Zum Hauptinhalt springen Zur Suche springen Zur Hauptnavigation springen
Weingut Rudolf May Silvaner 2022
Die Trauben für diesen frischen, schnörkellosen Gutswein stammen aus verschiedenen Lagen der Familie May mit Kalkmergel- und Muschelkalkböden. 2022 bescherte insbesondere den fränkischen Winzer*innen eines der trockensten Jahre überhaupt – und das will angesichts der langjährigen Dürreperiode durchaus etwas heißen –, aber eben dennoch gesundes und sehr gut ausgereiftes Lesegut. Das kommt auch in diesem Wein zum Ausdruck.  Handlese und Spontangärung. Ausbau im Edelstahl. Im Silvaner-typischen unaufdringlichen Bukett findet man eine feinwürzige gelbe Frucht, vor allem Birne, dazu ein paar Wiesenkräuter und eine leicht reduktive Note.  Im Mund präsentiert sich der Wein mit seinen unbekümmerten 11,5 Vol.-% betont leichtfüßig, saftig und unkompliziert – mit seiner feinen Würze und der delikaten, leicht salzig anmutenden mineralischen Säureader dabei aber alles andere als banal oder glattgebügelt. Ein durch und durch typischer, bodenständiger und grundehrlicher Franke, der als Alltags-, Vesper- oder auch Partywein eine sehr gute Figur macht. Nicht mehr – aber eben auch nicht weniger.   Yook & Neser vom vinocentral-Team, Dezember 2023

Inhalt: 0.75 Liter (13,33 €* / 1 Liter)

10,00 €*
Weingut Rudolf May Silvaner Retzstadt Bio 2022
Dieser Orts-Silvaner gedeiht in verschiedenen, vom Muschelkalk geprägten, sehr skelettreichen Böden – größtenteils Steillagen – in der kleinen Gemeinde Retzstadt, nordwestlich von Würzburg, wo auch Familie May zu Hause ist. Die Reben sind rund 30 Jahre alt.  Die Gärung erfolgte spontan – der Ausbau überwiegend im Edelstahl, teilweise aber auch im großen Holzfass. Im derzeitigen, noch jungen Stadium sollte man dem Wein vor dem Genuss etwas Luft gönnen.  Im Bukett entfaltet sich dann gelbes und grünes Kernobst mit dezent vegetabilen, leicht kräutrigen Noten, unterlegt von einer typischen erdig-mineralischen Silvanerwürze. Im Mund klar, saftig und fokussiert – zugleich leichtfüßig und tänzelnd.  In einem schönen Spannungsbogen fließt die eher hintergründige Frucht auf einem lebendigen, leicht zitrisch anmutenden, aber reifen Säurenerv über den Gaumen und mündet in eine feine mineralische Würze und zarten Schmelz. Im Finish wirkt der Wein angenehm trocken, aber nicht karg, sondern harmonisch ausbalanciert. Ein durch und durch solider Ortswein, der viel Trinkfreude bereitet und bereits genug Struktur mitbringt, um auch als Speisebegleiter aufzutrumpfen.   Yook & Neser vom vinocentral-Team, Dezember 2023

Inhalt: 0.75 Liter (17,33 €* / 1 Liter)

13,00 €*
Weingut Rudolf May Silvaner Langenberg Alte Reben 2022
Verkostungsnotiz des Jahrgangs 2021: Der von Südwest bis Südost ausgerichtete Retzstadter Langenberg erstreckt sich oberhalb der Gemeinde mit einer Steigung von 25 bis 70 % in nördliche Richtung. Der Weinberg gilt den Mays wegen der Nähe zum Weingut als „Hauslage“ und wurde vom VDP als Erste Lage klassifiziert. Der karge Boden ist von Wellenkalk, einer besonderen Gesteinsformation des unteren Muschelkalks, geprägt und erwärmt sich im Sommer sehr schnell. Bewaldete Bergkuppen im Norden bieten dem Langenberg Schutz und schaffen so ideale Wachstumsbedingungen für die Reben. Hier wird seit über 1.200 Jahren Wein angebaut. Die Familie von Rudolf May verfügt in ihren Parzellen im Herzen des Langenbergs über einen sehr wertvollen Rebbestand mit 40 bis 50 Jahre alten, knorrigen Silvanerstöcken. Nach der Handlese wurden die Trauben für rund 18 Stunden eingemaischt und dann schonend gepresst. Die Gärung erfolgte spontan im Holzfass, wo der Wein auch über mehrere Monate auf der Hefe reifen durfte.  Das Bukett ist wie immer beim Silvaner eher unaufdringlich, aber durchaus vielschichtig. Hier finden sich zart süßliche Noten von mürbem Apfel mit hefigen und buttrigen Anklängen, die zusammen an einen fränkischen Apfelkuchen denken lassen. Hinzu kommen leicht rauchig-mineralische Assoziationen, aber auch kräutrig-ätherische Nuancen sowie die typische erdige Silvanerwürze.  Im Mund wandelt sich die Frucht ins zitrische mit ausgeprägt kräutrigen und leicht tabakigen Tönen, feiner Phenolik und schönem Schmelz. Die präsente, aber harmonische Säure baut mit der ausgeprägten Mineralität einen druckvollen Spannungsbogen auf, der in ein leicht salziges und pikantes, fränkisch trockenes Finish mündet. Viel Frische, schöner Grip am Gaumen und eine tiefgründige Würze.  Ein kerniger, stoffliger und zugleich sehr feinsinniger Silvaner mit enormem kulinarischen Potenzial – von der eher deftigen Regionalküche bis zur elaborierten Haut Cuisine. Yook & Neser vom vinocentral-Team, Dezember 2023

Inhalt: 0.75 Liter (26,67 €* / 1 Liter)

20,00 €*
Weingut Rudolf May Silvaner Himmelspfad Großes Gewächs 2022
Im wärmsten, komplett nach Süden ausgerichteten Teils der größeren Lage Langenberg befindet sich ein altes Gewann, das aufgrund seiner besonderen Beschaffenheit als Große-Gewächs-Lage klassifiziert wurde. Die Reben, die Familie May hier seit fast 15 Jahren ihr eigen nennt und seit rund zehn Jahren zertifiziert biologisch bewirtschaftet, wurden Anfang der 1960er-Jahre angepflanzt. Die dicken alten Stöcke wurzeln tief in dem kargen Muschelkalkboden. Mit 65 % Hangneigung ist diese Steillage nicht leicht zu bewirtschaften. Ein alter Weg, der mitten durch das Gewann führt, dürfte der Lage den Namen „Himmelspfad“ eingebracht haben. Vielleicht war es auch dieses besondere Terroir als solches, um das sich die Legende bildete, dass hier die Seelen der Winzer in den Himmel aufsteigen. Wie auch immer. Unbestritten ist, dass man mit Rudolf Mays Großem Gewächs aus dem Himmelspfad im Glas durchaus die Engel hören kann, wie sie ein Loblied auf den fränkischen Silvaner anstimmen. Die über 60 Jahre alten Silvanerstöcke sind hier durch die Kargheit des Muschelkalkbodens, aber auch die hohe Pflanzdichte von 10.000 Stöcken pro Hektar gezwungen, tief zu wurzeln. Es handelt sich zudem nicht um moderne, auf Ertrag hin gezüchtete Klone, sondern um ursprüngliches Rebmaterial, das sehr kleinbeerige Trauben und altersbedingt nur geringe, aber überaus konzentrierte Erträge bringt.  Handlese mit strenger Selektion im Weinberg. Nach einer gewissen Maischestandzeit wurde schonend gepresst und spontanvergoren. Der Ausbau erfolgte über ein Jahr im großen Holzfass.  Im ruhigen Bukett die typischen reifen Kernobstnoten mit Zitrusanklängen, ätherisch-kühle Kräuternoten, jodige bis kalkig-rauchige Nuancen. Dezenter Holzeinfluss.  Seidig, schmelzig, durch und durch trocken fließt der 2022 Retzstadt Himmelspfad Silvaner GG über Zunge und Gaumen. Die sich nobel zurückhaltende Frucht überlässt die Bühne einem mineralisch-würzigen, ein wenig salzig anmutenden Kern und einer milden, harmonischen Säure. Das alles ist fein und leicht, fast etwas verspielt, gleichzeitig druckvoll, tiefgründig und ausdrucksstark. Kein lautes GG. Dafür in seiner Ruhe und inneren Kraft ein umso beeindruckender.  In diesem jungen Stadium sollte der Wein vor dem Genuss unbedingt für ein paar Stunden belüftet werden, um sich voll zu entfalten. Yook & Neser vom vinocentral-Team, Dezember 2023

Inhalt: 0.75 Liter (69,33 €* / 1 Liter)

52,00 €*

Verteidiger des fränkischen Silvaners

Knapp 20 km nordwestlich von Würzburg liegt in einem Seitental zum Main die Gemeinde Retzstadt. Hier betreibt Familie May schon seit rund 300 Jahren Weinbau. Als selbstständiges Weingut tut sie das allerdings erst seit 1998, als Rudolf May den Sprung in den Vollerwerb wagte und seinen Betrieb binnen weniger Jahre zu einem der Spitzenerzeuger Frankens entwickelte, der 2014 schließlich in den VDP aufgenommen wurde.
Franken ist – betrachtet man den Anteil an der gesamten Rebfläche – unangefochtenes Silvanerland. Doch auch hier wurde die ehemals meist angebaute Rebsorte Deutschlands über Jahrzehnte hinweg zunehmend vom Riesling und den Burgundersorten verdrängt. Seit den 1960er-Jahren ging ihre Anbaufläche kontinuierlich zurück – vor allem mit dem einsetzenden Riesling-Hype ab den 1990er-Jahren. Dass der Silvaner gerade in Franken, von wo aus er ab Mitte des 17. Jahrhunderts seinen einstigen Siegeszug in Deutschland begann, seit rund 20 Jahren dennoch eine beachtliche Renaissance erlebt, ist einer Handvoll Winzer*innen zu verdanken, die an ihm festhielten und zunehmend unter Beweis stellen konnten, dass er ein herausragender Terroir-Träger ist und auch veritable Große Gewächse hervorbringen kann. Zu ihnen zählt ohne Zweifel Rudolf May als äußerst engagierter Silvaner-Verteidiger.

Biologisch erzeugte Terroir-Weine

Rund 70 Prozent der Rebfläche in der Obhut der Mays – längst sind auch die drei Kinder im Weingut aktiv – sind heute mit Silvaner bestockt. Es sind vor allem die eher kargen, skelettreichen und vom Muschelkalk geprägten Böden, die die Rebsorte zu Höchstleistungen antreiben, aber natürlich ebenso Faktoren wie das Rebalter, die richtigen Maßnahmen bei der Weinbergsarbeit sowie gezielt reduzierte Erträge. Zudem arbeitet Rudolf May im Weinberg seit 2014 zertifiziert biologisch, also ohne chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel – und das nicht, weil es vielleicht gerade en vogue wäre. Der Franke an sich neigt eher nicht dazu, sich dem Zeitgeist anzubiedern. May ist überzeugt, dass ein lebendiger Weinberg mit hoher Biodiversität bessere, authentischere und ausdrucksvollere Weine hervorbringt als eine mehr oder weniger sterile Monokultur. Die besondere Qualität des Leseguts erlaubt es ihm zudem, im Keller nicht unnötig eingreifen zu müssen. Dort setzt er auf Spontangärung, den Ausbau im traditionellen großen Holzfass und die nötige Zeit, die ein unmanipulierter Wein braucht, um sich zu entwickeln.
So entstehen „fränkisch trockene“, also bis zur harmonischen Balance zum natürlichen Säuregehalt durchgegorene Charakterköpfe, die ihre Rebsorte, ihr Terroir und eine ganz individuelle Winzerhandschrift in äußerst delikater Weise widerspiegeln. Und das gilt natürlich nicht nur für die Mayschen Silvaner.