Nicht nur gutes Marketing, sondern auch viel Weinverstand stecken in der Rotwein-Cuvée „Blutsbruder“ der May-Brüder Peter und Fritz. Das ist auch notwendig, denn nicht mehr allzu viele sind mit den Winnetou-Büchern und -Filmen groß geworden. Also legen wir den Fokus auf den Inhalt: Aus den Rebsorten Cabernet Sauvignon, Dornfelder und Merlot ist ein kräftiger und doch gefälliger, frischer Rotwein entstanden. Die Aromen von Brombeere und herber Schlehe finden sich ebenso in dieser Cuvée wie die für den Cabernet so typische grüne Paprika. Im Nachklang etwas Schinkenspeck, Ledergürtel und Zedernholz. Die leichte röstige Note des partiellen Ausbaus in Barrique-Fässern rundet das Ganze ab, ohne dem Wein seinen Trinkfluss und seine Frische zu nehmen.
Robert Frey vom vinocentral-Team, März 2024
Als Vertreter der Gattung Aromatraube erfreut sich der Sauvignon Blanc großer Beliebtheit sowohl bei Winzer*innen als auch bei Konsument*innen. Auch in Rheinhessen hat sie längst eine Heimat gefunden, und die verschiedensten Winzerpersönlichkeiten vor Ort sorgen mit ihren Weinen für Vielfalt und Abwechslung bei der duftigen Sorte. So wie Stefan Sander, der sich bei Aufenthalten in Südafrika ausgiebig mit der Rebsorte beschäftigt hat und im rheinhessischen Mettenheim seine eigene Interpretation des Sauvignon Blanc keltert.
Der neue Jahrgang ist intensiv im Duft: reife dunkle Stachelbeeren, überdeutlich die Noten von Maracuja, dazu Guave und Granatapfel. Nach all der Exotik in der Nase, dann am Gaumen überraschend trocken und stringent. Frische Minze, Frühlingskräuter, Holunderblüten und der herbe Anteil von Pink Grapefruit bleiben extrem lange stehen. Dieser schier ewige Nachhall wird getragen von einer belebenden Fruchtsäure und der charakteristischen Mineralik des Mettenheimer Löss’.
Robert Frey vom vinocentral-Team, Mai 2025
Es sind die als erstes wahrzunehmenden würzigen und vegetabilen Noten, die diesen Weißburgunder aus Ingelheimer Lagen von Simone Adams von seinen primärfruchtigen und etwas belanglosen „Artgenossen“ aus der gleichen Rebsorte hervorstechen lassen. Vollreife Birnen, allerlei Zitrusfrucht und ein Hauch Pfirsich sind zwar da, aber im Vordergrund stehen hier ein blumiger Duft, unterlegt mit Noten von grüner Walnuss und das feine Bukett von frischen, jungen Frühlingskräutern. Die angenehme Cremigkeit geht im Mund über in mineralische Salzigkeit und einen ansprechenden, knackigen Säurezug, um dann trocken, ohne spürbare Restsüße, mit einem Hauch von Gerbstoff und herber, rauchiger Würze stehen zu bleiben. Das ist Weißburgunder mit viel Struktur und Spannung, der das kalkgeprägte Ingelheimer Terroir bestens widerspiegelt.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Juli 2025
Der Frühburgunder ist der weniger bekannte und – wie der Name bereits sagt – früher reifende kleine Bruder des Spätburgunders, der jedoch unter kundigen Winzer*innenhänden, wie denen von Dr. Simone Adams, dem übermächtigen Pinot Noir keinesfalls unterlegen sein muss. Rote Beerenfrüchte wie Johannisbeere und Walderdbeere, etwas Cassis, kräutrige Noten und ein Hauch heller Tabak brillieren über einem Aromenteppich, der an Gewürzschrank erinnert. Im Mund präsentiert sich das Ganze angenehm schlank wie ein Pinot aus dem Burgund. Glasklare Frucht, feingliedrige Würze und ein erfrischendes Säurerückgrat.
Yook vom vinocentral-Team, Dezember 2024
Eines der dickeren Geschosse von Jungwinzerin und Forst-Amazone Simone Adams – aber alles andere als ein Elefantentöter. Dieser überaus elegante Frühburgunder ist ein drahtiger Free-Climber, der sich am Gaumen auftut wie ein tiefer Abgrund. Wer Frühburgunder bislang eher als leichtgewichtige kleine Schwester des Spätburgunders kennengelernt hat, wird hier aufs Angenehmste überrascht: Duft von Veilchen, dunklen Beeren mit fleischigen Noten und etwas Vanille. Im Mund knochentrocken und mit einem zunächst kühlen Trinkgefühl, das mit einem großen Cassis-Finale endet. Ein grandioser Burgunder.
Yook vom vinocentral-Team
Wenn man bei Simone Adams’ Spätburgundern die Qualitätsstufen hinaufsteigt, wird es nicht fetter oder opulenter, sondern subtiler, vielschichtiger und tiefgründiger. „Auf dem Haun“ war 2015 der erste Wein, mit dem sich Simone Adams bewusst von den Kaliber-Bezeichnungen verabschiedete, um fortan die Herkunft in den Mittelpunkt zu stellen. Inzwischen folgt das Weingut dem klassischen Guts-, Orts- und Lagenweinsystem.
Die Parzelle „Auf dem Haun“ liegt oberhalb des Heerwegs im höchsten Abschnitt des Hangs – mit einem Untergrund, der zu 75 % aus Kalkfels besteht – ein absoluter Spitzenwert. Entsprechend fällt der Wein kühl, puristisch, klar und im besten Sinne burgundisch karg aus. Die Vergärung erfolgt komplett mit Stielen und Stängeln, der Ausbau in Barriques mit rund 20 % Neuholzanteil.
Im Bukett zeigt sich der Spätburgunder zunächst etwas fülliger, mit ausgeprägten Kirschnoten. Mit Luft entfalten sich Rosenblätter, Waldbeeren und eine dezente, vielschichtige Würze mit erdigen Untertönen.
Am Gaumen setzen sich diese Eindrücke fort, ergänzt durch eine markante Eisennote, die jedoch nicht ins Fleischige oder Animalische abdriftet, wie man es von manchem Bordeaux kennt. Stattdessen präsentiert sich der Wein geradlinig, klar und ziseliert, mit seidigen Tanninen und einem feinen Säurenerv – Eleganz und Finesse pur, kein Gramm zu viel auf den Rippen.
Ein Spätburgunder mit großem Potenzial, der noch einige Jahre Reifezeit vertragen darf – die Geduld wird sich lohnen.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Mai 2025
Der Ingelheimer Spätburgunder 2022 stammt aus verschiedensten Parzellen am Ingelheimer Berg, alle geprägt von Löss- und Kalksteinböden. Nach der Ernte werden die kerngesunden und vollreifen Tauben zunächst eingemaischt, wobei immer ein signifikanter Rappenanteil mit in die spontane Gärung gehen. Der anschließende Ausbau erfolgt über zwölf Monate, größtenteils im großen Holzfass. Anschließend reift der Wein noch für neun Monate im Edelstahl und wird ohne Schönung oder Filtration abgefüllt.
Im Glas präsentiert sich der Wein mit einem satten, transparenten rubinrot. Im Bukett dominieren frische Süßkirsche und rote Beerenfrüchte, aber auch Noten von getrockneten Kräutern, etwas Minze sowie erdige und florale Anklänge. Am Gaumen ist der Wein äußerst saftig, dabei schlank und elegant, noch etwas jugendlich, aber bereits sehr zugänglich. Leichter Grip auf der Zunge, seidiger, reifer Gerbstoff und ein feines Säurerückgrat verleihen ihm Frische und Eleganz. Ein Spätburgunder der in dieser Preisklasse sicherlich seinesgleichen sucht.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Juli 2025
Was einst mit einem einzigen Fass begann, ist inzwischen zur festen Größe in der Reihe der vinocentral-Unikategeworden: der Viognier von Simone Adams. Die Rebsorte Viognier, ursprünglich an der nördlichen Rhône beheimatet, fühlt sich auf den Kalkböden im Ingelheimer Sonnenhang mittlerweile wie zu Hause – und das seit 2004, als Simones Vater die Rebstöcke dort pflanzte.
Der Jahrgang 2022 besonders klar und fokussiert, mit einer eleganten, fast kühlen Stilistik. In der Nase dominieren weiße Blüten, reifer gelber Pfirsich und ein Hauch frische Zitruszeste. Am Gaumen überzeugt der Viognier mit seiner typisch cremigen Textur, aromatisch jedoch nuanciert und frisch: Litschi, grüne Mango, Nashi-Birne und ein Hauch Passionsfrucht sorgen für Exotik, begleitet von floralen Noten von Lindenblüten und Akazie. Im Hintergrund zeigt sich ein feiner Anklang von frisch geschlagenem Holz und zartem Milchkaramell – alles sehr subtil eingebunden.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Juni 2025
vinocentral UnikatErst hoch hinaus, dann tief hinab – so geht es bei den vinocentral-Winzertouren. Auf der Suche nach authentischen Geschmackserlebnissen und einer gelungenen Korrelation von Terroir und Rebensaft erklimmen wir Steillagen und steigen in Fasskeller. Was wir dabei entdeckt haben, stellen wir Ihnen innerhalb der Reihe vinocentral UNIKAT vor. Noch mehr vinocentral UNIKATE zu entdecken gibt es hier.
Der Gutsriesling von Weingut Seehof ist Jahr für Jahr eine Benchmark in dieser Liga. Und das zu einem beinahe unverschämt günstigen Preis. Aus den renommierten Westhofener Lagen Aulerde, Kirchspiel und Morstein stammend, trifft hier alles aufeinander, was eingefleischte Riesling-Liebhaber*innen an dieser Rebsorte so schätzen.
Im Bukett frische, gelbe Frucht, eine ordentliche Portion Zitrus und auch eine feine mineralisch-kalkige Note. Insgesamt sehr frisch und einladend. Am Gaumen dann eine seidige Textur, gleichzeitig aber auch viel Grip und Spannung. Hier ebenfalls wieder eine ausgeprägte Frucht, bestens ausbalanciert durch eine feine Säure. Schönes, mineralisches Finish. Trinkvergnügen pur.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, April 2025
Der Westhofener Morstein gehört zweifelsohne zu den berühmtesten Weinbergen Deutschlands oder vielleicht sogar der Welt – wenn über Riesling gesprochen wird. Florian Fauth vom Weingut Seehof besitzt dort aber auch noch einige Weißburgunder-Reben und wir sind sehr glücklich darüber. Denn auch die Burgunder-Sorten fühlen sich auf den Kalkmergelböden äußerst wohl. Der Weißburgunder -R- von Weingut Seehof wird selektiv von Hand gelesen und in Barrique- und Halbstückfässern ausgebaut, was sich in der Nase durchaus bemerkbar macht. Dezent rauchige und röstige Noten strömen zunächst aus dem Glas. Die Frucht braucht erst mal ein bisschen Luft, um sich zu entfalten. Dann aber offerieren sich allerlei gelbes Kernobst und feiner weißer Blütenduft. Sehr vielschichtig und ausgewogen. Seidig-viskos am Gaumen mit einer ordentlichen Portion Schmelz. Die fein ziselierte Säure lockert das kraftvolle Gesamtpaket etwas auf. Lagentypisch tänzelt im Nachhall noch mal die Kalkstein-Mineralität über die Zunge. Großer Burgunder zu einem fast schon unverschämt günstigen Preis.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Mai 2023
Florian Fauth, Winzer im Familienweingut Seehof, wurde nicht ohne Grund von einem der bedeutendsten deutschen Weinführer als „Meister der Scheurebe“ bezeichnet. Jahr für Jahr beweist er sein Gespür für diese aromatische Rebsorte – sowohl in edelsüßer als auch in trockener Stilistik. Die trockene Variante, „vom Kalkstein“, begeistert mit einer klaren, typischen Aromatik und einer animierenden Säure, die einen frischen, fruchtbetonten und lebendigen Weißwein ergibt.
Wie der Name bereits verrät, wachsen die Reben auf kalkreichen Böden – genauer gesagt in hochkarätigen Parzellen im Westhofener Morstein und in der Steingrube. Der Ausbau erfolgt ausschließlich im Edelstahltank, um den sortentypischen Ausdruck unverfälscht ins Glas zu bringen. Auch von Restzucker wird hier nichts kaschiert: Der 2024er bringt lediglich 1,5 g/l mit – ein echtes Statement für trockene Präzision.
Typisch für die Rebsorte finden sich im Bukett Pampelmuse, Grapefruit und grüne Stachelbeere. Am Gaumen überzeugt der Wein mit feiner, leicht seidiger Textur, bei der die Fruchtaromen zugunsten einer griffigen Mineralität elegant zurücktreten. Im Nachhall zeigen sich dezente Gerbstoffe, die zusammen mit der präzisen Säurestruktur für echte Trinkfreude und Spannung sorgen.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Mai 2025
Echter Geschmack aus echtem Obst: 100 % Fruchtgenuss aus weißen, aromatischen Bacchus-Trauben. Die Zerozzante Cuvée No. 1 zeigt sich im Glas in einem leuchtenden Strohgelb. Am Gaumen begeistert sie frisch, animierend und prickelnd – mit intensiven Aromen von knackigen Trauben, spritziger Grapefruit und hellem Steinobst, untermalt von feinen floralen Noten. Zarte Perlen umschmeicheln die fruchtige Aromatik und verleihen dem Genuss eine elegante Lebendigkeit. Eine animierende Säure sorgt für Leichtigkeit und macht die Cuvée No. 1 zu einem erfrischenden, alkoholfreien Erlebnis.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Juli 2025
Alle alkoholfreien Frucht-Seccos von Raumland werden in keinem Stadium der Herstellung erhitzt oder auf andere Weise beeinflusst. Für die kaltsterile Pressung und Füllung wird ausschließlich 100 % gesundes Lesegut verwendet. Naturbelassen – ohne Zusatz von Aromen, Wasser oder Ähnlichem.
Endlich hat jemand die wahre Bestimmung der 0-8-15-Rebsorte Dornfelder erkannt – denn in der Weinbereitung reichen die Talente dieses Leichtmatrosen bestenfalls zum farbgebenden Statisten. Ganz anders zeigt er sich in dieser Rolle: als alkoholfreier Traubensecco respektive Traubensaft mit zugesetzter Kohlensäure. Das klingt deutlich banaler, als das, was sich im Glas präsentiert. Der Duft einer frischen Sauerkirschsaftschorle verbindet sich am Gaumen mit einem perfekten Süße-Säure-Spiel und einer glasklaren Frucht mit einigem Volumen. Ein echter Knaller von Schaumweinpapst Volker Raumland! Und das nicht nur für Teenager und andere Menschen, die auf Alkohol verzichten sollen oder wollen.
Yook vom vinocentral-Team
Alle alkoholfreien Frucht-Seccos von Raumland werden in keinem Stadium der Herstellung erhitzt oder anderweitig beeinflusst. Für die kaltsterile Pressung und Füllung wird ausschließlich 100 % gesundes Lesegut verwendet. Naturbelassen – ohne Zusatz von Aromen, Wasser oder Ähnlichem.
Neu eingetroffen. Aktuelle Beschreibung folgt. Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2015:
Ein Grauburgunder, der auf den ersten Blick – beziehungsweise Schluck – ein wenig an Chardonnay aus der neuen Welt erinnert, was in diesem Fall keineswegs abwertend zu verstehen ist. Deutliche, aber nicht aufdringliche Barrique-Noten, Butterscotch, etwas Birne, Kumquat-Kompott und ein Hauch Melone, dazu rauchig-steinige Akzente im Bukett. Im Mund dann wie erwartet etwas mollig – aber trotzdem agil und frisch. Die milde Säure trumpft im Hintergrund auf und gibt dem Ganzen den entscheidenden Drive. Ein überaus solider Essensbegleiter zu Backhändel oder Wiener Schnitzel.
Yook vom vinocentral-Team, März 2017
Der weiße Gewürztraminer steht vierzehn Tage auf der Maische. Durch den langen Kontakt mit der Traubenschale erhält er seinen zarten Orange-Ton. Ganz von selbst, ohne Zusatz von Reinzuchthefen kommt es zur sogenannten Spontangärung. Der Wein reift vier Monate lang im kleinen Barrique-Fass, dann wird er unfiltriert abgefüllt. Heraus kommt ein Orange Wine mit ungewöhnlichem Rosenduft, Noten von Orangenzesten und dezenten Tanninen. Perfekt für eine möglicherweise erste Begegnung mit einem Naturwein.
Michael Bode-Böckenhauer vom vinocentral-Team, August 2019
Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2022:
In den besten Lagen Osthofener Goldberg und Bechtheimer Geyersberg stehen die bis zu 40 Jahre alten Reben für den Grauburgunder Osthofen vom Weingut Karl May. Die handverlesenen, vollreifen Trauben werden im Holzfass fermentiert bei sechs Monaten Standzeit auf der Feinhefe und späterer Reifung im Holz. Belohnt werden die Bemühungen der Winzer-Brüder durch einen rotgolden schimmernden Wein, der eine feine Fruchtfülle von Rhabarber, Aprikose und Quitte besitzt. Unterlegt mit Noten von Vanille, Nussgebäck, Stroh und Heu. Langer Zug im Mund mit viel Schmelz und Volumen, bei mineralisch, salzigem Nachhall.
Robert Frey vom vinocentral-Team, Juni 2023
Der Klimawandel bringt Veränderungen – auch im deutschen Weinbau. Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, die früher als zu anspruchsvoll galten, erreichen heute in ausgewählten Lagen erstaunliche Reife. Osthofen im südlichen Wonnegau bietet dafür das passende Terroir.
Peter und Fritz May vom Weingut Karl May widmen sich dieser Rebsorte bereits seit Jahren und bringen nur in absoluten Ausnahmejahren eine Réserve-Variante auf die Flasche – 2020 gehört dank ausgedehnter Schönwetterperioden ganz klar dazu.
Die Handlese wird im Weingut nochmals per Hand selektioniert, sodass ausschließlich kerngesunde, vollreife Trauben verarbeitet werden. Nach traditioneller Maischegärung erfolgt der Ausbau in französischen Barriques, wie es sich für eine echte Réserve gehört.
Im Glas entfaltet sich ein kraftvolles, tiefes Bukett: Brombeere, Holunder, dazu rauchige Würze mit Noten von Tabak, Pfeffer und dunkler Schokolade. Typische Cabernet-Anklänge von grüner Paprika blitzen auf.
Am Gaumen zeigt sich der Wein dicht, druckvoll und vielschichtig. Zunächst fleischig und kräutrig, später treten dunkle Kirsche und Waldbeeren in den Vordergrund. Die feinkörnigen Tannine, delikate Säure und pfeffrige Würze sorgen für Spannung und Eleganz zugleich.
Wer etwas Geduld mitbringt, wird mit zusätzlicher Flaschenreife belohnt – der Wein gewinnt weiter an Harmonie und Tiefe. Passt hervorragend zu kräftigen Gerichten mit Röstaromen, funktioniert aber auch solo.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Mai 2025
Die Duo No. 2 Scheurebe von Weingut Kissinger hat in der Nase viel Akazien- und Holunderblüte, gefolgt von gelbfruchtigen Aromen wie Maracuja und Grapefruit. Bleibt am Gaumen schlank und frisch durch eine belebende Säure, der Abklang mineralisch fast salzig, was durstig auf mehr macht!
Robert Frey vom vinocentral-Team, Juni 2023
Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2015:
Man denkt sofort an einen guten Chablis und käme ohne Etikett nicht auf die Herkunft Wonnegau. Doch eine lange Maischestandzeit, Spontangärung im Eichenholzfuder und die Reifung des Weines in 500-Liter-Fässern aus französischer Eiche würden auch den hohen Ansprüchen von Herstellern aus dem Burgund genügen. Der Chardonnay von Peter und Fritz May bringt viel Extrakt und eine schöne goldgelbe Farbe ins Glas. Er überzeugt durch viel Zitrusfrische, salzige Cremigkeit und durch eine gewisse Eleganz, die man bei einem Rheinhessen gar nicht erwarten würde. Ein toller Speisebegleiter. Selbst schon ausprobiert mit gebratenem Maishühnchen. siehe "Den vinocentral-Weinexperten ins Glas geschaut: Brathähnchen-Sonntag!"
Robert Frey vom vinocentral-Team, Februar 2018