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Goldener Ring - Kai Müller Pinot Noir Auf dem Pilgersberg 2022
Kai Müller, seines Zeichens Künstler, Lehrer und Weinliebhaber, startete 2011 ein – wie wir finden – großartiges Projekt: Mit Unterstützung des Niersteiner Winzers Felix Peters wurde eine 1.800 Quadratmeter große Parzelle im Oppenheimer Pilgersberg (dieser Weinberg gehörte einst dem Reichstagsarchitekten Paul Wallot) rekultiviert und mit feinsten französischen Pinot Noir Klonen neu bestockt. Nach 50 Jahren Brache war es höchste Zeit, diesen wieder zu bewirtschaften. Durch seine Exposition direkt über der Stadt Oppenheim und Böden, geprägt von massivem Kalkfels mit leichter Lössauflage, birgt er immenses Potenzial. Biologischer Anbau durch und durch, fast ausschließlich Handarbeit und minimalste Erträge mit sehr kleinbeerigen Trauben. Die Verarbeitung findet in einem 500 Jahre alten Keller statt, wofür extra kleine Cuves bei Stockinger angefertigt wurden. Der Anteil an Ganztrauben variiert je nach Jahrgang, der weitere Ausbau erfolgt in gebrauchten Barriques aus dem Burgund. Lediglich zwei davon werden pro Jahrgang benötigt, so klein ist die Menge feinsten Spätburgunders – entsprechend froh sind wir, einige der wenigen Flaschen anbieten zu können.  Enorm duftig ist dieser Pinot Noir, voller Eleganz und Finesse, dabei aber in der Aromatik recht dunkel, was ihn ungemein spannend macht. Reife Kirsche, Schlehe und etwas Zwetschge strömen aus dem Glas. Mehr im Hintergrund eine feine Würze, die etwas an getrocknetes Laub und schwarzen Pfeffer erinnert. Dicht und intensiv, aber keineswegs überladen, zeigt der Spätburgunder *Auf dem Pilgersberg* 2020 von Kai Müller am Gaumen seine volle Größe. Wieder Kirsche, sehr saftig und dunkel, dann rauchige und kräutrige Akzente. Bereits in jungen Jahren mit einer tollen Balance und Ausgewogenheit. Die Säure ist prägnant, trägt den Wein lange und untermalt seine Tiefe und Frische, während die kernige Mineralität gerade im Nachhall vollends zur Geltung kommt.  Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Juni 2023

Inhalt: 0.75 Liter (65,33 €* / 1 Liter)

49,00 €*

Wenn der eigene Garten ein Goldener Ring ist

Eine verrückte Geschichte: Kai Müller, seines Zeichens Künstler, Lehrer und Weinliebhaber, startete 2011 in seinem Garten ein großartiges Projekt: Er bestockte die 1.800 qm große Fläche mit feinsten französischen Pinot-Noir-Klonen der Selection Très Fin. – Wer jetzt an ein gewöhnliches Reihenhaus-Grundstück denkt, irrt: Der futuristische Bungalow liegt Mitten in der Altstadt von Oppenheim, unmittelbar neben der Katharinenkirche, vor der Terrassentür der Weingarten mit spektakulärem Ausblick in die Rheinebene. Goldener Ring und Pilgersberg sind die historischen Namen der Lage. Angelegt wurde der Weinberg ursprünglich vor über 100 Jahren von Reichstagsarchitekt Paul Wallot, lag zuletzt jedoch 50 Jahre brach. Bis Kai Müller und Verena Müller-Bitsching das Grundstück erwarben und ihn mit Unterstützung des Niersteiner Winzers Felix Peters rekultivierten.

Pilgersberg – Rekultivierte Lage mit enormem Potenzial

Durch seine Exposition und die Böden, geprägt von massivem Kalkfels mit leichter Lössauflage, hat der Weinberg enormes Potenzial, zumal er Jahrzehnte lang sich selbst überlassen war und auch von Kai und Verena rein biologisch bewirtschaftet wird. Gelesen werden die kleinbeerigen Trauben alljährlich in akribischer Handarbeit zusammen mit Freund*innen, Kolleg*innen und der Nachbarschaft, auch wir sind regelmäßig dabei. Rund 30 Freiwillige stehen dann in den Rebzeilen und geben alles, um die Pinot-Noir-Beeren unversehrt ins Fass zu bringen.

Ein echtes Liebhaberprojekt

Nach genauer Anweisung von Kai werden die Trauben quasi mit der Nagelschere entrappt und im über 500 Jahre alten Kellergewölbe direkt unter dem Haus weiterverarbeitet. Ein immenser Aufwand und ein echtes Liebhaberprojekt!
Für den Gärprozess ließ sich das Ehepaar bei Stockinger extra kleine Holzfässer anfertigen; das niederösterreichische Familienunternehmen zählt zu den besten Fassbindereien der Welt. Der weitere Ausbau erfolgt in gebrauchten Barriques aus dem Burgund. Maximal 456 Liter gibt es pro Jahrgang. Die Flaschen werden rar gehandelt.

Wir sind froh, einige wenige davon anbieten zu können. Dafür fahren wir gerne sonntags in aller Herrgotts Frühe mit der Fähre rüber nach Oppenheim zur Lese …