Premierenjahrgang für einen neuen Wein aus dem Hause Christmann. Während bislang die Hierarchie aus Guts-, Orts- und Lagenweinen verfolgt wurde, gibt es jetzt nur noch einen Gutswein pro Rebsorte – neben Riesling sind dies Weißburgunder und Spätburgunder – und dann die Top-Qualitäten aus den Ersten und Großen Lagen. „Aus den Lagen“ nennt sich das neue Projekt, wobei der Titel schon einiges über den Wein verrät. Die Trauben dafür stammen nämlich ebenfalls allesamt aus den Spitzenweinbergen des Weingutes. Im Jahrgang 2021 sind dies Lagen aus Gimmeldingen (Kapellenberg und Meerspinne), Ruppertsberg (Linsenbusch, Reiterpfad), Neustadt (Vogelsang) und Königsbach (Idig, Ölberg) – es werden also die unterschiedlichsten Terroirs der Mittelhardt abgebildet. Der Ausbau erfolgt klassisch zu zwei Dritteln im großen Holzfass, die Füllung dann recht früh bereits im Frühjahr.
Im Glas hat man dann einen typischen Pfälzer Riesling in einer sehr schlanken und erfrischenden Interpretation. Viel gelbe Frucht im Bouquet, hinterlegt mit einer feinen, leicht rauchigen Würze. Am Gaumen zeigt sich der Riesling klar und präzise, ohne viele Schnörkel – der Lagenverschnitt lässt ihn harmonisch und ausgewogen daherkommen. Puristisch und knochentrocken tänzelt der Riesling Aus den Lagen 2021 dann auf der Zunge, druckvoll und verspielt zugleich. Im Nachhall saftig, lang und mit einer salzigen Mineralität. Spitzenriesling – kaum zu glauben, dass das „nur“ ein Gutswein ist.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Juni 2023
A.Christmann Riesling Idig Großes Gewächs 2021:
Zweifelsohne zählt der Idig heute zu den renommiertesten Riesling-Lagen Deutschlands – und das völlig zu Recht. Mit seinem 20 % Gefälle ist dieser nach Südosten ausgerichtete Hang für Pfälzer Verhältnisse ungewöhnlich steil. Kühlende Winde aus dem Klausental sorgen für konstant gute Belüftung und ermöglichen eine gesunde Reife der Trauben bis in den späten Herbst – ein klarer Vorteil, gerade in kühleren Jahrgängen wie 2021.
Geologisch ruht der Idig auf einem massiven Kalksteinuntergrund, überlagert von Terra fusca, durchsetzt mit Ton und kleinen Basaltanteilen vom benachbarten Pechsteinkopf. Diese Böden bringen elegante, straffe Rieslinge mit großer Spannung und Tiefe hervor. Im Weinberg stehen sowohl alte, zum Teil wurzelechte Reben als auch jüngere Anlagen. Die Ernte erfolgt in mehreren Lesedurchgängen von Hand – streng selektiert am Sortiertisch. Nach kurzer Maischestandzeit wurde sanft abgepresst. Die spontane, bewusst wärmere Gärung und der Ausbau auf der Feinhefe im großen Holzfass aus Pfälzer Eiche verleihen dem Wein Tiefe und harmonische Struktur.
Im Glas zeigt sich der Riesling von Weingut A. Christmann ruhig und ausdrucksstark zugleich: weiße Frucht, zarte Noten von Pfirsich, Honigmelone und Quitte, unterlegt von feiner Würze – getrocknete Kräuter, etwas Tabak, ein Hauch Rauch. Am Gaumen präzise, straff, mit zupackender, klarer Säure und feinkörniger, fast salziger Mineralität. Die Frucht bleibt dezent, die Balance ist makellos. Ein Riesling, der viel über Herkunft spricht – und über Jahre hinweg enorm gewinnen wird.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Juli 2025
Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2020:
„Aus den Lagen“ bezeichnet die neue Gutswein-Linie im Weingut Christmann. Viele Weinberge, aus denen früher Guts- und Ortsweine stammten, sind an das Sektgut Christmann und Kaufmann übergegangen, sodass im Gimmeldinger Weingut eigentlich nur noch Erste und Große Lagen vorhanden sind. Die Idee ist nun, neben den Top-Gewächsen nur noch einen weiteren Wein pro Rebsorte im Sortiment zu haben, ähnlich dem Zweitwein im Bordeaux. Dabei handelt es sich dann um eine Lagencuvée. Sie bildet somit die verschiedenen Terroirs der Mittelhardt bestens ab.
Der Jahrgang 2022 war prädestiniert für saftige und geschliffene Spätburgunder. Nur vollreife und gesunde Trauben wurden geerntet und schonend ausgebaut. Lediglich 15 Prozent neue französische Barriques wurden verwendet. Entsprechend rotbeerig zeigt sich Wein bereits in der Nase. Himbeere, etwas Süßkirsche, sehr verspielt und animierend. Nicht laut oder aufdringlich, sondern eher betörend und duftig.Am Gaumen dann eine sehr direkte Mineralität und Würze, etwas Graphit und Lorbeer, aber auch wieder die klare Beerenfurcht. Tolle Balance, ziselierter Säurenerv und eine beeindruckende Länge für einen „Gutswein“.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Juni 2023
Klassifizierte Fläche: 19,04 ha • Ausrichtung: Ostsüdost • Höhe: 155-220 m • Neigung: 10 %Boden: tertiärer Kalkmergel • Rebsorte: SpätburgunderKühle, tänzelnde Eleganz, dicht und lang, geprägt von heller Kirschfrucht und zartem Holzeinsatz
Die Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2018:
Der Biengarten präsentiert sich im jetzigen Stadium vielleicht bereits am zugänglichsten unter den 2018er Großen Gewächsen und Ersten Lagen bei Christmann. Aber auch hier empfiehlt es sich, dem Wein noch ein paar Jahre Flaschenreife zu gönnen – oder ihn zumindest mehrere Stunden zu belüften. Die Lage zieht sich über steile Terrassen und Hänge am Haardtgebirge. Nach Westen hin ist sie im Frühjahr vor kalten Winden geschützt, weshalb die Imker hier bis heute ihre Bienen etwas früher aussetzen können – daher der Name. Auch dieser traditionsreiche Weinberg wurde bereits in der Königlich-Bayerischen Bodenbewertung von 1828 als Spitzenlage eingestuft. In der Parzelle, in der die 1983 gepflanzten Spätburgunderreben der Christmanns stehen, ist der Boden von tertiärem Kalkmergel, der sogenannten Terra fusca geprägt. Im Sommer profitieren die Reben von den kühlen Fallwinden aus dem Pfälzerwald, die sich positiv auf die Reifeentwicklung der Trauben auswirken.
Auch hier führen Christmanns eine Vorlese frühreifer Trauben durch, um dann in einem zweiten Durchgang streng selektiv die vollreifen und gesunden Beeren zu lesen. Der Ertrag liegt durchschnittlich bei nur 35 Hektolitern pro Hektar. Die Trauben wurden teilweise entrappt und nach einer Maischestandzeit im offenen Bottich vergoren. Rund eine Woche nach Abschluss der Gärung wurde der Jungwein abgepresst und für 18 Monate ins Barrique gelegt – auch hier mit deutlichem Neuholzanteil.
Frisch geöffnet steht der Einfluss des Holzes noch deutlich im Vordergrund und prägt das Bukett mit rauchigen und kaffeeartigen sowie leicht süßlichen Noten, die an Mokkasahnetorte erinnern. Nach mehreren Stunden an der Luft tritt dann die wunderschöne warmen Kirschfrucht nach vorn, umspielt von leicht kräutrigen Noten sowie etwas Flieder und Veilchen.
Im Mund präsentiert sich der immeldinger Biengarten Spätburgunder VDP.Erste Lage 2018 überraschend kühl mit seidigen Tanninen. Zur eher hellen Kirschfrucht kommen Noten von Tonkabohne und Waldbeeren hinzu, auch ganz dezent konfitürenartig. Struktur erhält der Wein neben dem grazilen, noch etwas griffigen Tanningerüst und einer fruchtigen Würze von seinem sehr delikaten mineralischen Säurenerv, der zugleich viel Frische ins Spiel bringt und mit der Frucht im langen Abgang noch ewig nachhallt. Ein großer, tiefgründiger und sehr spannungsvoller Rotwein, der den Vergleich mit dem Burgund nicht zu scheuen braucht.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, Mai 2021
Idig gilt als eine der herausragendsten Herkünfte für Spätburgunder in der Pfalz. Bereits im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt, befindet sich die Lage heute im Alleinbesitz der Familie Christmann und bildet das stilistische wie emotionale Zentrum des Weinguts. Die rund vier Hektar große Monopollage ist in dieser Form eine absolute Rarität.
Gelegen auf einem nach Südsüdost abfallenden Hang oberhalb von Gimmeldingen, profitiert der Weinberg vom stetigen Wind aus dem Klausental, der für gesunde, lange ausreifende Trauben sorgt. Im Untergrund befindet sich ein gewaltiges Kalkfelsmassiv, das im Tertiär entstand. Der Oberboden aus Terra fusca ist durchsetzt mit unzähligen Kalksteinen und einem besonderen Detail: Basalt aus dem Forster Pechsteinkopf, den einst die Familie von Buhl in den Weinberg einbrachte. Dieses seltene Zusammenspiel verleiht den Weinen Spannung, Tiefe und eine charakteristische mineralische Prägung.
Für den Spätburgunder 2022 wurden zwei Parzellen ausgewählt – teils bepflanzt mit Reben aus 1977, ergänzt durch eine 2008 gesetzte Parzelle mit französischer Massale-Selektion. Ende August startete die selektive Handlese. Für die Gärung wurden 90 Prozent der Trauben entrappt. Der Ausbau erfolgte über 18 Monate im Barrique, mit einem kleinen Neuholzanteil. Anschließend wurde ungeschönt und unfiltriert abgefüllt.
Im Duft offenbart sich bereits die Größe und Erhabenheit des Idigs: gut integriertes Holz, feine laktische Noten, dazu Rhabarber, Herzkirsche, Schlehe, Blaubeere – saftig und kühl. Feine Graphitnoten, getrocknete Kräuter, schwarzer Pfeffer und eine rauchige, kalkige Mineralität zeugen von Tiefe und Komplexität. Nichts ist laut – aber der Wein spricht Bände.Am Gaumen nimmt er einen sofort in Beschlag: kompakt, körperreich, voller Spannung. Die Struktur wirkt wie aus einem Guss, mit feinkörnigem, dabei dichtem Tannin, das sich wie eine engmaschige Textur um die klare, kühle Frucht legt. Die Säure wirkt lebendig und vielschichtig, ohne je dominant zu sein. Die Mineralik ist kalkig, fast salzig. Geschmacklich spannt sich der Bogen von Blaubeere, Sauerkirsche und Schlehe bis hin zu Szechuan-Pfeffer, Kräutern und dunkler Würze. Es ist diese Paradoxie aus schwebender Stoffigkeit, entspannter Strenge und transparenter Dichte, die den Idig 2022 zu einem wahrhaft großen Spätburgunder macht.
Ein Großes Gewächs, das Generationen überdauern kann – und das Maß für die neue deutsche Spätburgunder-Kultur darstellt.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Juni 2025
Klassifizierte Fläche: 25,62 ha • Ausrichtung: Ost • Höhe: 140-220 m • Neigung: 5 %Boden: tertiärer Kalkmergel • Rebsorte: SpätburgunderPräzise dunkle Beeren, sehr würzig, zarter Holzeinsatz, dicht gewebt und lang
Der vom Verband Deutscher Prädikatswinzer (VDP) als Erste Lage klassifizierte Ölberg in der Gemeinde Königsbach grenzt nördlich an die berühmte Große-Gewächs-Lage Idig und ist wie diese von tertiärem Kalkmergel, der „Terra fusca“, geprägt, im Oberboden vermischt mit Sandsteingeröll. Ihre hier 1988 gepflanzten Spätburgunder-Reben hat Familie Christmann 2018 zur Hälfte mit französischen Pinot-Noir-Klonen umveredelt, deren aromatische Dichte und Würze sich hervorragend mit der Finesse und Eleganz der alten Reben paart. Die biodynamisch erzeugten Trauben wurden selektiv von Hand gelesen, zu 90 % entrappt und mit den übrigen 10 % Ganztrauben über rund zwei Wochen mit regelmäßiger Pigeage spontan auf der Maische vergoren.
Der junge Wein reifte anschließend in burgundischen Barriques mit geringem Neuholzanteil auf der Feinhefe. Keine Schönung oder anderweitige Behandlung – außer Schwefel.
Im Bukett reife Schattenmorellen und dunkle Beerenfrüchte, untermalt von einer leicht rauchigen dunklen Würze mit einem Hauch Nelken und Grafit. Im Mund dicht und saftig, zugleich feingliederig und elegant mit feinem mineralischen Säurespiel. Ein durch und durch überzeugender Spätburgunder aus einem nicht gerade einfachen Jahr, der so manches Große Gewächs in den Schatten stellt.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, Februar 2025
Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2020:
Auf einer Kuppe gelegen und benannt nach der Nikolauskapelle, die etwas unterhalb des Weinbergs liegt, weht im Gimmeldinger Kapellenberg immer ein kühler Wind aus dem Pfälzer Wald. Dies führt zu stärkeren Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht, was einen langsameren Säureabbau in den Trauben während der Reifezeit mit sich bringt. In den tieferen Bodenschichten findet man Kalk, der von erodiertem Buntsandstein überdeckt ist.In mehreren Durchgängen wurde hier für den Gimmeldinger Kapellenberg 2020 1G von Christmann nur gesundes und vollreifes Lesegut geerntet. Der Ausbau erfolgte im großen Holz. Das Resultat ist ein straffer, spannungsgeladener Riesling mit einer feinen, herben Aromatik.
In der Nase aktuell noch etwas zurückhaltend mit leicht reduktiver Note, zeigt sich mit ein bisschen Zeit im Glas Zitrusfrucht, Melisse und Granny Smith. Insgesamt wirkt alles recht kühl und introvertiert. Am Gaumen setzt sich das fort – die Frucht wird etwas gelber, hier eher Orange, Mandarine oder auch Blutorange. Bestimmende Säure, die sehr harmonisch integriert ist. Im Nachhall mit leichtem Schmelz und feinem Gerbstoff. Hocheleganter, keineswegs lauter Riesling mit viel Potenzial für die nächsten Jahre.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Juli 2022
Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2020:
Bei älteren Jahrgängen des Christmann-Rieslings stößt man oft auf die Lage Mandelgarten. Dieser Name wurde mit dem Jahr 2015 wieder gegen die historische Bezeichnung Meerspinne getauscht. Durchaus berechtigt, wurde dieser Weinberg doch bereits Mitte des 15. Jahrhunderts als herausragende Herkunft eingestuft. Die Meerspinne liegt auf einem nach Südosten abfallenden Hügel in Gimmeldingen. Hier herrschen große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Ein kühler Luftstrom sorgt dafür, dass die Säure auch bis spät in den Herbst stabil bleibt. So kommt es, dass der Riesling GG Meerspinne immer sehr stählern, frisch und präzise daherkommt.
Die Nase ist geprägt von einer sehr dezenten Frucht von Birne, etwas Honigmelone und grüner Papaya, also auch ein Hauch Exotik. Dominierend ist aber die flintige, steinige Art. Gerade diese sorgt am Gaumen für eine immense Spannung. Griffig und zupackend rückt hier die Frucht vollkommen in den Hintergrund und das kalksteingeprägte Terroir zeigt sich völlig unverfälscht. Lange trägt die Säure den Wein im Abgang, der glasklare, salzige Nachhall wirkt schier unendlich.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, September 2022
Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2020:
Die Lage Vogelsang befindet sich erst seit 2017 im Besitz des Weinguts Christmann. Nach der Umstellung auf biodynamischen Anbau ist 2020 der erste Jahrgang, in welchem dieser Wein den Titel „VDP.Großes Gewächs“ trägt. Die Lage erstreckt sich oberhalb von Neustadt bis an den Waldrand und ist somit einer der höchstgelegenen Weinberge der Pfalz. Ein alter, tradierter Weinberg, geprägt von 150 Millionen Jahre alten Kalksteinschichten im Boden. Fast schon selbstverständlich sind da Handlese, Spontangärung und der Ausbau im großen Holzfass.
Bereits das Bukett lässt Großes erahnen. Sehr kristallin und klar mit ausgeprägten Zitrusnoten. Neben den grünen Nuancen von Limette und Granny Smith zeigen sich auch steinige und rauchige Akzente. Eleganz und Komplexität setzen sich nahtlos am Gaumen fort. Vollmundig und kraftvoll, dabei aber immer die Finesse wahrend. Leichte Exotik gepaart mit dezenter Kräuteraromatik und Kalkstein, die gerade im Nachhall deutlich zum Ausdruck kommen. Ein Pfälzer Riesling, der den Spagat zwischen ausgeprägter Frucht und puristischer Mineralität bestens schafft.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, September 2022
Zweifelsohne zählt Idig heute zu den renommiertesten Lagen des Landes. Mit 20 % Gefälle ein für die Pfalz verhältnismäßig steiler Weinberg, der nach Südosten ausgerichtet ist. Hier weht ständig ein sanfter Wind, der die Trauben immer wieder trocknet, sodass diese bestens ausreifen können. Der Boden ist hier von Terra Fusca und Kalkstein geprägt, jedoch finden sich auch kleine Anteile von Basalt. Letzterer stammt vom nahegelegenen Pechsteinkopf, wo er früher abgebaut und durch den Vorbesitzer der Lage dorthin gebracht wurde. Die Reben sind teilweise noch wurzelecht, aber auch jüngere Anlagen werden für das Große Gewächs von Christmann genutzt. Ein in sich ruhender, aber kraftvoller Riesling. Zunächst zeigt sich viel weiße Frucht, etwas Pfirsich, Honigmelone und auch Quitte. Dahinter würzige Anklänge von feinem Tabak und getrockneten Kräutern. Die Mineralität des Kalksteins lässt sich schon in der Nase erahnen. Kraftvoll, saftig und herrlich balanciert zeigt sich der Christmann Riesling Idig GG 2020 dann am Gaumen. Nichts ist hier zu viel. Eine feine, zurückhaltende Frucht, eine zupackende Säure, die aber keineswegs aggressiv daherkommt und eine griffige, mineralische Art. Großartiger Riesling, der erhaben über vielen andere Großen Gewächsen steht, ohne dabei zu überladen zu sein.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, September 2022
Der Idig zählt zweifelsohne zu den besten Weinbergen Deutschlands. Eine geschichtsträchtige Monopollage, deren Wurzeln bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen, als sie im Besitz der pfälzischen Kurfürsten war. Heute bildet der Idig das Herzstück des Weinguts A. Christmann. Die Kombination aus steiler Südsüdostlage, kalkreichem Untergrund und beständiger Belüftung durch das nahe Klausental schafft optimale Bedingungen für große Rieslinge. Die Böden bestehen aus Terra fusca – einer kalk- und tonhaltigen Erde –, durchzogen von Kalksteinen und etwas Basalt, der im 19. Jahrhundert gezielt eingebracht wurde. Dieses mineralische Fundament verleiht den Weinen ihre unverwechselbare Spannung, Tiefe und salzige Eleganz.
Die Trauben wurden in mehreren Lesedurchgängen von Hand gelesen und anschließend am Sortiertisch selektiert. Nach kurzer Maischestandzeit erfolgte eine sanfte Pressung, die Gärung und der Ausbau fanden spontan im großen Holzfass aus Pfälzer Eiche statt.
Der Jahrgang 2022 präsentiert sich charmant und zugleich charakterstark. In der Nase zeigt sich eine ruhige, noble Aromatik mit Noten von roter Stachelbeere, rotem Weinbergpfirsich, Eukalyptus und einem Hauch Weihrauch – fast meditativ. Keine vordergründige Frucht, sondern ein fein gewobenes, komplexes Duftbild. Am Gaumen entfaltet sich der Wein mit seidig-feiner Textur, eleganter Zurückhaltung und präzise eingebundener Säure. Eine zarte Extraktsüße verleiht ihm Fülle und Länge, ohne je opulent zu wirken. Die mineralische Tiefe, gepaart mit einem verspielten, fast schwebenden Charakter, macht diesen Riesling zu einem echten Aushängeschild der Pfalz.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Juli 2025
Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2023:
Mit dem 2021er-Jahrgang vollzog das Weingut A. Christmann einen klaren Wandel im Sortiment: Der Riesling Aus den Lagen ersetzt die bisherigen Guts- und Ortsweine und positioniert sich als neuer Einstieg in die Herkunftsqualität des Hauses. Die Trauben stammen von den besten Parzellen (alles VDP.ERSTE und VDP.GROSSE LAGEN) rund um Gimmeldingen, Ruppertsberg, Neustadt und Königsbach – darunter auch die renommierten Lagen Meerspinne, Vogelsang und Idig.
Auch beim Jahrgang 2023 hat sich an der Vinifikation nichts Wesentliches geändert: Handlese, kurze Maischestandzeit auf der Presse, Spontangärung und der Ausbau größtenteils ohne Temperaturkontrolle im traditionellen Doppelstückfass. Die frühe Füllung bewahrt Frische und Ausdruck.
Im Glas präsentiert sich der Riesling Aus den Lagen 2023 strahlend klar und hell, mit einer präzisen, kristallinen Stilistik. Die kühle Nase zeigt sich zunächst verhalten und fein verwoben: weiße Blüten, frische Birne, Quittenschale und ein Hauch von getrockneten Kräutern. Mit etwas Luft gewinnt der Wein an Tiefe und offenbart eine elegante Frucht, gepaart mit feiner Würze.Am Gaumen wirkt der 2023er noch eine Spur straffer und fokussierter als sein Vorgänger: zitrische Frische, steinige Mineralität und viel Grip. Die geschliffene Säure und die seidige Textur tragen den Wein mühelos bis in den langen, salzig-präzisen Nachhall.
Ein Riesling mit Herkunft, Struktur und Substanz – zugänglich und trotzdem Terroir pur.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Juni 2025
Idig ist ein Name wie Donnerhall – und der GG-Spätburgunder von hier das rote Flaggschiff bei Christmann und seit Jahren ohne jeden Zweifel einer der besten Spätburgunder Deutschlands. Es versteht sich von selbst, dass es Kindsmord ist, einen Wein dieser Größe schon jetzt zu trinken. Er wird sich erst über etliche Jahre hinweg voll entfalten. Die Lage wurde bereits im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt, führte jedoch über Jahrhunderte ein Schattendasein. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde ihr Potenzial langsam erkannt – heute gilt sie als eine der besten Lagen der gesamten Pfalz. Sie ruht auf einem mächtigen Kalkmassiv. Im von Kalk und Ton geprägten Oberboden findet man neben Bundsandsteingeröll und unzähligen Kalksteinen auch eine große Menge Basalt, der im vorletzten Jahrhundert hier extra eingetragen wurde.
Die Lage befindet sich nahezu im Monopolbesitz der Christmanns und die Spätburgunder-Reben wurden bereits 1972 gepflanzt. Nach einer Vorlese wurden die Trauben streng selektiv mit einem geringen Ertrag von 35 Hektoliter pro Hektar von Hand gelesen, bis auf rund 30 Prozent entrappt, mit den Ganztrauben eingemaischt und schließlich spontanvergoren. Nach einer rund zweiwöchigen Gärzeit reifte der Wein ohne jegliche Schönung oder sonstige Behandlung für 18 Monate in neuen und gebrauchten Barriques.
Noch dominieren die Noten des Holzausbaus mit rauchigen und mokkaartigen Anklängen. Mit Luftkontakt zeigt sich zunehmend das tiefgründige und zugleich sehr elegante rotfruchtige Bukett mit dunkler Kirsche und Waldbeeren, aber auch ausgeprägten floralen Tönen. Im direkten Vergleich findet sich eine gewisse aromatische Nähe zum Spätburgunder aus dem Ölberg, allerdings viel tiefgründiger, komplexer und mächtiger.
Dicht, kraftvoll und zugleich sehr finessenreich breitet sich der Wein mit seiner warmen Würze am Gaumen aus – wirkt aber ebenso seidig und kühl. Eine wunderschöne Tanninstruktur und ein feines, kerniges Säurerückgrat tragen die intensive, saftige Frucht über die Zunge und lassen diese mit dichter und dennoch feingliedriger Mineralität in einen ewig anmutenden Nachhall münden. Ein absolutes Meisterwerk – und für uns schon jetzt einer der ergreifendsten Spätburgunder aus 2018 in Deutschland.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, Mai 2021
Der Biengarten präsentiert sich im jetzigen Stadium vielleicht bereits am zugänglichsten unter den 2018er Großen Gewächsen und Ersten Lagen bei Christmann. Aber auch hier empfiehlt es sich, dem Wein noch ein paar Jahre Flaschenreife zu gönnen – oder ihn zumindest mehrere Stunden zu belüften. Die Lage zieht sich über steile Terrassen und Hänge am Haardtgebirge. Nach Westen hin ist sie im Frühjahr vor kalten Winden geschützt, weshalb die Imker hier bis heute ihre Bienen etwas früher aussetzen können – daher der Name. Auch dieser traditionsreiche Weinberg wurde bereits in der Königlich-Bayerischen Bodenbewertung von 1828 als Spitzenlage eingestuft. In der Parzelle, in der die 1983 gepflanzten Spätburgunderreben der Christmanns stehen, ist der Boden von tertiärem Kalkmergel, der sogenannten Terra fusca geprägt. Im Sommer profitieren die Reben von den kühlen Fallwinden aus dem Pfälzerwald, die sich positiv auf die Reifeentwicklung der Trauben auswirken.
Auch hier führen Christmanns eine Vorlese frühreifer Trauben durch, um dann in einem zweiten Durchgang streng selektiv die vollreifen und gesunden Beeren zu lesen. Der Ertrag liegt durchschnittlich bei nur 35 Hektolitern pro Hektar. Die Trauben wurden teilweise entrappt und nach einer Maischestandzeit im offenen Bottich vergoren. Rund eine Woche nach Abschluss der Gärung wurde der Jungwein abgepresst und für 18 Monate ins Barrique gelegt – auch hier mit deutlichem Neuholzanteil.
Frisch geöffnet steht der Einfluss des Holzes noch deutlich im Vordergrund und prägt das Bukett mit rauchigen und kaffeeartigen sowie leicht süßlichen Noten, die an Mokkasahnetorte erinnern. Nach mehreren Stunden an der Luft tritt dann die wunderschöne warmen Kirschfrucht nach vorn, umspielt von leicht kräutrigen Noten sowie etwas Flieder und Veilchen.
Im Mund präsentiert sich der Gimmeldinger Biengarten Spätburgunder VDP.Erste Lage 2018 überraschend kühl mit seidigen Tanninen. Zur eher hellen Kirschfrucht kommen Noten von Tonkabohne und Waldbeeren hinzu, auch ganz dezent konfitüreartig. Struktur erhält der Wein neben dem grazilen, noch etwas griffigen Tanningerüst und einer fruchtigen Würze von seinem sehr delikaten mineralischen Säurenerv, der zugleich viel Frische ins Spiel bringt und mit der Frucht im langen Abgang noch ewig nachhallt. Ein großer, tiefgründiger und sehr spannungsvoller Rotwein, der den Vergleich mit dem Burgund nicht zu scheuen braucht.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, Mai 2021
Die Lage Ölberg ist – ähnlich der berühmten Großen Lage Idig – von tertiärem Kalkmergel geprägt, im Oberboden durchmischt mit Buntsandsteingeröll aus dem Haardtgebirge. Die Weinberge liegen recht hoch am Haardtrand, am Ausgang des Klausentals des Pfälzerwaldes. Die Sonne scheint hier einerseits bereits recht früh am Morgen auf die Reben, andererseits können sich diese dann aber an heißen Tagen im Schatten des Haardtgebirges erholen. Dieses Wechselbad der Temperaturen hat einen überaus positiven Einfluss auf den Verlauf der Reife und das Aroma der Trauben. Schon in der Königlich Bayerischen Bodenbewertung von 1828 wurde der traditionsreiche Ölberg zu den besten Lagen der Pfalz gezählt. Die Spätburgunder-Reben der Christmanns wurden hier 1985 gepflanzt und bringen durch ihr Alter kleinere, dafür konzentriertere Erträge.
Spätestens ab dieser Qualitätsstufe sind die Spätburgunder von Christmann definitiv nicht für den schnellen Konsum gedacht, sondern entfalten erst mit ein paar Jahren Flaschenreife ihr volles Potenzial.Ernte und Ausbau verlaufen nahezu identisch zu den übrigen höherwertigen Spätburgundern. Nach einer Vorlese erfolgt die streng selektive Handlese in zwei weiteren Durchgängen für gleichmäßig gereiftes und optimales Lesegut. Der Ertrag liegt gerade mal bei 35 Hektolitern pro Hektar.30 Prozent der Trauben wurden ganz verarbeitet – der Rest entrappt. Danach erfolgt die Spontangärung über rund zwei Wochen in offenen Bütten mit regelmäßigem Unterstoßen des Maischekuchens für eine optimale Extraktion. Nach einer langsamen und schonenden Pressung lagert der Wein – ungeschönt und unbehandelt – in neuen und gebrauchten Barriques auf der Feinhefe, bis er ohne Filtration gefüllt wird.
Auch hier dominiert zunächst der Einfluss des neuen Holzes im Bukett. Nach etlichen Stunden mit Luftkontakt tritt eine dunkle Beerenfrucht in den Vordergrund, die stark an das Große Gewächs aus dem Idig erinnert.Im Mund wirkt der Wein noch sehr verschlossen, deutet aber mit ausreichend Luft bereits an, wohin die Reise in den nächsten Jahren gehen wird. Ein eher dunkler Pinot-Typ mit rauchiger Würze, satter Frucht und trotz aller Dichte auch extrem viel Eleganz und Finesse. Der saftige, reife Säurenerv ist bereits jetzt überaus delikat, die Tannine noch sehr zupackend, die tiefgründige Mineralität im Finish schon absolut ergreifend. Ein großer Pinot, der allerdings wie gesagt noch länger reifen muss.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, Mai 2021
Auf einer Kuppe gelegen und benannt nach der Nikolauskapelle, die etwas unterhalb des Weinbergs liegt, weht im Gimmeldinger Kapellenberg immer ein kühler Wind aus dem Pfälzer Wald. Dies führt zu stärkeren Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht, was einen langsameren Säureabbau in den Trauben während der Reifezeit mit sich bringt. In den tieferen Bodenschichten findet man Kalk, der von erodiertem Buntsandstein überdeckt ist.In mehreren Durchgängen wurde hier für den Gimmeldinger Kapellenberg 2020 1G von Christmann nur gesundes und vollreifes Lesegut geerntet. Der Ausbau erfolgte im großen Holz. Das Resultat ist ein straffer, spannungsgeladener Riesling mit einer feinen, herben Aromatik.
In der Nase zeigt sich aktuell ein wunderbares Bild eines leicht angereiften Rieslings. Satte, reife Zitrusfrucht, Melisse und Granny Smith. Insgesamt wirkt alles recht kühl und introvertiert. Am Gaumen setzt sich das fort – die Frucht wird etwas gelber, hier eher Orange, Mandarine oder auch Blutorange. Bestimmende Säure, die sehr harmonisch integriert ist. Im Nachhall mit leichtem Schmelz und feinem Gerbstoff. Hocheleganter, keineswegs lauter Riesling mit viel Potenzial für die nächsten Jahre.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Oktober 2025
Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2021:
Mehrere Gewanne aus der Lage Ruppertsberger Reiterpfad finden ihren Weg in diesen Riesling „Erste Lage“ von Weingut Christmann. Darunter auch das sogenannte Hofstück, das früher separat als Großes Gewächs ausgebaut wurde. Familie Christmann entschied sich jedoch, alles in einem Wein zu bündeln und so die Erste Lage qualitativ aufzuwerten.
Die nach Ost-Süd-Ost abfallenden Terrassen sind von verwittertem Buntsandstein geprägt und liegen etwas weiter entfernt vom Waldrand. Bedingt dadurch sowie durch die exponierte Lage bekommen die Reben hier eine gleichmäßige, lange Besonnung, vom frühen Morgen bis in die späten Abendstunden, was zu perfekt reifen und extraktvollen Trauben führt. Diese werden im Herbst selektiv von Hand in kleine Kisten gelesen und anschließend spontan im Edelstahl, aber auch im großen Holzfass vergoren und ausgebaut. Das Resultat ist Pfalz pur.
Viel gelbe Steinfrucht in der Nase, sehr charmant, einladend und ohne viel Chi-Chi. Jahrgangstypisch hat man am Gaumen eine präsente Säure, die aber durch den Extrakt des Weins perfekt ausbalanciert wird. Hier geht es aromatisch eher in Richtung Nektarinen und Pfirsich, etwas wärmer und opulenter, aber gerade im Nachhall offeriert sich eine tolle mineralisch-kräutrige Ader und ein herber Zug mit Noten von Grapefruit. Komplexer Pfälzer Riesling, der jedoch gefällig und voller Harmonie daherkommt.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Juni 2023
Bei älteren Jahrgängen des Christmann-Rieslings stößt man oft auf die Lage Mandelgarten. Dieser Name wurde mit dem Jahr 2015 wieder gegen die historische Bezeichnung Meerspinne getauscht. Durchaus berechtigt, wurde dieser Weinberg doch bereits Mitte des 15. Jahrhunderts als herausragende Herkunft eingestuft. Die Meerspinne liegt auf einem nach Südosten abfallenden Hügel in Gimmeldingen. Hier herrschen große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Ein kühler Luftstrom sorgt dafür, dass die Säure auch bis spät in den Herbst stabil bleibt. So kommt es, dass der Riesling GG Meerspinne immer sehr stählern, frisch und präzise daherkommt.
Die Nase ist geprägt von einer sehr dezenten Frucht von Birne, etwas Honigmelone und grüner Papaya, also auch ein Hauch Exotik. Dominierend ist aber die flintige, steinige Art. Gerade diese sorgt am Gaumen für eine immense Spannung. Griffig und zupackend rückt hier die Frucht vollkommen in den Hintergrund und das kalksteingeprägte Terroir zeigt sich völlig unverfälscht. Lange trägt die Säure den Wein im Abgang, der glasklare, salzige Nachhall wirkt schier unendlich.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, September 2022
Die Lage Vogelsang befindet sich erst seit 2017 im Besitz des Weinguts Christmann. Nach der Umstellung auf biodynamischen Anbau ist 2020 der erste Jahrgang, in welchem dieser Wein den Titel „VDP.Großes Gewächs“ trägt. Die Lage erstreckt sich oberhalb von Neustadt bis an den Waldrand und ist somit einer der höchstgelegenen Weinberge der Pfalz. Ein alter, tradierter Weinberg, geprägt von 150 Millionen Jahre alten Kalksteinschichten im Boden. Fast schon selbstverständlich sind da Handlese, Spontangärung und der Ausbau im großen Holzfass.
Bereits das Bukett lässt Großes erahnen. Sehr kristallin und klar mit ausgeprägten Zitrusnoten. Neben den grünen Nuancen von Limette und Granny Smith zeigen sich auch steinige und rauchige Akzente. Eleganz und Komplexität setzen sich nahtlos am Gaumen fort. Vollmundig und kraftvoll, dabei aber immer die Finesse wahrend. Leichte Exotik gepaart mit dezenter Kräuteraromatik und Kalkstein, die gerade im Nachhall deutlich zum Ausdruck kommen. Ein Pfälzer Riesling, der den Spagat zwischen ausgeprägter Frucht und puristischer Mineralität bestens schafft.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, September 2022
A.Christmann Riesling Idig Großes Gewächs 2020:
Zweifelsohne zählt Idig heute zu den renommiertesten Lagen des Landes. Mit 20 % Gefälle ein für die Pfalz verhältnismäßig steiler Weinberg, der nach Südosten ausgerichtet ist. Hier weht ständig ein sanfter Wind, der die Trauben immer wieder trocknet, sodass diese bestens ausreifen können. Der Boden ist hier von Terra Fusca und Kalkstein geprägt, jedoch finden sich auch kleine Anteile von Basalt. Letzterer stammt vom nahegelegenen Pechsteinkopf, wo er früher abgebaut und durch den Vorbesitzer der Lage dorthin gebracht wurde. Die Reben sind teilweise noch wurzelecht, aber auch jüngere Anlagen werden für das Große Gewächs von Christmann genutzt. Ein in sich ruhender, aber kraftvoller Riesling. Zunächst zeigt sich viel weiße Frucht, etwas Pfirsich, Honigmelone und auch Quitte. Dahinter würzige Anklänge von feinem Tabak und getrockneten Kräutern. Die Mineralität des Kalksteins lässt sich schon in der Nase erahnen. Kraftvoll, saftig und herrlich balanciert zeigt sich der Christmann Riesling Idig GG 2020 dann am Gaumen. Nichts ist hier zu viel. Eine feine, zurückhaltende Frucht, eine zupackende Säure, die aber keineswegs aggressiv daherkommt und eine griffige, mineralische Art. Großartiger Riesling, der erhaben über vielen andere Großen Gewächsen steht, ohne dabei zu überladen zu sein.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, September 2022
Inhalt:
1.5 Liter
(110,67 €* / 1 Liter)
166,00 €*
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