intensiv grünfruchtig – grasig – pfeffrige Schärfe
Ist man bei Andreas März vor Ort, dann erscheint einem sein Balduccio Olivenöl Extra Vergine wie eine Offenbarung, denn es ist ein Leuchtfeuer der Qualität im Meer der mangelhaften bis schlechten Öle.Der Journalist und Hohepriester des Olivenöls ist in den 1980ern selbst in die Produktion eingestiegen und arbeitet seither nach modernsten und höchsten Qualitätsansprüchen. Sein Gut liegt südlich von Florenz, in den Hügeln von Lamporecchio.
Aus verschiedenen lokalen Sorten produziert er ein Bio-Olivenöl erster Güte. Balduccio besticht durch seine intensive grüne Fruchtigkeit. Kenner*innen schätzen besonders die feine Bitternote von Mandel, Radicchio und frisch geschnittenem Gras sowie die pfeffrige Schärfe im Abgang.
März selbst spricht von den sechs Geheimnissen bei der Arbeit in der Ölmühle: Ein möglichst geringes Maß an Feuchtigkeit der Oliven zu Beginn der Verarbeitung, ein Höchstmaß an Hygiene, Schnelligkeit, absolute Temperaturkontrolle, der Ausschluss von Sauerstoff beim Prozess der Olivenöl-Gewinnung sowie unbedingtes Filtern.
Balduccio ist in Fachkreisen längst zur Referenz und zum Maßstab für bestes Olivenöl geworden.
Gut zu wissen:Olivenöl extra vergine ist die höchste Qualitätsbezeichnung. Sie steht für naturbelassen, reinster Olivensaft direkt ab Fruchternte ohne chemische Verarbeitung. Herstellung und Lagerung erfolgten auf höchstem Niveau. Nur die erste Ernte darf den Namen "Extra" tragen. Extra vergine ist die italienische Bezeichnung für "Extra Native" – die höchste Güteklasse für Olivenöl.
Betriebstyp: Landwirtschaftsbetrieb mit eigener ÖlmühleAnzahl Bäume: 6.000Größe in Hektar: 15 ha
Gesundheitsbezogene Angaben je 100 ml:Polyphenole 620 mg/KgHinweis: Olivenöl-Polyphenole tragen dazu bei, die Blutfette vor exidativem Stress zu schützen.
Riecine La Gioia 2018 | Nur noch wenige Flaschen erhältlich.
„Gioia“ bedeutet „Freude“ – und das ist ein erstaunlich unbeschwerter und entspannter Name für das Flaggschiff eines Weinguts wie Riecine.
Selektion der besten Sangiovese-Trauben aus allen Lagen von Riecine mit zweiter Sortierung im Weingut. Danach wurde schonend entrappt und die Beeren in Bottiche sowohl aus unbeschichtetem Beton als auch aus französischer Grenier-Eiche gefüllt. Temperaturkontrollierte Maischegärung über rund 14 Tage. Ausbau für 24 Monate in französischen Tonneaux mit je 33 % Neuholz, Zweitbelegung und Drittbelegung. Es folgte die Assemblage der Partien, eine zusätzliche dreimonatige Reife im Betontank und schließlich die Füllung.
Frisch geöffnet ist das Holz auch jetzt noch etwas vordergründig, fügt sich dann aber in das typische, gereifte Sangiovese-Bukett ein: Süßliche rote Früchte, Sauerkirsche und etwas Zimt, dazu Leder, Waldboden mit pilzigen Noten sowie florale Anklänge.
Im Mund breitet sich der wunderschön gereifte Wein mit seidigen Tanninen, einer lebendigen, aber ausgewogenen Säure und einer tiefgründigen, nicht allein vom Holz verursachten Würze aus. Im langen mineralischen Finish klingt die vielschichtige, reife und von ersten Tertiäraromen geprägte Frucht noch lange nach.
Natürlich erinnert das önologische Vorgehen mit dem Einsatz französischer Eiche hier durchaus an den Geist der Supertuscans, über deren Sinn man ja auch vortrefflich streiten kann. Mit der regionalen Tradition des Chianti Classico hat der La Gioia zumindest nicht mehr viel zu tun. Doch macht man sich gedanklich einmal davon frei, hält der Wein in seiner Finesse und Vielschichtigkeit mit jedem Schluck, was sein Name verspricht. Freude.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, September 2023
Dieser noble Wein aus der namensgebenden Gemeinde im Süden der Toskana – nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Rebsorte Montepulciano aus den Abruzzen – gehört zu den großen Weinen aus der Rebsorte Sangiovese. Genauer gesagt handelt es sich hier um die regionale Spielart des Sangiovese mit dem Namen Prugnolo Gentile, gemäß der Produktionsstatuten der traditionsreichen DOCG ergänzt durch kleinere Mengen Canaiolo, Mammolo und Colorino (zusammen 15 Prozent). Auch ansonsten hält man sich bei Boscarelli mit diesem Wein streng an die Tradition: Selektive Handlese, Entrappen der Trauben und Spontangärung auf der Maische.
Der Ausbau erfolgt in verschieden großen Eichenholzfässern, immer mit einem gewissen Neuholzanteil. Das ist bei diesem noch sehr jugendlichen Wein auch deutlich, aber keineswegs unangenehm im Bukett wahrzunehmen. Vor allem finden sich hier jedoch dunkelwürzige Kirsch- und Beerenfrüchte, untermalt von leicht tabakigen und ledrigen Noten.
Im Mund präsentiert sich alles wunderbar schlank und geradezu kühl. Das feine, noch sehr jugendliche Tanningerüst zeigt einen guten, noch leicht adstringierenden Grip. Ein lebendiger mineralischer Säurenerv sorgt für Frische und Finesse in der noch etwas ungestümen Würze. Ein großer Vino Nobile – gerade am Beginn seiner langjährigen Reifekarriere.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, November 2024
<iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/YAaXKAmqJvU" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture" allowfullscreen></iframe>
3 Gläser im Gambero Rosso 2018Der Vino Nobile di Montepulciano Il Nocio 2013 von Boscarelli wurde 2018 vom renommierten italienischen Weinführer Gambero Rosso mit der Höchstwertung ausgezeichnet.
Fattoria di Sammontana Chianti Bio 2017:
Ja, ja, der Chianti-Wein … war früher einmal etwas grundlegend anderes als heute, wo er zu gerne für den globalisierten Massengeschmack glattgebügelt wird. Hier geht’s back to the roots: straff, gerbstoffig, ungeschliffen und betont simpel – was aber keinesfalls bedeutet, dass das keinen Spaß macht. Im Gegenteil. Leichtigkeit und Trinkvergnügen pur! Dafür sorgen 90 % Sangiovese und 10 % Canaiolo, spontan vergoren und in Beton- und Stahltanks ausgebaut, abgefüllt ohne Filtration und mit wenig Schwefel. Ein durch und durch authentischer und ursprünglicher Wein mit wilden Aromen von roten Beeren und etwas Cassis, herrlich jugendlichen Tanninen und einer feinen Säure. Wahlweise auch in der traditionellen strohumwickelten 1-Liter-Fiasco, die sich eigentlich schon seit vielen Jahren nicht mehr ins Weinregal traut. Chianti wie früher eben. Punto e basta.
Yook vom vinocentral-Team, September 2018
Für Leichtigkeit und Trinkvergnügen sorgen 90 % Sangiovese und 10 % Canaiolo, spontan vergoren und in Beton- und Stahltanks ausgebaut, abgefüllt ohne Filtration und mit wenig Schwefel. Ein durch und durch authentischer und ursprünglicher Chianti mit wilden Aromen von roten Beeren und etwas Cassis, herrlich jugendlichen Tanninen und einer feinen Säure. Hier in der traditionellen strohumwickelten 1-Liter-Fiasco abgefüllt. Chianti wie früher eben.
Yook vom vinocentral-Team
Wein in Ton-Amphoren auszubauen, ist weit mehr als eine Modeerscheinung. Diese Rückbesinnung auf das traditionelle Handwerk ist eine echte Bereicherung der Geschmacksprofile und kann von herausragendem önologischen Können zeugen. „Primo Fuoco“ bezeichnet die erste Brennung der Terra Cotta. Nur beste handverlesene Trebbiano-Trauben werden bei diesem Wein für drei Monate in der 500-l-Amphore eingemaischt, dann abgezogen, für eine sechsmonatige Reifung erneut in die Amphore gefüllt und nur vor der Füllung in die Flasche minimalst geschwefelt. Auf Filtration oder Schönung wird dabei komplett verzichtet. So entsteht ein Orange Wine, wie man ihn seit Jahrhunderten kannte. Die Primärfrucht tritt völlig in den Hintergrund und weicht tabakigen, erdigen und teeartigen Aromen mit einer wunderbaren Gerbstoffstruktur. Trotz seiner – in manchen Kreisen verrufenen – Machart wirkt der Wein sehr klar, sauber und zeigt keinerlei mostige oder muffige Töne. Ein „Naturwein“ von Könnern für Kenner*innen.
Yook vom vinocentral-Team, September 2018
„Primo Fuoco“ bezeichnet die erste Brennung der traditionellen Terra-Cotta-Amphoren, in denen dieser reinsortige Cabernet Sauvignon der Fattoria di Sammontana ausgebaut wurde. Die 30 bis 50 Jahre alten Reben stehen auf mit Steinen und Kieseln durchsetzten ehemaligen Schwemmlandböden. Zertifiziert-biologische Bewirtschaftung der Reben nach den Grundsätzen der Biodynamie. Ertragsreduktion durch „grüne Vorlese“, streng selektive Handlese. Spontangärung auf der Maische – ohne jegliche Zusätze von Enzymen oder anderen Stoffen. Gärung und Ausbau über acht Monate in 500-l-Amphoren, die den Gärverlauf, aber auch die Mikrooxidation während der Reifung anders beeinflussen als beispielsweise Holzfässer. Unfiltriert gefüllt und nur minimal geschwefelt.
Im Bukett dunkelrote Früchte, vor allem Kirsche und Cassis, mit leicht animalischen, erdigen und rauchigen Anklängen. Im Mund mit saftiger, reifer Frucht, seidig-weichen Tanninen und einer agilen, aber gut eingebundenen Säure. Straff, straight und frisch. Cabernet ist heute natürlich eine Allerweltsrebsorte, zeigt sich aber hier mit durchaus toskanischen Zügen und viel Charakter.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, September 2024
Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2019:
Vinsanto ist der traditionelle Dessertwein der Toskana und auch anderer nördlicherer Regionen Italiens. Der Name leitet sich übrigens von der griechischen Insel Santorin ab, wo bis heute ein ganz ähnlicher Süßwein produziert wird, der hier als Vorbild diente. Die vollreifen Trauben (Trebbiano, Malvasia und San Colombano) werden dafür luftgetrocknet bis sie zum Teil rosinieren. Der Ausbau erfolgt in kleinen Holzfässern für mindestens 4 Jahre. Das gaumenschmeichlerische Ergebnis: Noten von Sherry, Honig, Karamell, Dörrobst, Bratapfel, Tonkabohne und etwas Malz, was absolut typisch ist. Dazu kommen in diesem Fall aber auch durchaus frische Fruchtnoten. Trotz seiner satten 16,5 % Alkohol präsentiert sich der Wein beinahe schlank und mit schönem Trinkfluss, was sich auch der Tatsache verdankt, dass er deutlich weniger Restzucker hat, als das bei Vinsanto heute meist der Fall ist. Traditioneller Begleiter von Mandelgebäck aller Art – aber auch zu kräftigen Käsesorten ein wahres Gedicht.
Yook vom vinocentral-Team, September 2024
Zu dem Jahrgang 2016:
In der Nase besticht der Rosso di Montepulciano durch Noten von Cassis, etwas Fensterleder und dunklen Früchten wie Heidelbeere, viel saftiger Kirsche und einem Hauch Schwarzwälderkirschtorte gepaart mit würzigen Anklängen. Am Gaumen schmeckt er deutlich dunkler, weicher und kräutriger als sein kleiner Bruder Chianti Colli Senesi. Die Gerbstoffe sind weicher und gleichzeitig stoffiger. Ein eleganter Toskaner mit gut strukturiertem Körper!
Robert Frey und Yook vom vinocentral-Team, Februar 2018
falstaff-shortlist Best Buy, feb-märz 2018"Mittleres Rot mit etwas Purpur. Am Gaumen präsentiert sich rote Frucht, Heidelbeere, Kirsche. Der Wein ist mittelgewichtig – ein einfacher und saftiger Trinkwein, profitiert von Luftzufuhr." 88 Punkte
Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2015:
17 Punkte in Top of Toskana 2019 der Zeitschrift VinumBouquet nach Steinobst, Kräutern und Gewürzen, auch Tabak; ausgewogene und noch jugendliche Textur, Säure und Tannin im Gleichklang, elegantes Finish. Exzellent zu gekochtem Rindfleisch.
Jury von Top of Toskana , Vinum Sonderausgabe, November 2018
92 Punkte beim falstaff Tasting "Trophy Vino Nobile di Montepulciano""Intensives, sattes Rubinrot. Öffnet sich in der Nase auf betont würzigen Noten, satte Dörrpflaume, Amarenakirsche, Zigarrenkiste, zart nach Teer. Geschmeidig in Ansatz und Verlauf, spannt ein tolles Kleid auf, würziger Mittelteil, im Abgang salzig und druckvoll."
falstaff-Jury, Mai 2019
3 Gläser im Gambero Rosso 2019, Rotwein des Jahres - 2012 Jahrgang
17 Punkte in Top of Toskana 2019 der Zeitschrift VinumFrisches Waldfruchtbouquet, Blüten- und Ledernoten, geschmeidiger Auftakt, die Tannine in Harmonie mit der Säure, das Finale fruchtig, das Holz etwas spürbar. Kann noch reifen.
Jury von Top of Toskana , Vinum Sonderausgabe, November 2018
Höchstwertung 3 Gläser im Gambero Rosso 2021 – Italiens Weinführer N° 1
Neu eingetroffen. Aktuelle Beschreibung folgt.
Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2015:
18 Punkte, Vinum Extra Top of Toskana 2019Elegant-finessenreicher Wein einer der renommiertesten Güter des Anbaugebietes: verheissungsvolle Himbeernase, auch Blütennoten; geschliffene Textur, Tannin und Säure in perfekter Balance, der Abgang lang und überaus nobel auf Noten von Waldfrüchten, schwarzem Pfeffer und Bittermandeln. Grosses Kino!
Jury Vinum Extra, Extra Top of Toskana 2019
Munter und rege ist das Bukett aus Veilchen, Sauerkirschen, Johannisbeeren und Himbeeren bei diesem Prugnolo, dem Synonym im Gebiet um Montepulciano für die toskanische Variante des Sangiovese. Würzig unterlegt ist die Frucht mit Noten von Kirschkern, etwas grünem Holz, dem Aroma feuchter Erde und nassen Kieselsteinen. Eine agile Säure schwingt die saftige Frucht mit jedem neuen Schluck über die leichten, schon sanften Tannine hinweg. Diese vordergründige, intensive Saftigkeit bleibt – gepaart mit einem mineralischen Zug – am Gaumen lange erhalten.
Der Boscarelli Prugnolo Rosso di Montepulciano ist ein schöner, unprätentiöser Alltagswein mit leichtem Körper und frischer, spritziger Säure. Mit dieser eigenständigen Machart steht er nicht in Konkurrenz zu dem weitaus bekannteren und hochbewerteten „Vino Nobile di Montepulciano“ aus dem Hause Boscarelli.
Robert Frey vom vinocentral-Team, April 2023
Bei Toskana und Rotwein dachte man für Dekaden fast ausschließlich an Sangiovese. Ende der 1980er-Jahre sollte sich das ändern, als der Punkteregen für sogenannte „Super-Tuscana“ aus dem Bolgheri einsetzte. Diese Cuvées aus internationalen Rebsorten wie Merlot, Cabernet Sauvignon oder Cabernet Franc erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit – leider manchmal auch zu utopischen Preisen.
Um so mehr freut es uns, mit der Fattoria Casa di Terra ein Weingut gefunden zu haben, das exzellente Qualität für angemessenes Geld bietet. Ihr Spitzenwein ist zwar auch nicht gerade günstig, verspricht (und hält) dafür sehr viel. Ausschließlich Cabernet Franc findet den Weg in den „Casa di Terra“ 2021. Nach der 25-tägigen Gärung im Edelstahltank erfolgt für knapp zwei Jahre der Ausbau in französischen Barriques mit einem mittleren Toastungsgrad - 20 Prozent Erstbelegung, der Rest aus Zweit- und Drittbelegung. Um die natürliche Charakteristik des Cabernet Frans zu bewahren, wird auf eine Schönung sowie Filtration gänzlich verzichtete.
In der Nase zeigt sich ein weitgefächertes Bouquet aus Gewürzen und feinem Leder, ergänzt von dunklen Früchten sowie dezenten Noten von Rauch und Graphit. Am Gaumen wirkt der Wein warm und einladend, mit samtigen, süßlich-weichen Tanninen, die für eine harmonische Textur sorgen. Der Nachhall ist äußerst langanhaltend und unterstreicht die Tiefe und Eleganz dieses Weins. Großer Wein, der nicht umsonst von namhaften Kritikern hoch bepunktet wurde.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Februar 2025
Bei Toskana und Rotwein dachte man für Dekaden fast ausschließlich an Sangiovese. Ende der 1980er-Jahre sollte sich das ändern, als der Punkteregen für sogenannte „Super-Tuscana“ aus dem Bolgheri einsetzte. Diese Cuvées aus internationalen Rebsorten wie Merlot, Cabernet Sauvignon oder Cabernet Franc erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit – leider manchmal auch zu utopischen Preisen.
Um so mehr freut es uns, mit der Fattoria Casa di Terra ein Weingut gefunden zu haben, das exzellente Qualität für angemessenes Geld bietet. Der Maronea 2020 ist ein reinsortiger Cabernet Sauvignon, der auf recht schweren Lehm- und Mergelböden wächst. Um Eleganz und Frische zu bewahren, wurden nur Barriques aus französischer Eiche mit einer mittleren Toastung genutzt, ein Teil auch nur in Zweit- oder Drittbelegung. Nach 18 Monaten Reifung wurde der Wein ungeschönt und ohne Filtration abgefüllt.
Die tiefrote Farbe lässt unmittelbar darauf schließen, dass es sich hier um kein Leichtgewicht handelt. Konzentriert und dicht, mit einer hochreifen Frucht und Anklängen von Karamell und Kaffee strömt sein Bukett aus dem Glas. Die typische Cabernet-Würze zeigt sich fein-pfeffrig im Hintergrund.
Kraftvoll ist auch der erste Eindruck am Gaumen: eine dunkle Beerenfrucht gibt sich mit kräutrig-erdigen, aber auch süßlich-schokoladigen Aromen ein Stelldichein. Durchaus komplex und vielschichtig. Das Tannin ist im aktuellen, recht jungen Stadium des Weins noch etwas ungestüm und leicht pelzig, was sich mit Flaschenreife sicher legen und harmonisieren wird. Lang und nachhaltig im Finish.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Februar 2024
Kaum ein Wein verkörpert die Seele der Toskana so sehr wie der Chianti Classico. Zwischen sanften Hügeln, Olivenhainen und Zypressenalleen rund um Gaiole in Chianti entstehen Rotweine, die mit Eleganz, Charakter und Authentizität überzeugen. Hier zeigt die Rebsorte Sangiovese, was sie am besten kann: Frische, Klarheit und eine unverwechselbare Balance aus Energie und Feinheit.
Der Chianti Classico von Riecine ist ein Paradebeispiel für diese Stilistik – unverfälscht, schnörkellos und doch von großer innerer Harmonie. Die Trauben stammen aus biologisch bewirtschafteten Weinbergen auf 450 bis 500 Metern Höhe rund um Gaiole. Dort reifen sie unter idealen Bedingungen, bevor sie von Hand gelesen und sorgfältig selektiert werden. Die spontane Gärung erfolgt in großen Betonbehältern, anschließend reift der Wein knapp ein Jahr in gebrauchten Tonneaux und großen Fudern.
Im Glas präsentiert sich der 2021er in leuchtendem Rubinrot und verströmt einen feinfruchtigen Duft nach Süß- und Herzkirschen, untermalt von Noten von Johannisbeeren, Bitterschokolade, Marzipan, Leder sowie einem Hauch Eukalyptus und Pfeffer. Am Gaumen wirkt er saftig und straff, getragen von lebendiger Säure und feinkörnigen Tanninen, die ihm Spannung und Grip verleihen. Trotz seiner Energie bleibt er filigran und elegant, mit kühler Frische und einer subtil mineralischen Note im Abgang.
Ein Chianti Classico, der unprätentiös und doch komplex ist – ein authentischer Ausdruck toskanischer Handwerkskunst.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Oktober 2025
18 Punkte, Vinum Extra Top of Toskana 2019
Elegant-finessenreicher Wein einer der renommiertesten Güter des Anbaugebietes: verheissungsvolle Himbeernase, auch Blütennoten; geschliffene Textur, Tannin und Säure in perfekter Balance, der Abgang lang und überaus nobel auf Noten von Waldfrüchten, schwarzem Pfeffer und Bittermandeln. Grosses Kino!
Jury Vinum Extra, Extra Top of Toskana 2019,