3 Gläser im Gambero Rosso 2021 für den aktuellen Jahrgang 2015
Verkostungsnotiz zum Jahrgang 2013:
Der 2013er Barbaresco Currá zeigt sich erdig, dicht und noch jugendlich verschlossen. Er benötigt ausreichend Sauerstoff, um sich zu öffnen, dann strömen duftige Aromen von Veilchen, süßen Feigen, dunklen Beerenfrüchten, schwarzen Walnüssen und Nougatschokolade aus dem Glas entgegen. Nach noch längerer Öffnung treten frische Kräuter-Nuancen von Salbei und Thymian hinzu und steinige, tiefgründige mineralische Komponenten. Ein dichter und nach außen leuchtender Samtteppich.Am Gaumen bestätigt der 2013er Barbaresco Currá seine Jugend, seine Frucht erinnert an junge Feigen, feste Zwetschgen und herb anmutende dunkle Beerenfrüchte. Seine reife, aber zugleich noch fordernde Tannin- und Säurestruktur verleiht ihm "Markanz" und verweist auf sein hervorragendes Reifepotenzial. Im langen Nachhall dominieren deutliche steinige und rauchige Komponenten und es verbleibt der Eindruck von edlem Tabak.
Mein Tipp: 2012 Currá kaufen und 2013 Currá in den Keller legen, wer sich allerdings nicht gedulden möchte sollte ihn mit mindestens 2 Stunden Vorlauf dekantieren und zu Gerichten kombinieren die Fülle und Konzentration aufweisen.
Christina Hilker, 13.03.2017
Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2020:
Die ur-piemontesische Rebsorte Dolcetto verfügt unter anderem in der Gemeinde Alba über eine eigene DOC und steht für bodenständige Rotweine. Die Reben für den Bric del Salto von Sottimano gedeihen in den berühmten Barbaresco-Lagen Cottà, Basarin und San Cristoforo – auf Parzellen, die für den Anbau von Nebbiolo etwas weniger ideal wären. Der früher reifende Dolcetto fühlt sich dort jedoch sehr wohl. Die biologisch angebauten Trauben wurden von Hand gelesen und ganz traditionell spontan auf der Maische vergoren. Der Ausbau erfolgte über neun Monate im Edelstahl. Keine Schönung oder Filtration.
Üppiges Bukett mit Noten von reifen roten Früchten wie Kirschen und Himbeeren, Anklänge von Joghurt, einem Hauch Veilchen und Wacholder, aber auch dezente erdige und jodige Töne.
Im Mund zeigt sich der Wein straight, mit herber Saftigkeit, sanft zupackenden Tanninen und einer angenehmen Säure. Das alles schwingt im Finish am Gaumen mit einer dezenten Bittermandelnote noch eine gute Weile nach. Ein Dolcetto, wie er sein sollte: wunderbar frisch, süffig, ausgelassen, ehrlich und ungeschminkt, aber eben doch mit einer gewissen Delikatesse.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, November 2024