung vielleicht nicht die besten Voraussetzungen für einen Solo-Aufritt – auch wenn Silvio Morando mit einem reinsortigen Bonarda das Gegenteil beweist –, aber als Sidekick zur Barbera macht sich die Traube hier in jedem Fall gut. Dem Naturalmente Rosso L 01 22 sollte man zum jetzigen Zeitpunkt viel Luft gönnen. Dann entfaltet sich ein herrliches Trinkvergnügen im Glas: Noten von Brombeere, Sauerkirsche und ein Hauch Cassis, umwölkt von floralen Anklängen. Das fließt sehr klar, saftig und süffig über den Gaumen – mit feiner, aber präsenter Säure und einer ausdrucksstarken Frucht. Am besten leicht gekühlt genießen, dann hat man hier einen großartigen Grill- und Partywein mit verträglichen Naturweinzügen im Glas. Sehr lecker. Yook & Neser vom vinocentral-Team, August 2022

Inhalt: 0.75 Liter (13,33 €* / 1 Liter)

10,00 €*
Silvio Morando Clandestino 0,5l
Silvio Morando Clandestino 0,5l | Nur noch wenige Flaschen verfügbar

Inhalt: 0.5 Liter (96,00 €* / 1 Liter)

48,00 €*
Silvio Morando Le Coste Barbera del Monferrato Superiore Bio 2021
Silvio Morando Le Coste Barbera del Monferrato Superiore Bio 2021 ist neu eingetroffen. Beschreibung folgt.

Inhalt: 0.75 Liter (37,33 €* / 1 Liter)

28,00 €*

Piemont gegen den Strich gebürstet

Barbera und Grignolino, aber auch Anarchico und Bastardo! – Das Weingut Silvio Morando verbindet in seinen Weinen, was die Geschichte seiner Heimat, des nördlichen Monferrato Casalese, sowie der eigenen Familie ausmacht: Stolze Tradition und Widerstand.
Herrschaftlich thront das Dorf Vignale Monferrato auf dem Hügel. Ein riesiger Palazzo, eine mächtige Kirche, hohe Mauern, umgeben von gepflegten Weinbergen, eine typisch italienische Bar an der Piazza. Auf den ersten Blick wirkt alles so, wie man sich das Piemont vorstellt. Doch der Eindruck täuscht: der Palast, mit EU-Geldern aufwendig saniert, steht seit Jahren leer, immer mehr Rebanlagen weichen dem Haselnussanbau, mit dem sich wesentlich schneller und leichter Geld verdienen lässt. 

Nur noch 960 Einwohner*innen zählt Vignale Monferrato heute. Aber die, die noch da sind, geben nicht auf, im Gegenteil – mit viel Eigensinn, Liebe und Sorgfalt halten sie an dem fest, was diese Gegend seit Jahrhunderten ausmacht: Kultur und Kulinarik, guter, authentischer Wein und hervorragendes Essen, verbunden mit einem kommunikativen Dorfleben. Einer von ihnen ist der Winzer Silvio Morando. 

Hartnäckig wie das Monferrato

In fünfter Generation arbeiten die Morandos daran, diesen authentischen Ort mit seinen wunderbaren Erzeugnissen zu erhalten. Ihre erste Spur in Vignale geht auf das Jahr 1630 zurück, als das Familien-Oberhaupt die Festung vor der Belagerung durch die Spanier verteidigte. Ende des 19. Jahrhunderts begann der Ururgroßvater Gaspare mit dem professionellen Weinanbau. Silvio Morando und seine Frau Tiziana, die er auf der Önologischen Schule in Alba kennenlernte, führen die Tradition fort. Auch als in den 1960er-Jahren die Landflucht einsetzt, widerstehen sie dem Trend und bleiben. „Wir sind hartnäckig wie das Monferrato, das Jahrhunderte der Unterdrückung Widerstand geleistet hat“, sagt das Ehepaar.
Gemeinsam mit ihren Kindern Nicolò, Camilla und Rebecca bewirtschaften sie heute 15 Hektar Weinberge nach biologischen Richtlinien. Der Boden besteht hauptsächlich aus Ton, Sand und Streifen kalkhaltigen Untergrunds. Klassiker wie Barbera und lokale Spezialitäten wie Grignolino und Bonarda (aus einem alten lokalen Klon) sind ihre wichtigsten DOC-Weine. Daneben werden internationale Rebsorten wie Pinot Noir und Chardonnay angebaut.
Den historischen Keller haben sie erweitert, um die Produktion zu verbessern und die traditionellen Methoden mit neuen Technologien wie Edelstahltanks, einer neuen Abfüllanlage und Lagereinrichtungen zu kombinieren. Ziel ist es, das zu bewahren, was im Weinberg durch mühevolle Handarbeit und in strenger Traubenselektion an Qualität entsteht.

Weine voller Lebenslust

Und das sind keine schweren, tanninreichen Rotweine wie sonst in der Gegend üblich! Die Morandos bürsten das Piemont quasi gegen den Strich. „Das Motto von Silvio ist Einfachheit. Weit entfernt von komplizierten, teuren und seelenlosen Weinen produziert unser Italiener trinkbare Weine, die das Leben leichter machen“, schreibt der alternative französische Weinführer „Tronches de vin – le guide des vins qu’ont d’la gueule“.
Dies ist auch der Grund, warum Silvio auf den kleinen, alternativen Weinmessen statt auf den großen Schauen zu finden ist. vinocentral-Weinfachfrau Yook entdeckte ihn auf der Live Milano. Sie hat damit unser Vignale-Monferrato-Bild, das wir seit ein paar Jahren jeden Herbst privat  genießen, um eine weitere sehr lebendige Facette bereichert!