Die Menge an herausragenden Silvaner im vinocentral-Sortiment wächst stetig. Kein Wunder, denn diese Rebsorte birgt ein immenses Potenzial, gerade wenn Winzer*innen auf alte Weinberge zurückgreifen können. Konrad Buddrus und Eva-Maria Wehner vom Weingut Konni & Evi in Saale-Unstrut besitzen bis zu 90 Jahre alte Reben in Parzellen in Karsdorf, Steigra und Freyberg. Das hohe Rebenalter und die kargen Böden tragen dazu bei, dass nur geringe Erträge eingefahren werden können. Nachdem die Trauben mit Stilgerüst eingestampft werden, erfolgt eine bis zu dreitägige Maischestandzeit. Nach der Spontangärung mit natürlichen Hefen im großen Holzfass darf der Wein dort bis zur Füllung verweilen, bei der auf Filtration verzichtet und nur minimal geschwefelt wird.
Ein charaktervoller, eigenständiger, spannender Silvaner. Komplexes, wildes Bukett mit viel Würze und unreifen grünen Akzenten, wie sie durchaus typisch für die Rebsorte sind. Bananenschale und gärender Apfelmost trifft hier auf Kamille, Dill und Salzkapern. Im Hintergrund offeriert sich eine rauchige Note von dunklem Karamell.
Am Gaumen ist der Wein schlank und präzise, was bei 10 % Alkohol auch nicht verwunderlich ist. Dennoch fehlt es nicht an Tiefe. Überreifer Apfel, Wildkräuter, nasses Heu, die Vielfalt an würzigen Aromen ist hier schier unendlich. Eine knackige Säure trägt den Wein lange. Im Nachhall zeigt sich eine feine Phenolik und ein bitterer Einschlag, der etwas an Chicorée oder Tonic Water erinnert.
Ein Silvaner, der die typische Kräutrigkeit und Würze dieser Rebsorte puristisch auf den Punkt bringt.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Mai 2023
Wie schon sein Vorgänger stammt auch der Silvaner Trias 2023 aus jungen Rebanlagen, die zum Teil in den besten Gewannen des Weinguts Konni & Evi wurzeln. Die Rebstöcke entstammen einer Massenselektion alter Weinberge – ein bewusster Schritt zur Bewahrung einer gewachsenen, vielfältigen Genetik. Die Böden, geprägt von Kalkstein, Buntsandstein und Gips, verleihen dem Wein seine vielschichtige, mineralische Struktur.
Nach selektiver Handlese wurden die Trauben behutsam mit einer alten Korbpresse gekeltert. Gärung und Ausbau erfolgten in großen Holzfässern aus Harzer Eiche. Ganz im Sinne der minimalinvasiven Philosophie von Konni & Evi wurde auf Filtration und Schönung verzichtet; lediglich eine kleine Schwefelgabe vor der Füllung kam zum Einsatz.
Der Jahrgang 2023 zeigt sich deutlich puristischer und reduzierter als sein Vorgänger. In der Nase entfaltet sich ein florales Aromenspektrum, das entfernt an Müller-Thurgau erinnert – leichtfüßig, aber eigenständig. Dazu gesellen sich herbe, kräutrig-grüne Töne und dezente medizinische Anklänge mit Nuancen von Jod und Meeresalge – eine ungewöhnliche, aber ungemein spannende Aromatik.
Am Gaumen wirkt der Trias 2023 straff, kräuterbetont und herb, mit animierender, fein vibrierender Säure. Der Wein bleibt karg und kühl, zeigt erdige Tiefe und dezenten Gerbstoff, der Struktur gibt, ohne zu dominieren. Der lange Nachhall hinterlässt den Eindruck eines charakterstarken, eigenständigen Naturweins mit Ecken und Kanten.
Ein Silvaner jenseits der Norm – kompromisslos, eigenwillig und gerade deshalb so faszinierend.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Juli 2025
Ein Teil der Trauben stammt aus Freyburg (Unstrut), der andere aus dem Weinberg Kasi im Steigraer Hahnenberg – benannt nach dem Vorbesitzer der Parzelle und engen Freund von Konni. Geerntet wird ausschließlich bei voller physiologischer Reife. Die Trauben werden direkt gepresst – ohne Maischestandzeit oder -gärung, anders als bei vielen anderen Weinen des Hauses –, um die frische Säurestruktur zu bewahren. Gärung und Ausbau erfolgen in heimischem Eichenholz. Geschwefelt wird minimal und erst kurz vor der Füllung.
Im Glas zeigt sich eine zarte Rosé-Nuance – typisch für Grauburgunder mit seiner dunklen Beerenhaut. Die Nase ist ausdrucksstark und vielschichtig: gelbfruchtige Aromen dominieren, begleitet von einem Hauch Aprikose und feinherben Noten, die an Walnuss erinnern. Subtile Umami-Anklänge im Hintergrund lassen Assoziationen an helle Sojasauce aufkommen.
Am Gaumen präsentiert sich der Wein knochentrocken, mit markanter, präzise gefasster Säure. Die Frucht bleibt präsent, eingebettet in eine feine, fast teeartige Würze – Anklänge von Rooibostee schwingen mit. Im Nachhall zeigt sich ein feinkörniger Gerbstoff, der dem Wein Struktur und Tiefe verleiht und das aromatische Gesamtbild harmonisch abrundet.
Ein charaktervoller, eigenständiger Grauburgunder – fernab jeder Beliebigkeit und ein erfrischendes Gegenstück zur gängigen Masseninterpretation dieser Rebsorte.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Juli 2025
Der Silvaner Trias 2022 von Konni & Evi ist eine Lagencuvée aus jungen Rebanlagen, die größtenteils in den Top-Gewannen des Weinguts gepflanzt wurden. Um die spezifische Genetik der Rebstöcke zu erhalten, stammen diese aus einer Massenselektion alter Weinberge. Kalk- und Buntsandstein, aber auch etwas Gips prägen die Böden. Nach langsamem, schonendem Pressen mit einer alten Korbpresse wurde der Wein in großen Holzfässern aus Harzer Eiche vergoren und ausgebaut. Auf Filtration und Schönung wurde verzichtet, lediglich kurz vor der Füllung kam eine minimale Schwefelgabe hinzu.
In der Nase öffnet sich der Wein mit einem spannenden Spiel aus knackigem Apfel und zarter Gelbfrucht, unterlegt von grünen, frischen Akzenten. Zarte nussige Noten – geröstete Mandel, ein Hauch von Schale – verbinden sich mit einer kühlen, kalkig-steinigen Mineralität, die an frische Tafelkreide erinnert. Mit Luft treten florale und würzige Komponenten hervor: Kamille, Birne, feine Kräuter.
Am Gaumen präsentiert sich der Silvaner Trias saftig, mit leicht mostigen Anklängen und einer vibrierenden, knackigen Säure. Trotz moderatem Alkohol bringt der Wein spürbare Kraft und rustikalen Charme mit, balanciert von erdiger Tiefe und subtiler Mineralität. Im Nachhall wird er feiner, leiser, mit kräuterbetonter Länge und einem angenehm spürbaren Gerbstoffgerüst.
Eine spannende Silvaner-Interpretation – charaktervoll, vielschichtig und eigenständig.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Juni 2025
Der Silvaner Tethys 2023 ist Konni & Evis neuer Benchmark-Silvaner. Für diese Cuvée wurden ausschließlich die ältesten Reben des Weinguts genutzt – einige davon über 100 Jahre alt – aus den besten Lagen des Hauses, allesamt auf kargem Muschelkalk gewachsen. Nach mehreren frostgeprägten Jahren entschied man sich bewusst gegen Einzellagenabfüllungen, um das Risiko zu streuen und die Qualität dennoch auf höchstem Niveau zu halten.
Direkt nach der selektiven Handlese werden die Trauben in einer alten Korbpresse verarbeitet. Der Most wandert anschließend mit „Dreck und Speck“ in große Holzfässer aus heimischer Eiche, wo er spontan vergärt und für ein Jahr auf der Vollhefe reift. Danach wird der Wein abgezogen und darf im Edelstahltank weiter sedimentieren. Abgefüllt wird unfiltriert, ungeschönt und nur minimal geschwefelt.
In der Nase zeigt sich der Tethys sofort würzig und vielschichtig: Kurkuma, Curryblatt, geröstete Kokosraspel, dazu ätherische Kräuter und im Hintergrund eine dezente Gelbfrucht. Kein klassisches Obstkörbchen, sondern ein Duftbild, das eher an ferne Küchen erinnert – spannend und unverwechselbar. Am Gaumen wirkt der Tethys präzise und fokussiert. Der Einstieg ist seidig, dann folgt eine salzig-kalkige Mineralität mit klarer Struktur, guter Dichte und bemerkenswerter Länge. Deutlich komplexer als der Trias, aber ebenso kühl, balanciert und von feiner Säure getragen. Die sanfte Gerbstoffstruktur verleiht Tiefe, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Ein Silvaner, der mehr erzählt, je länger man ihm zuhört – und der über Tage hinweg immer weiter an Ausdruck gewinnt.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Juli 2025
Ein Sekt mit Ecken: Der Pinot Noir brut nature PN 2021 von Konni & Evi stammt aus zwei kühlen, extrem kalkreichen Lagen entlang der Unstrut. Die rund 45 Jahre alten Spätburgunder-Reben liefern kleinbeeriges, aromatisches Lesegut. Direkt nach der Handlese wurden die Trauben als Ganztrauben gepresst. Verwendet wurde ausschließlich die sogenannte „Cuvée“ – also der hochwertigste Teil der Pressung, etwa 50 % der Ausbeute.
Der Grundwein wurde spontan im Holz vergoren und reifte ein Jahr auf der Vollhefe. Für die zweite Gärung setzte Winzer Konrad Budrus auf eine unkonventionelle, naturbelassene Methode: Statt Zucker und Reinzuchthefe kam frisch angegorener Most der 2022er Ernte zum Einsatz – wodurch auch die Flaschengärung vollständig spontan verlief. Nach 30 Monaten Hefelager wurde degorgiert und der Sekt ohne Dosage, also brut nature, mit Agraffe verschlossen.
Im Glas zeigt sich der Schaumwein in hellem Goldgelb, durchzogen von feiner, animierender Perlage. Die Nase ist ungewöhnlich und vielschichtig: leichte Mosttöne, Bananenschale, Anklänge von Weißkraut, leicht fermentiert – schwer greifbar, aber faszinierend. Mit Luft entwickeln sich kräutrig-erdige Nuancen und eine dezente, kühle Steinigkeit, die das kalkreiche Terroir spiegelt.
Am Gaumen herb, griffig, mit einem Hauch Gerbstoff, erdigem Einschlag und einem Touch Apfelmost. Etwas „dirty“, aber nicht ohne Eleganz. Die Säure ist präsent, das Mousseux fein und gleichmäßig.
Kein Everybody’s Darling – sondern ein Natursekt mit klarer Handschrift.
Sebastian Fehlinger vom vinocentral-Team, Juli 2025