Petite Arvine ist eine sehr alte und ziemlich eigenwillige Rebsorte, die außer im Aostatal – ganz im Nordwesten Italiens, an der Grenze zu Frankreich und der Schweiz – nur noch im schweizerischen Kanton Wallis angebaut wird. Sie bringt oftmals extreme Weine hervor, kraftstrotzend und schroff, die in ihrem Charakter leicht an die Weintradition des französischen Juras erinnern. Elio Ottin versteht es wie kaum ein anderer Winzer, die außergewöhnlichen Wesenszüge der Rebsorte in harmonische Bahnen zu lenken, ohne sie zu verbiegen.
Obwohl der Petit Arvine mehr als sieben Monate lang im Edelstahl ausgebaut wurde, lässt die leicht süßliche Vanille-Note im Bukett zunächst etwas an Holz denken. Mit etwas Luft tummeln sich hier dann reife Renekloden, etwas weißfleischiger Pfirsich und Honigmelonen, aber auch weiße Blüten, Anklänge von Kräutern und eine steinige Würze.
Im Mund sehr frisch, zunächst fast schlank, sehnig und kompakt. Mit Luft gewinnt der Wein an Körper, Schmelz und Würze. Trotz seiner satten 14,5 Vol.-% tänzelt er regelrecht über die Zunge, ehe er sich mit milder Säure, einem festen salzig-mineralischen Kern und griffigen Tanninen in einem langen und feinwürzigen Finish verabschiedet.
Im Vergleich zu den vorangegangenen Jahrgängen zeigt der Wein deutlich mehr Frische, die ihm gut zu Gesicht steht, und seine unterschwellige Kraft wirkt etwas gebändigter. Dennoch ein echter Charakterkopf – mit ordentlichem Drive.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, November 2024
Rezepttipp: Spargelcarbonara von Mercedes Lauenstein, Splendido Magazin
Das Aostatal ist wohl das außergewöhnlichste Anbaugebiet Italiens – und mit heute nur noch rund 500 Hektar Rebfläche zugleich das kleinste. Hier, in den italienischen Westalpen an der Grenze zur Schweiz und zu Frankreich, auf Höhen von bis zu 1.200 Metern, hat sich eine ganz eigene Weinbaukultur entwickelt. Bereits Elio Ottins Großvater beschäftigte sich intensiv mit dem Anbau von Pinot Noir und suchte lange nach dem idealen Standort für die Rebsorte. Davon profitiert sein Enkel heute – und pflegt dieses Erbe in herausragender Weise weiter. Unter Kenner*innen gilt er inzwischen als einer der besten Pinot-Macher Italiens.
Die Reben für diesen Wein wachsen auf sandigen Moränenböden in 650 bis 700 Metern Höhe und wurden zwischen 1990 und 2014 mit einer relativ hohen Dichte von 8.000 Stöcken pro Hektar gepflanzt. Die Trauben werden von Hand gelesen, zunächst gekühlt eingemaischt und anschließend rund zehn Tage lang spontan auf der Maische vergoren. Der zwölfmonatige Ausbau, während dessen auch die malolaktische Gärung stattfand, erfolgte zu 75 % in Barriques mit geringem Neuholzanteil und zu 25 % im großen Holzfass.
Im delikaten Bukett zeigen sich vollreife Walderdbeeren und Schattenmorellen, begleitet von leicht floralen und kräutrigen Noten, untermalt von einer süßlich-dunklen Würze, die sich mit etwas Luft in Richtung Süßholz und heller Tabak entfaltet.Am Gaumen präsentiert sich der Wein saftig, mit klarer Frucht, pikanter Würze und seidigen Tanninen – alles sehr fein und elegant, mit subtiler Kraft. Ein feiner Säurenerv sorgt im Hintergrund für Frische und Spannung.
Ein sehr eigenständiger, überraschender Alpen-Pinot-Noir mit ausgeprägtem Cool-Climate-Charakter.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, November 2025
Der Wein ist unfiltriert. Das heißt, um alle geschmacksbildenden Aromastoffe zu erhalten, wurde vor der Flaschenabfüllung keine Filtration vorgenommen.
Aktuelle Beschreibung folgt. Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2017:
2 Gläser im Gambero Rosso 2017"Sehr gut der Pinot Noir, ein Ausbund an Harmonie."
Gambero Rosso 2017
Der Wein ist unfiltriert. Das heißt, um alle geschmacksbildenden Aromastoffe zu erhalten, wurde vor der Flaschenabfüllung keine Filtration vorgenommen.
Torrette ist einer der am häufigsten produzierten Weine des Aostatals im Nordwesten Italiens. Dabei handelt es sich um eine Cuvée aus den drei autochthonen Rebsorten Petit Rouge, Cornalin und Fumin. Bei Elio Ottin erfolgt der Ausbau in 3000 Liter fassenden Holzfässern, worin die Weine für acht Monate auf der Hefe verweilen.Sehr viel rote Frucht, angefangen von Himbeeren und Erdbeeren über Johannisbeere, springt förmlich aus dem Glas. Dabei wirkt das Bukett keineswegs marmeladig oder zu fett, eher leicht und elegant. Neben der Frucht findet man vegetative Anklänge, die etwas an Baumrinde erinnern. Sehr frisch am Gaumen, auch hier wieder eine markante rote Frucht. Ein deutlicher Säurenerv sorgt zusammen mit den weichen Tanninen für Struktur und Lebendigkeit. Im Abgang dann nochmals eine leichte Pfefferwürze. Am besten leicht gekühlt genießen.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Oktober 2020
Wer sich im Aostatal entscheidet, Wein zu machen, der lernt die kargen Böden, die langen Winter und schroffen, alpinen Bedingungen eines Hochgebirgstals zu respektieren. Elio Ottin tut dies auf einer Höhe von 700 Metern. Der stetige Wechsel von warmen Tagen und kühlen Nächten garantiert ein vielfältiges Aromenspektrum in den Weinen. Seine insgesamt acht Hektar Rebfläche sind auf mehrere kleine, sonnige und stets gut belüftete Parzellen verteilt. Dort wachsen die autochthonen Petite-Arvine-Trauben für seinen „Nuances“.
Ein tiefes Goldgelb im Glas, ölig laufende Schlieren am Glasrand, der starke Duft nach Lindenblüten und Waldhonig. Kamillen-Tee und feines Vanille-Mandelgebäck, Brotkrume dahinter. Im Mund eine überraschend kühle Eleganz und mineralische Frische, die von den kräutrig, würzigen Aromen von Lorbeerblatt und Wacholderbeeren mitgetragen wird. Trotz des gereiften Jahrgangs immer noch ein frisches und alpines Erlebnis - Respekt!
Robert Frey vom vinocentral-Team, August 2022
Der Elio Ottin Syrah Non Expedit ist ein außergewöhnlicher Syrah aus dem Aostatal, der die alpine Herkunft auf faszinierende Weise widerspiegelt. Die Reben wachsen auf granithaltigen Böden in hohen Lagen, was dem Wein eine markante Frische und Mineralität verleiht. 25 Prozent der Trauben werden als ganze Beeren mit semi-karbonischer Mazeration vergoren. Anschließend reift der Wein ein Jahr lang in 20-Hektoliter-Fässern aus französischer Eiche, spontan vergoren mit natürlichen Hefen.
Im Glas leuchtet er in intensivem Himbeerrot mit violetten Reflexen. Das Bouquet ist vielschichtig: Brombeerkonfitüre, Waldbeeren und reife rote Früchte verschmelzen mit feinen Nuancen von Heu, Lakritz und einem Hauch von schwarzem Pfeffer. Am Gaumen zeigt sich der Syrah wunderbar frisch und elegant, mit seidigen Tanninen, die ihm Tiefe und einen langen Nachhall verleihen.
Dieser Wein ist ein großartiges Beispiel dafür, wie alpines Terroir und präzise Vinifikation zu beeindruckender Finesse und Ausdrucksstärke führen.
vinocentral-Team im März 2025
Syrah und Shiraz – Das sind die heute gebräuchlichsten Synonyme für dieses längst weltumspannende Weinphänomen, wenn auch nur zwei von beinahe einhundert historisch oder regional genutzten.
In Frankreich spricht man überwiegend von „Syrah“, während man die Rebsorte in der „Neuen Welt“ – 1833 wanderte sie von Frankreich zunächst nach Australien – „Shiraz“ nennt. Mittlerweile gilt es als gesichert, dass die beliebte Rebsorte im Tal der Rhône als höchstwahrscheinlich wilde Kreuzung entstand. Das Lovechild aus einem naturgewollten Stelldichein zwischen Mondeuse Blanche aus dem heutigen Savoyen und Dureza von der Ardèche. Ein Urgroßvater war der edle Pinot. Das haben jedoch erst genetische Untersuchungen der letzten rund 20 Jahre ergeben – davor wurde über ihren Ursprung wild spekuliert. Was Syrah mit der persischen Stadt Shiraz zu tun hat – oder auch nicht – und welche Rollen Plinius der Ältere und der keltische Volksstamm der Allobroger hier spielen, erörtern Yook und Alexander beim Livestream 3 Gläser. Mit den drei Syrah-Weinen aus dem Weinpaket Flüssige Weinbaugeschichte eine alles andere als trockene Geschichtsstunde!
Das Paket enthält:
Lou Taïssou Saint Joseph bio 2020, Domaine de I’Iserand, Nördl. Rhône 0,75l Ungewohntes GeschmacksbildGewissermaßen das Original: Zumindest aus historischer Perspektive darf dieser weitgehend naturbelassene Wein das für sich beanspruchen. Und die Appellation Saint-Joseph am Ostufer der nördlichen Rhône ist heute weltberühmt für ihre vergleichsweise früh zugänglichen, eleganten Rotweine.
Syrah GE 2021, Weingut Ziereisen, Baden 0,75l Syrah wird heute rund um den Globus angebaut – unter anderem dank des Klimawandels seit den 1990er-Jahren auch zunehmend in Deutschland. Hanspeter Ziereisen gilt hierzulande als einer der ganz großen Pioniere. Seine Syrah-Weine zählen zum Besten, was Deutschland diesbezüglich zu bieten hat. Auch international müssen sie sich nicht verstecken.
Syrah Non Expedit Vallee d'Aoste 2021, Elio Ottin, Aostatal 0,75l Ins italienische Aostatal kam die Rebsorte womöglich über das benachbarte Schweizer Wallis, wo Syrah 1922 erstmals gepflanzt wurde. Auf den hohen Granitlagen von Familie Ottin findet sie ganz eigene Bedingungen vor. Ein einzigartiger, von den Alpen geprägter Vertreter seiner Art.
vinocentral-Livestream 3 Gläser: SyrahMit Geunhye Yook & Alexander Marschall Mit einem Klick zum Livestream
Hinweis: Die Teilnahme am Livestream ist kostenfrei und ohne Voranmeldung möglich. Nach der Live-Ausstrahlung können alle Livestreams weiterhin in unserer Mediathek abgerufen werden.
Vorbereitung für das TastingTemperatur der Weine : zwischen 16 °C und 18 °CGläser-Empfehlung: Zalto Bordeaux Snack-Vorschlag: Gemischter Wildteller mit Hirschschinken & Kaminwurz aus der Allgäuer Metzgerei Koller sowie Pastrami aus der Wiener Bio-Metzgerei Thum und/oder ein Käseteller mit gereiftem Schnitt- und Hartkäse wie Comté oder Pecorino mit Pfeffer. Alle Produkte sind an der vinocentral-Frischetheke erhältlich.
Inhalt:
2.25 Liter
(35,07 €* / 1 Liter)
78,90 €*
Diese Website verwendet Cookies, um eine bestmögliche Erfahrung bieten zu können. Mehr Informationen ...