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Domaine de la Pépière Briords Muscadet Sèvre-et-Maine sur lie Bio 2023
Ursprünglich stammt die Rebsorte „Melon de Bourgogne“ – wie der Name schon sagt – aus dem Burgund, wo sie vermutlich seit dem 13. Jahrhundert angebaut wurde. Heute findet man sie vor allem noch an der Loire, als Grundlage für den einstmals berühmten Muscadet. Bis in die 1970er-Jahre galt dieser in der französischen Gastronomie gewissermaßen als kulinarisches Pflichtprogramm zur Plat de Fruits de Mer. Dann folgte sein jäher Niedergang. Immer schlechtere Qualitäten zu immer günstigeren Preisen ruinierten das Image des Muscadet und läuteten seine unrühmliche Karriere als „neutraler, unkomplizierter, anspruchsloser Durstlöscher“ ein. Ein miserabler Ruf, der ihm bis heute anhaftet – meistens zu Recht. Dass es auch ganz anders geht, zeigt dieser delikate Wein aus der AOC Muscadet Sèvre-et-Maine im Südosten der Stadt Nantes am unteren Lauf der Loire.  Die zwischen 50 und 70 Jahre alten Reben stehen im rund vier Hektar großen, seit ein paar Jahren biodynamisch bewirtschafteten Clos de Briords und bringen heute nur noch geringste, dafür umso konzentriertere Erträge. Die Böden am Uferhang zur Maine hin sind vom Granit geprägt. Die Trauben wurden selektiv von Hand gelesen, schonend gepresst und spontan bei rund 19 °C vergoren. Die Klärung des Mosts erfolgte nur durch natürliche Sedimentation über zwölf Stunden. Dann lagerte der Wein für rund acht Monate in einem unterirdischen, mit Glas ausgekleideten Betontank auf der Vollhefe. Keine Schönung oder Filtration und nur wenig Schwefel zur Füllung.  Das Bukett erscheint zunächst zurückhaltend und erinnert mit seinen zarten Aromen von Apfel und Birne an Weißburgunder. Mit Luft öffnet sich das Ganze dezent in Richtung Ananas, Honigmelone, Zitruszesten mit dunkelwürzigen Noten von Anis und Anklänge von Schafgarbe. Am Gaumen straight, schlank, kernig, frisch und mit einer ausgesprochen vertikalen Struktur. Im Abgang zeigt der Wein seinen zarten Schmelz und mündet in eine reife, eher milde Säure und ein mineralisch-würziges Finish. Yook & Neser vom vinocentral-Team, September 2024

Inhalt: 0.75 Liter (19,33 €* / 1 Liter)

14,50 €*
Domaine de la Pépière Cru Château-Thébaud Muscadet Sèvre-et-Maine Bio 2019
Die Rebsorte Melon de Bourgogne hat, wenn sie aus bestimmten Terroirs in der Region Sévre-et-Maine stammt, das Potenzial, seriöse und hochwertige Weine hervorzubringen, die zudem hervorragend reifen können. Das beweisen einige wenige Erzeuger*innen wie die Domaine de la Pépière schon seit Jahren – mit herausragenden Muscadets wie diesem: Die Gemeinde Château-Thebaud zählt zu den bedeutendsten Gemeindeappellationen im gesamten Muscadet. Die biodynamisch bewirtschafteten alten Reben für diesen Wein – von 1952 bis 1997 gepflanzt – stehen in der Nähe des Flusses Maine auf sandigen Lehmböden mit Granitfelsen im Untergrund. Bei einer streng selektiven Handlese wird nur das allerbeste und ideal gereifte Lesegut ausgewählt. Spontangärung und Ausbau in unterirdischen Betontanks. Ganze 30 Monate verbleibt der Wein auf der Feinhefe – mit gelegentlicher Bâtonnage. Im Bukett Anklänge von hellgelben Äpfeln und Birnen, Melonenschale sowie Noten von Fenchel und Lakritz. Die Primärfrucht spielt hier kaum eine Rolle. Am Gaumen straff, mit festem Körper, noch leicht kantiger, dezent salziger Mineralität, viel Schmelz, weicher Säure und herber, fruchig-kräutriger Würze. Im jetzigen, noch sehr jungen Stadium sollte der Wein auf jeden Fall gut belüftet werden, entfaltet sich dann aber zu einem großartigen und enorm vielseitigen Speisenbegleiter. Ein echter Charakterkopf mit subtiler Kraft und Finesse. Yook & Neser vom vinocentral-Team, Mai 2023   

Inhalt: 0.75 Liter (26,53 €* / 1 Liter)

19,90 €*
Domaine de la Pépière Cru Clisson Muscadet Sèvre-et-Maine 2022
Beschreibung von Domaine de la Pépière Cru Clisson Muscadet Sèvre-et-Maine 2017: Die Trauben für diesen herausragenden Muscadet stammen aus einer kleinen vom Granit geprägten Parzelle mit 50 bis 110 Jahre alten Melon-de-Bourgogne-Rebstöcken. Aufgrund des Alters der Rebstöcke und der besonderen Bodenformation haben die Winzer der Domaine de la Pépière bereits 2005 entschieden, diese Trauben gesondert in einem eigenen Wein auszubauen. Selektive Handlese und anschließende spontane Gärung, gefolgt von einem zweijährigen Lager auf der Feinhefe mit regelmäßiger Battonage. Aromen von exotischen Früchten, vor allem Ananas, umspielt von einer intensiven mineralischen Würze, ausgeprägt kräutrigen Noten mit einem Hauch Curry. Im Mund zeigt sich der Wein mit einer unbändigen Frische und feinem Schmelz – absolut klar und sehr feingliedrig. Das ziemlich lange mineralische Finish wird von einer zarten, frischen, aber durchaus reifen Säurestruktur getragen. Ein ganz wunderbarer Speisebegleiter zu Fisch und Meeresfrüchten aller Art, der jedoch auch genug Substanz mitbringt, um es beispielsweise spielend mit einem intensiv süß-sauren Cucumber Relish aufzunehmen. Durch seine fruchtige Frische macht der "Clisson" Muscadet Sèvre-et-Maine 2017 schon jetzt allergrößtes Vergnügen, kann aber auch 15-20 Jahre reifen. Yook vom vinocentral-Team, August 2020

Inhalt: 0.75 Liter (27,87 €* / 1 Liter)

20,90 €*
Domaine de la Pépière Muscadet Sèvre-et-Maine sur lie 2024
Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2022: Gerade im deutschsprachigen Raum – wo anders als in Frankreich auf dem Etikett die Rebsorte im Vordergrund steht – mögen viele Menschen beim Begriff „Muscadet“ zunächst an „Muscat“ bzw. „Muskateller“ denken. Selbst manche „Weinprofis“ sprechen vom Muscadet als einer Rebsorte, doch handelt es sich dabei um ein Weinbaugebiet der Loire, im äußersten Westen Frankreichs. Muscadet Sèvre et Maine ist die wohl bekannteste Appellation der Region. Um die Verwirrung komplett zu machen, dreht sich hier alles um die weiße Rebsorte Melon de Bourgogne, die zwar im Burgund ihren Ursprung hat, dort aber wiederum weitgehend verschwunden ist, während sie als Muscadet zum bevorzugten Begleiter von Meeresfrüchten aller Art avancierte. Eigentlich entstand „La Pépie“ (ein altes französisches Wort für „Durst“) 2016 aus der Not heraus: Wegen massiver witterungsbedingter Ertragsausfälle sah sich die Domaine de la Pépière gezwungen, Trauben von befreundeten Winzern für einen Basiswein zuzukaufen, um finanziell besser über die Runden zu kommen. Doch „La Pépie“ war dann so begehrt, dass sie seither einen festen Platz im Sortiment innehat. Heute stammen die Trauben dafür aus verschiedenen Parzellen, teils von den eigenen Rebflächen, teils von einem befreundeten Bio-Winzer. Das Durchschnittsalter der Stöcke liegt bei 30 Jahren. Die Böden sind größtenteils von Granit geprägt, teilweise auch von Gneis. Sorgfältige selektive Handlese und Spontangärung. Um das Prädikat „sur Lie“ tragen zu dürfen, verblieb auch dieser Wein bis zum März des folgenden Jahres auf der Feinhefe. Im Bukett hellgelbe Früchte, auch etwas Honigmelone, dazu dezent florale Noten und ein Hauch Macis. Im Mund saftig, feinfruchtig, mit runder Säure und einer feinen herben Note im mineralischen Finish.   Traditionell ist dieser klassische Muscadet wie gesagt der ideale Begleiter zu rohen und kalten Meeresfrüchten aller Art, aber auch zu leichten Gemüsegerichten oder Salaten mit einer Vinaigrette macht der betont leichtfüßige, aber keineswegs banale Tropfen mit seiner milden Säure eine sehr gute Figur – sollte aber vorher karaffiert werden. Yook & Neser vom vinocentral-Team, Mai 2023

Inhalt: 0.75 Liter (15,87 €* / 1 Liter)

11,90 €*
Domaine de la Pépière Les Gras Moutons Muscadet Sèvre-et-Maine sur lie Bio 2023
Domaine de la Pépière Les Gras Moutons Muscadet Sèvre-et-Maine sur lie Bio 2023

Inhalt: 0.75 Liter (21,20 €* / 1 Liter)

15,90 €*

Wein statt Wasser

Wenige Kilometer südöstlich von Nantes – im Herzen des Anbaugebiets Muscadet – liegt am Rande der kleinen Gemeinde Maisdon-sur-Sèvre die Domaine de la Pépière. Gegründet wurde sie 1984 von Marc Ollivier, der hier aufwuchs. Der Weingutsname leitet sich vom französischen Wort „pépie“ ab, das umgangssprachlich auf großen Durst und somit auf die Trockenheit der Region verweist. Die Brunnen in dem Weiler führten bereits zu früheren Zeiten nicht genug Wasser, um das Vieh zu tränken. Ollivier vermutet, dass die Menschen der Region deshalb schon immer als exzessive Weintrinker*innen galten. Seinen zum Teil über 70 Jahre alten Reben mit ihren tiefen Wurzeln macht der Wassermangel jedenfalls nicht zu schaffen.

  

Drei Musketiere für den Muscadet

Im Lauf der Jahre kamen zu der anfänglich kleinen Domaine nicht nur weitere Rebflächen hinzu, sondern auch ein gleichgesinnter Mitstreiter und eine Mitstreiterin, die das Weingut mit ihren ganz eigenen Kompetenzen bereicherten. 2007 stieg der erfahrene Biowinzer Rémi Branger mit ein und führte das Weingut zu seiner ökologischen Zertifizierung. Dann folgte Gwénaëlle Croix 2013 als Dritte im Bunde und mit ihr die Hinwendung zur Biodynamie. Das Trio kämpft seither für ein gemeinsames Ziel, nämlich dem ehemals hoch angesehenen Muscadet zu seiner alten Qualität und Reputation zurück zu verhelfen. Beides hatte die vorangegangene Winzergeneration recht nachhaltig an die Wand gefahren. 

Die Renaissance einer großen Tradition

Auf die Frage nach der perfekten Weinbegleitung zu Hummer, Langusten, Meeresschnecken oder Muscheln gab es in der Grande Nation sowie in der gehobenen Gastronomie in ganz Europa bis in die 1970er-Jahre hinein zwei vollkommen unstrittige Antworten: Muscadet oder auch Chablis. Vor allem der feinwürzige, frische Muscadet mit seiner milderen Säure galt als optimaler Partner. Doch dann kam der Siegeszug der Industrialisierung des Weinbaus mit seinen vermeintlichen Segnungen wie den synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln und auch neuen önologischen Verfahren im Keller. Sie wurden dem Muscadet zum Verhängnis. Denn die große Nachfrage konnte nun mit unbekümmerter Ertragssteigerung bedient werden und der Wein entwickelte sich mehr und mehr zum austauschbaren, billigen Zechwein – ohne Anspruch oder gar Reifepotenzial. Auf den kommerziellen Höhenflug mit Masse statt Klasse folgte ein jäher Absturz – die große Tradition und die altehrwürdige Reputation waren ruiniert. Dass diese Geschichte nun doch noch eine erfreuliche Wendung nehmen kann, ist einigen wenigen Produzent*innen wie der Domaine de la Pépière zu verdanken. Durch sorgfältige biodynamische Arbeit im Weinberg und eine sensible Arbeit im Keller mit nur minimalen Eingriffen haben sie heute dem Muscadet den Weg zurück in den Kreis der großen französischen Terroir-Weine geebnet. Nur der Weg zurück ins Bewusstsein der Konsument*innen, der ist noch eine Durststrecke. Aber an Durst ist man in der Region ja anscheinend gewöhnt …

Bei unserer Loire-Tour im Mai haben wir Rémi Branger auf dem Weingut besucht, mehr darüber in unserem Reisebericht im vinocentral-Blog.