Inhalt: 0.75 Liter (73,33 €* / 1 Liter)
Inhalt: 0.75 Liter (132,00 €* / 1 Liter)
Inhalt: 0.75 Liter (78,67 €* / 1 Liter)
Die unbekannte Champagne
Die seit drei Generationen familiengeführte Domaine Jeaunaux-Robin liegt in der kleinen Gemeinde Talus-Saint-Prix im Westen der Coteaux du Morin beziehungsweise im Vallée du Petit Morin – rund 30 km südwestlich von Epernay und 15 km nördlich von Sézanne. Hier ist von Glanz und Glorie der Champagne wenig zu spüren.
Die winzige Unterregion war lange so unbedeutend, dass sie gerne mit der Côte de Sézanne im Süden – ebenfalls ein Underdog – in einen Topf geworfen wurde. Obwohl sie sich durch die Beschaffenheit der Böden und die dominierende Rebsorte Pinot Meunier von ihr wie auch von der berühmten Côte des Blancs im Norden deutlich abgrenzt.
Letzterer, einer reinen Chardonnay-Region, wird sie heute jedoch offiziell zugeordnet. Für den Meunier gibt es hier aber gute Gründe: Zum einen harmoniert die Rebsorte mit den tonhaltigen Böden, zum anderen ist sie relativ resistent gegen Spätfröste, die das Tal gerne heimsuchen.
Im Besitz der Familie Chiquet seit 1974
Seit 1974 ist das Weingut im Besitz der Familie Chiquet, die seinen Sitz wiederum nach Dizy verlagerte und damit näher an die eigentlichen Rebflächen. Jean Chiquet gilt als eine der treibenden Kräfte hinter dem Aufstieg der kleinen familiengeführten Champagner-Häuser. 1988 übernahmen dann seine Söhne Laurent und Jean-Hervé das Ruder und führten den Namen Jacquesson in die Gruppe der weltweit anerkannten Spitzenerzeuger. Die beiden gehören mit zu den Begründern des Trends der Winzerchampagner. Diese werden entgegen der bis heute vorherrschenden Praxis nur aus selbst bewirtschafteten Rebflächen erzeugt, was die Weine sehr viel individueller macht.
Terroir und Eigenständigkeit – Bioqualität in der Champagne
In Talus-Saint-Prix verfügt Jeaunaux-Robin heute über 4,5 Hektar – 60 % davon sind mit Pinot Meunier bestockt, 40 % mit Pinot Noir und nur 10 % mit Chardonnay. Die Ton-Kalkböden der nach Süden ausgerichteten Hänge oberhalb der Gemeinde unterscheiden sich vom Rest der Champagne durch ausgeprägte Vorkommen an Feuerstein – ein absolutes Unikum. Mittlerweile gehört aber auch 1 Hektar Rebfläche in der Côte des Bar zur Domaine.
Bereits 2005 hat Cyril Jeaunaux sämtliche chemisch-synthetischen Präparate aus dem Weinberg verbannt. Seit 2010 nutzt er teils biodynamische Methoden, 2015 folgte die komplette Umstellung auf diese Wirtschaftsweise und 2018 schließlich der erste offiziell biozertifizierte Jahrgang. Durch den hohen Anteil an roten Rebsorten sind die Champagner des Hauses eher von Frucht und Fülle geprägt, dabei jedoch stets mineralisch und präzise. Bereits die Basis-Cuvée ist für uns ein grundsolider und sehr eigenständiger Winzerchampagner par excellence, der teils deutlich teurere Marken-Cuvées wie auch etliche berühmtere Provenienzen ziemlich alt aussehen lässt.