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Bodegas F. Schatz Petit Verdot Bio 2016
Einst aus dem Bordelaise stammend wird der Petit Verdot wegen seines langsamen Wachstums kaum noch in Europa angepflanzt. Winzer*innen in wärmeren Gefilden wie Kalifornien, Australien und Argentinien hingegen, haben ihn für sich entdeckt, sodass er in Übersee großflächig vertreten ist. Möglicherweise war dies auch einer der Beweggründe für Friedrich Schatz, diese Sorte im heißen Andalusien zu kultivieren und einen langlebigen Wein daraus zu keltern.Die erste Nase ist balsamisch und erinnert an Menthol und Hustensaft. Es reihen sich Aromen von grünem Unterholz, kaltem Rauch und Frühstücksspeck ein. Dahinter, kaum zu erkennen, etwas Veilchenduft. Am Gaumen öffnet sich dann ein Bukett von dunklen Waldfrüchten, dunkler Schokolade und Rumtopf. Der Wein wirkt nie fett oder opulent, ist vielmehr klar strukturiert und stringent auf ein gerbstoffreiches, trockenes und erfrischendes Finale hin ausgebaut. Trotz des Alters hat er noch viel zu bieten: Tannine, Frucht und Säure sind absolut präsent, sodass wir ihm eine ruhmreiche Zukunft voraussagen können. Rober Frey vom vinocentral-Team, Juni 2023

Inhalt: 0.75 Liter (42,53 €* / 1 Liter)

31,90 €*
Bodegas F. Schatz Acinipo Bio 2020
Noch eine Rebsorte im Repertoire von Friedrich Schatz, die es gerne warm hat und eine lange Wachstumsperiode benötigt. Der Lemberger, von dem hier die Rede ist, verfügt jedoch auch über ein gutes Reife- und Alterungspotenzial und reiht sich so nahtlos ein, in die für Spanien ungewöhnlichen Reben und Weine des experimentierfreudigen Winzers. Benannt wurde der Wein nach der antiken römischen Stadt Acinipo etwa 20 Kilometer nordwestlich von Ronda, von der heute noch die beeindruckenden Ruinen des Theaters erhalten sind. Im Glas überwiegen kirschige und beerige Aromen. Dunkle Schattenmorelle trifft auf Brombeere und Johannisbeere. Im Abklang dann die kräftige Würze von getrocknetem Lorbeer, Salbei und Thymian. Aromen von geröstetem Holz und Schwarzen Oliven bilden den Schluss. Und wieder auch hier ein Ende mit Tanninen und frischer Säure. Robert Frey vom vinocentral-Team, Juni 2022

Inhalt: 0.75 Liter (25,33 €* / 1 Liter)

19,00 €*

Ein Lemberger aus Andalusien

Aufbruch und Tradition – beides kann Friedrich Schatz für sich in Anspruch nehmen. Der Württemberger Winzersohn wollte das Familienhandwerk weiterführen, jedoch nicht im Remstal bleiben. Auf der Suche nach besseren klimatischen Bedingungen zog es ihn in jungen Jahren gen Süden, wo er 1982 in Andalusien fündig wurde: Die Hochebene von Ronda, 700 Meter über dem Meeresspiegel, schien ihm wie geschaffen für den Weinbau. Heiße Tage, kühle Nächte, gute Durchlüftung aufgrund der Höhe. Lockere, tiefgründige Böden aus Schluff, Ton und Sand.

Die Geschichte gab Schatz Recht: Von den Phöniziern 200 v. Chr. in Andalusien eingeführt, erlebte die Weinbereitung hier 50 v. Chr. unter den Römern eine Blütezeit und ließ die Gegend als „Land des Weins“ weithin bekannt werden. Die Reblaus macht dem 1878 ein jähes Ende. Die einstmals über 170.000 ha Rebflächen schrumpfte gen null. Kaum jemand, der sich Mitte des 20. Jahrhunderts noch erinnerte, dass hier einst großartige Weine entstanden waren. Von einer klassifizierten Weinbauzone mit Herkunftssiegel ganz zu schweigen.

Und dann kam Friedrich

Und dann kam Friedrich! Der gelernte Gärtner kaufte eine alte Finca mit verwaistem Weinberg und begann Haus und Hof zu sanieren. Sein Ziel war es, biodynamische Weine von höchster Qualität zu erzeugen. Dafür experimentierte er mit verschiedenen Rebsorten, um zu herauszufinden, welche Trauben am besten mit Boden und Mikroklima harmonierten. Auch Lemberger war dabei und siehe da: Er passte.

Friedrich Schatz schaffte, was kaum jemand für möglich gehalten hatte: Mit seinen erstklassigen biodynamischen Weinen aus Lemberger, Pinot Noir, Petit Verdot, Chardonnay, Moscatel Negro, Tempranillo, Syrah, Merlot und Cabernet Sauvignon wurde der Schwabe zum Vorreiter des modernen und nachhaltigen Weinanbaus im heißen Andalusien.

Etablierung der D.O. Sierras de Málaga und der Serrania di Ronda

Doch damit nicht genug: Gemeinsam mit Prinz Alfons von Hohenlohe, dem Gründer des bekannten Marbella Clubs und seit 1991 selbst Weingutbesitzer, machte sich Schatz dafür stark, dass die D.O. „Sierras de Málaga“ 2001 als eingetragenes Anbaugebiet anerkannt wurde. Eine der Unterzonen ist die „Serrania di Ronda“, zu der auch Schatz’ Rebgärten gehören. 

Sein großes Engagement wirkte ansteckend: Heute gibt es rund um Ronda wieder 23 Weinkeller und eine Weinanbaufläche von circa. 250 ha. Darunter die 3 Hektar von Friedrich Schatz. Und auch seine An- und Ausbaumethoden – Verzicht auf chemische Spritzmittel und Zusätze, Ertragsreduzierung und Biodiversität, Spontangärung – finden immer mehr Nachahmer*innen in der Region.

Erst die Weine, dann der Winzer – Begegnung mit Friedrich Schatz

Wir wurden auf das Weingut durch den Darmstädter Filmemacher Christian Gropper und seine arte-Dokumentation „Ein Riesling aus Norwegen – Weinbau im Klimastress“ aufmerksam. Die Weine gefielen uns so gut, dass wir sie spontan ins Sortiment aufnahmen. Die Begegnung mit dem Winzer, der zur Vorpremiere nach Darmstadt kam, hat uns zusätzlich nachhaltig beeindruckt!