„Ameixambar“ ist eine Wortschöpfung, die „Bernsteinpflaume“ bedeutet und auf die Farbe des vollreifen Leseguts sowie dessen ausgeprägte Steinobstnoten verweist. Die „Einstiegscuvée" der Adega do Vulcão – ein Einstieg auf hohem Niveau – setzt sich im Jahrgang 2023 aus drei Rebsorten zusammen: Arinto dos Açores, Verdelho und Terrantez do Pico – allesamt alte, autochthone Sorten der Azoren. Zum Teil gedeihen sie auf den Vulkanascheböden, die der Vulcão dos Capelinhos auf der Insel Faial bei seinem letzten legendären Ausbruch zwischen 1957 und 1958 geschaffen hat, zum Teil auf den Basaltböden der benachbarten Insel Pico. Nach der selektiven Handlese wurden die Trauben schonend gepresst. Spontangärung und zwölfmonatiger Ausbau auf der Feinhefe in Zementtanks. Anschließend reifte der Wein für weitere vier Monate in ungetoasteten Eichenfässern.
Im Bukett finden sich reife Anklänge von Renekloden und weißfleischigem Pfirsich, untermalt von kräutrigen, steinig-rauchigen und jodigen Noten und einer feinen Holzwürze.
Am Gaumen frisch und straight, mit dichter Struktur und gutem Körper. Die präsente, aber nicht vordergründige Säure sorgt für Spannung und geleitet den Wein in ein langes, leicht salziges und rauchig-mineralisches Finish. Fein und elegant – mit einer unverwechselbaren „atlantischen“ Würze und Kraft.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, August 2025
Portugal ist eines der komplexesten, vielfältigsten und derzeit auch spannendsten Weinbauländer der Welt. Hierzulande allgemein bekannt ist jedoch den meisten nur ein winziger Teil davon: Schwerer Portwein, spritziger Vinho Verde oder der berühmt-berüchtigte halbtrockene Marken-Rosé in der fränkisch anmutenden Bocksbeutelflasche, der in den 1980er-Jahren en vogue war.Dabei gibt es eine agile, junge Weinszene sowie mehr als 500 autochthone Rebsorten in elf Weinbaugebieten mit insgesamt 52 Unterregionen, die sich über das ganze Land erstrecken – bis hin zu den entlegenen Inselgruppen Madeira und Azoren.
Einblicke in das hierzulande weitgehend unbekannte Portugal geben das 3er-Weinpaket Vom Douro bis zu den Azoren und der vinocentral-Livestream am Dienstag, den 29. Oktober, bei dem Geunhye Yook und Alexander Marschall die dazugehörigen Weine vorstellen:
Vinhos Indie Xisto Douro Tinto DOP 2021, Luis Seabra, Douro 0,75l Luis Seabra erkundet mit seinen Weinen die typischen Bodenformationen des nördlichen Portugals: Sein roter Vinhos Indie Xisto enthält fünf autochthone rote Rebsorten, die auf Schiefer gewachsen sind.
Palheto 2022, Espera, Lisboa 0,75l Mit seinem Projekt Espera knüpft der Önologe Rodrigo Martins an Jahrhunderte alte Weinbautraditionen des Landes an. Hier mit einem gemischten Satz aus weißen und roten Trauben.
Ameixâmbar Branco 2021, Adega do Vulcao, Azoren 0,75l Das Boutique-Weingut Adega do Vulcão erzeugt auf den Azoren-Inseln Pico und Fajal sehr feingliedrige Weißweine von Weltklasse.
Und weil die drei Weine auf jeweils ganz eigene Weise mit ein und demselben Gericht harmonieren und die Kombination von Wein und Speisen als Krönung der Genusskultur gilt, stellt Geunhye Yook dazu das typisch portugiesische Reis-Gericht „Arroz“ vor – wahlweise mit Oktopus, Ente oder auch vegan. Wer es nach kochen möchte: Zum Rezept gehts hier.
vinocentral-Livestream 3 Gläser: Unbekanntes Portugal Mit Geunhye Yook & Alexander Marschall Mit einem Klick zum Livestream
Hinweis: Die Teilnahme am Livestream ist kostenfrei und ohne Voranmeldung möglich. Nach der Live-Ausstrahlung können alle Livestreams weiterhin in unserer Mediathek abgerufen werden.
Vorbereitung für das TastingDie ideale Trinktemperatur von Palheto und Ameixâmbar Branco liegt zwischen 10 und 12 °C. Der Vinhos Indie Xisto Douro Tinto sollte 14 und 16 °C haben. Als Gläser empfehlen wir Zalto Universal oder das Schott-Zwiesel Pure Cabernet-Glas.
„Pé do Monte“ – also „Fuß des Berges“ – ist das mittlerweile auch international renommierte Flaggschiff der Adega do Vulcão. Er stammt von den Basaltausläufern unterhalb des erloschenen Vulkans Pico, auf der gleichnamigen azorischen Insel. Der Jahrgang 2020 wurde im Rahmen der „Essência do Vinho – Porto 2023“, dem wichtigsten Wein-Event des Landes, in einer Blindverkostung zum besten trockenen Weißwein Portugals gekürt und nicht erst seit diesem Ritterschlag gilt der Pé do Monte DO Pico Reserva als absolute Referenz für die Weine der Azoren.
Die Trauben (80% Arinto-dos-Açores, je 10 % Verdelho und Terrantez-do-Pico)
stammen von 70 bis 90 Jahre alten wurzelechten Reben auf den Lajidos do Criação Velha, den charakteristischen reinen Basalt-Terroirs der Insel Pico mit ihren Jahrhunderte alten Schutzmauern. Nach einer streng selektiven Handlese wurden die Trauben für einige Stunden unter Schutzgas eingemaischt, dann sehr schonend gepresst und der Most in eiförmigen Betontanks spontanvergoren. Dort verblieb der Wein auch für zwölf Monate auf der Feinhefe – ein Teil wurde für vier Monate in alten Barriques ausgebaut.
Im Bukett dominieren rauchig-mineralische sowie leicht kräutrige Noten, untermalt von dezenter Frucht – Zitrusfrüchte, Apfel und etwas Steinobst, teils gedörrt – und mit Luft auch floralen Anklängen.
Im Mund entfaltet sich der Wein mit einer unglaublichen Lebendigkeit: ein energetischer Spannungsbogen aus salziger Mineralität und feinem Schmelz, dichter Textur, zitrischer Frische und einer tiefgründigen Würze. Kraftvoll, aber ohne jede Schwere klingt er in einem schier endlosen Finish am Gaumen in einer dezent herben Salzigkeit aus.
Die Quintessenz eines absolut einzigartigen Terroirs aus Vulkangestein und dem wilden Atlantik – enorm ausdrucksstark und dabei überaus elegant.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, August 2025
Weinbau wird auf der Azoreninsel Pico nachweislich seit Mitte des 16. Jahrhunderts betrieben. Um die Reben hier vor dem Einfluss des wilden Atlantiks – mit Winden bis zur Orkanstärke, die die salzige Meeresgischt über das Land peitschen – zu schützen, entwickelten die Winzer*innen ein ganz eigenes System aus kleinen, von Basaltmauern umgeben Parzellen, das sich bis heute bewährt hat und seit 2004 zum UNESCO-Welterbe zählt. Ein Areal dieser geschichtsträchtigen Rebanlagen trägt den Namen „Solar Terra Brum“, was nicht auf einen bestimmten Bodentyp verweist, wie man vermuten könnte, sondern auf dessen ersten Eigentümer Morgado José Francisco da Terra Brum, der hier ab 1796 den Weinbau vorantrieb. Die Weine der Azoren genossen in dieser Zeit Weltruf und wurden bis an den russischen Zarenhof exportiert.
Der Boden des „Terra Brum“ ist von vulkanischer Basaltverwitterung geprägt. Auf ihm gedeihen die drei bedeutendsten autochthonen Rebsorten der Azoren: Arinto-dos-Açores, Verdelho und Terrantez-do-Pico. Die Stöcke sind zwischen 70 und 90 Jahren alt. Erstere prägt mit 80 % diesen Wein, ergänzt durch die beiden anderen mit jeweils 10 %. Selektive Handlese und schonende Pressung. Spontangärung und Ausbau auf der Feinhefe über zehn Monate in eiförmigen Betontanks – ein kleiner Teil für vier Monate in gebrauchten Barriques.
Im unaufdringlichen und dennoch tiefgründigen Bukett finden sich Noten von weißen Blüten und Zitrusfrüchten mit etwas reifem Steinobst, dazu dezent buttrige, rauchig-mineralische und kräutrige Anklänge.
Im Mund dicht gewoben, weich, schmelzig und durchaus vollmundig – mit einem agilen Säurenerv und salziger Mineralität zugleich aber auch enorm frisch, präzise zupackend und mundwässernd. Würze und Mineralität klingen noch sehr, sehr lange am Gaumen nach. Kurzum: Um vinho dos Açores de excelência [Ein ausgezeichneter Wein von den Azoren]!
Yook & Neser vom vinocentral-Team, August 2025
Zwar gehören die Azoren zu Portugal, doch liegt das vulkanisch geprägte Archipel rund 1.700 km westlich inmitten des Nordatlantiks und ist dadurch in geografischer wie auch klimatischer Hinsicht weit vom europäischen Festland entfernt. Gewisse weinkulturelle Übereinstimmungen gibt es aber durchaus in den durch Mineralität und Frische geprägten Weißweinen, wie sie auch in Portugal oft zu finden sind. Dieser Stil verdankt sich hier jedoch nicht Gesteinsarten wie Schiefer, sondern eben den ausschließlich vulkanischen Böden. „Ameixâmbar“ bedeutet „Bernsteinpflaume“, was sich einerseits auf die Farbe der vollreifen Trauben bezieht, andererseits auf die Steinobstaromen des Weins.
Cuvée aus 90 % Arinto dos Açores und 10 % Terrantez do Pico – zwei alte portugiesische Rebsorten in einer eigenständigen autochthonen Ausprägung der Inselgruppe. Der Arinto wächst auf den Vulkanascheböden, die der Vulcão dos Capelinhos auf der Insel Fajal geprägt hat. Der Terrantez stammt von den Basaltböden der Gemeinde Criação Velha auf der benachbarten Insel Pico im Zentrum des Archipels. Selektive Handlese, Spontangärung und Ausbau über zehn Monate in eiförmigen Betontanks. Im jetzigen, noch jungen Stadium sollte der Wein ausgiebig belüftet werden. Eher zurückhaltend im Bukett mit hellgelben, aber reifen Steinobstnoten – vor allem Renekloden –, einer feinen mineralischen Würze und dezent rauchigen Anklängen. Im Mund entfaltet sich der Wein mit subtiler Kraft. Sehr reintönig in der unaufdringlichen Frucht, leichtfüßig, kristallin, mit salziger Mineralität und einer frischen, aber durchaus milden Säure. Ein überaus feiner und eleganter Tropfen, der sein ganzes Potenzial im Zusammenspiel mit nicht zu deftigen Meeresfrüchte-, Fisch- oder Gemüsegerichten entfaltet.
Yook & Neser vom vinocentral-Team, April 2023
Inhalt:
0.75 Liter
(44,00 €* / 1 Liter)
33,00 €*
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